Parkdeck für Waren: Lange versprochen, aber noch weit weg
Die Pläne, in Waren ein Parkdeck zu bauen, sind fast so alt wie die Amtszeit von Bürgermeister Norbert Möller. Immer mal wieder stand dieses Thema ganz oben auf der Liste der Politiker, gebaut wurde es bis heute noch nicht. Selbst konkrete Planungen fehlen bislang. Zuletzt hatte Norbert Möller während des Bürgermeister-Wahlkampfes im Sommer vor eineinhalb Jahr vielversprechende Gespräche erwähnt und ein Parkhaus im Bereich des Amtsbrinkes in Aussicht gestellt – nachdem sein damaliger Konkurrent ums Amt, Toralf Schnur, ein Parkhaus am Schweriner Damm im Bereich der Post ins Feld führte. Aber auch heute, rund 16 Monate später, scheint man in der Stadt kaum weiter zu sein. Keine neuen Parkplätze im Bereich der Innenstadt, aber bei Norbert Möller nach eigenen Angaben immer noch der Wunsch, am Amtsbrink so ein Haus zu errichten.
Vor etwa acht Jahren diskutierten die damaligen Stadtvertreter ein Parkdeck in der Mecklenburger Straße, eine Machbarkeitsstudie wurde auf den Weg gebracht und auch für viel Geld erstellt. Letztendlich scheiterten die Planungen, weil sich die Stadt und die Eigentümer des Grundstückes, auf dem das Parkhaus in der Mecklenburger Straße entstehen sollte, nicht einigen konnten.
Während des Bürgermeister-Wahlkampfes im Sommer 2020 ploppte das Thema wieder auf, nachdem Kandidat Toralf Schnur ein Parkdeck am Schweriner Damm ankündigte und seinerzeit erklärte, auch schon Investoren an der Angel zu haben. Bürgermeister Norbert Möller hielt dagegen, dass dieser Standort ungeeignet sei, auch, weil keine weitere Abfahrt von der Bundesstraße genehmigt werde. Dafür, so Möller, arbeite man sehr intensiv an einem Parkdeck mit rund 300 Stellflächen im Bereich des Amtsbrinkes. Aber auch dort gibt es verschiedene Grundstückseigentümer, die man unter einen Hut bringen müsse, unter anderem das Land Mecklenburg-Vorpommern.
„Dieser Standort ist innenstadtnah und verkehrstechnisch gut an das allgemeine Straßennetz angeschlossen. Die vorgesehene Fläche setzt sich aus Teileigentum von mehreren Grundstückseigentümern zusammen. Hierzu hat es in den zurückliegenden Wochen und Monaten mehrere Gespräche gegeben, die ein positives Ergebnis erwarten lassen. Aktuell erfolgen weitere verwaltungsinterne Abstimmungen hierzu in unserer Verwaltung“, erklärte Bürgermeister Norbert Möller auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“.
Erste Vorstellung zum Parkdeck sollen seinen Angaben zufolge in Kürze im Stadtentwicklungsausschuss präsentiert werden. Nach der Vorstellung und den Hinweisen und Anregungen aus den Fraktionen werde es dann weitere Gespräche mit den Grundstückseigentümern geben.
„Parallel zu diesen vorbereitenden Arbeiten zum Parkdeck arbeiten wir an der Vorbereitung eines Parkplatzes an der Röbeler Chaussee (Nähe Kamerun) für Wohnmobile (Park and Ride). Diesen Standort für einen öffentlichen Parkplatz hatte ich auch bereits im Rahmen des Bürgermeisterwahlkampfes 2020 vorgeschlagen. Solch einen Parkplatz betrachte ich nach wie vor als genauso wichtig wie ein innenstadtnahes Parkdeck für die zukünftige Parkplatzsituation in unserer Stadt, um so dem zunehmenden Campingtourismus Möglichkeiten zum Parken am Standrand zu ermöglichen. Andere Städte machen uns das bereits erfolgreich vor“, so Möller.
