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85-Jährige fährt ungewohnte Tour und wird tot im Wald gefunden

9. September 2021

Ein Mobiltelefon kann  manchmal Leben retten. Das zeigt der ungewöhnliche Fall einer Rentnerin, die sich vermutlich nur wegen einer Straßenbaustelle in einem Wald in Vorpommern verirrt und nicht mehr rechtzeitig herausgefunden hat. Wie „Wir sind Müritzer“ von den Ermittlungsbehörden erfuhr, galt die 85 Jahre alte Frau aus einem kleinen Ort bei Greifswald seit Anfang August als vermisst. Tagelang suchte die Polizei mit Spürhunden und umfangreicher Technik nach der Rentnerin – umsonst. Sie war mit ihrem Auto verschwunden. Dachte anfangs noch der eine oder andere, dass die Frau vielleicht einfach weggefahren sei, ist nun klar, dass es sich um einen besonders tragischen Notfall handelte.

Das Ganze kam aber erst durch Zufall Ende August heraus. Ein Jäger hatte in einem großen Waldstück südlich von Greifswald zu tun. Dabei fiel dem Waidmann ein blaues Auto auf. Der Wagen war auf einem Baumstamm aufgesetzt, kam nicht mehr vor und nicht mehr zurück. Und er war leer. Doch die bange Ahnung trog nicht: Fährtenhunde wurden eingesetzt und fanden mehrere hundert Meter weiter die Überreste eines toten Menschen.

Nun ist nach umfangreichen rechtsmedizinischen Untersuchungen inzwischen klar: Das war die 85 Jahre alte Frau. Wie die Staatsanwaltschaft herausfand, war die Rentnerin damals zum Einkaufen unterwegs. Weil auf dem gewohnten Weg plötzlich eine Straßenbaustelle war, musste die Fahrerin einen langen Umweg einschlagen. Dabei sei sie wohl –vielleicht um doch abzukürzen – in den Wald gefahren. Der anfänglich befahrbare Waldweg wurde aber immer enger und unwegsamer, bis das Auto festsaß.

Was dann genau geschehen ist, bleibt wohl ungeklärt. Auf jeden Fall fand die Frau nicht mehr aus dem Wald heraus. Die genaue Todesursache wird nun nicht mehr geklärt, da es keine Hinweise darauf gibt, dass ein Anderer die Hand im Spiel hatte. Klar ist nur, so der Staatsanwalt, wenn die Frau ein Mobiltelefon gehabt hätte, hätten sie entweder Hilfe holen oder geortet werden können.


2 Antworten zu “85-Jährige fährt ungewohnte Tour und wird tot im Wald gefunden”

  1. Peter Sohr sagt:

    Tragisch, könnte sich aber auch bei uns im Müritz-Nationalpark jederzeit wiederholen.
    Wer sich schon einmal mit seinem Handy im besagtem Müritz-Nationalpark aufhielt und mitunter vergebens versuchte, irgend eine Verbindung aufzubauen, wird trotz manigfaltiger Netzbetreiber erfolglos Anrufe entgegen nehmen, oder gar selbst irgendwie zur Außenwelt Kontakt aufnehmen können. Dank abgeschaltetem G 3 jetzt erst recht und das in Zukunft avisierte G 5 wird es auch nicht richten können. Schon gar nicht zwischen den hohen Bäumen und erst recht nicht, wenn die feuchte Witterung einsetzt. Nicht einmal per Backfall in das G 2 Sprachnetz sind Notrufe möglich.

  2. micha sagt:

    Herr Sohr, die Frage nach der Qualität des Mobilfunknetz stellt sich hier doch garnicht.
    Die Frau hatte kein Mobiltelefon, so wie viele Senioren.
    Unabhängig davon haben sie natürlich recht mit der Netzabdeckung, aber ohne Mobiltelefon bringt nun mal das beste Netz nichts.