Er sehe, neben eines aktualisierten Parkleitsystems für Waren, in der gemeinsamen Errichtung eines innenstadtnahen Parkdecks und eines öffentlichen Parkplatzes für Wohnmobile am Stadtrand die beste Lösung für eine nachhaltige Verbesserung der Parkplatzsituation in der Stadt.
Ja reden kann er gut. Ich könnte noch ein paar andere Punkte nennen, die angeblich geklärt werden sollten. Aber dem Bürger bleibt nur hilflosen Schulterzucken…abgeschaut bei Herrn Bgm.Möller
Es sind doch genug Parkplätze vorhanden und wenn einer zu lange steht geht das Geld nach Münster oder sonst wo hin das ist doch wichtig
Am Ende will er das Wäldchen da wegnehmen?? Für so olle Wohnmobile doch nicht etwa!
Zu einer Schwimmhalle kann er sich nicht durchringen, aber die Blechlawine will er weiter herlocken. Wenn jeder eine Zweitwohnung auf Rädern baucht, dann müssen diese Leute auf den Mond ziehen, denn soviel Platz gibt es nirgendwo.
Erstaunlich, wie schnell einige Kommentartoren ohne Hintergrundwissen, den Schuldigen gefunden haben. Solche Entscheidungen zu Standort,Bauplanung und Bauausführung sind komplexer, als dass man sie an einer Person festmachen kann. Viel mehr von Interesse wäre, welche Entscheidungen unsere Stadtvertreter zum Sachverhalt treffen wollen oder welche von wem abgelehnt werden. Es bleibt zu hoffen, daß hier Sachlichkeit vor Populismus Vorrang hat.
Jeder bekommt das was er gewählt hat.
@Peter
Wieso, die Mehrheit der Wählenden bekommt (vielleicht) was sie gewählt hat.
Genau, mal abgesehen von den Briefwählern, deren Stimmen bis 27.9.2020 im Verteilzentrum in Hamburg lagen..
Die Augsburger Puppenkiste ist im Vergleich ein Start up.?
Paul, dann wollen wir mal ganz sachlich sein, nichts Unangenehmes ausblenden und schlüssig ohne durch ein Fenster zur Bequemlichkeit zu schlüpfen, argumentieren:
1. Der weltweite motorisierte Individualverkehr im gegenwärtigen Ausmaß zerstört den Planeten. Daran ändert auch ein Generationenwechsel bei der Antriebstechnik nichts, denn das Problem mit dem hohen primären Energie- und Materialverbrauch wird dadurch nicht mal angegangen.
2. Um die Erde, wenn auch nur für noch eine oder zwei Generationen bewohnbar zu halten, muss zwecks CO2-Minderung der Elektroenergieverbrauch gesenkt, und nicht zwecks Mobilität in den bisherigen Strukturen gesteigert werden. Der Grund ist einfach: Wenn alle Gebäude mit Wärmepumpen beheizt werden sollen, brauchen wir jede erdenklich erzeugbare Kilowattstunde allein für diese. Die sind auf dem europäischen Kontinent nicht erzeugbar. Unangenehm aber wahr: Der Individualverkehr muss entweder mit wesentlich kleineren und leichteren Fahrzeugen erfolgen oder drastisch reduziert werden. Da wir keinen Diktator haben, geht das nur über den demokratisch ausgehandelten Preis, der über die Gesetze die Klimafolgekosten beinhaltet. Autofahren wird damit leider wieder zu einem Privileg weniger. Für die, die das weiter sorglos tun können, möchte die Mehrheit kein Parkhaus finanzieren, welches dann auch nicht mehr gebraucht würde. Es dennoch bauen zu wollen, zeugt davon, den Klimawandel zu ignorieren, sich zu vorgenannten Privilegierten zu rechnen, ist regionaltypisch rückständig oder alles zusammen. Was davon bei Herrn Möller und unseren Stadtvertretern wie stark ausgeprägt ist, darüber mögen manche rätseln. Wenn es nur noch um Standort und Größe geht, haben sie alle die Glocke nicht gehört.