Corona hat bereits großen Auswirkungen auf den Tourismus

13. März 2020

Eine aktuelle Umfrage des Landestourismusverbandes, an der rund 450 Unternehmen, darunter Hotels, Anbieter von Ferienwohnungen und -häusern, Campingplätze, Tourist-Informationsstellen sowie Kurverwaltungen, teilnahmen, zeichnet aktuell ein differenziertes Lagebild der Auswirkungen des Coronavirus auf das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern. Demnach spüren 49 Prozent der Befragten momentan noch keine Folgen, jedoch 46 Prozent bereits negative Auswirkungen auf ihr Unternehmen.

Dazu Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes: „Es ist aufgrund der aktuellen Entwicklung davon auszugehen, dass sich die Corona-Krise in erheblichem Maße auf die Tourismusbranche in MV auswirken wird. Die Folgen für den Tourismus in MV im Speziellen lassen sich aufgrund der weiter unklaren Entwicklung nicht sicher und konkret abschätzen. Die aktuelle Branchenumfrage zeugt von einer zunehmenden Betroffenheit.“ Aktuell seien vor allem Geschäfts-, Gruppen- und Tagesreisen betroffen, während die negativen Folgen im Individualtourismus bislang noch vergleichsweise überschaubar sind.

Stornierungen und weniger Buchungen

Von denjenigen Umfrageteilnehmern, die bereits Auswirkungen spüren, berichten 71 Prozent von rückläufigen Buchungszahlen, 66 Prozent von Stornierungen, 32 Prozent von Absagen von Veranstaltungen und 27 Prozent von vermehrten Gästerückfragen. Die touristischen Unternehmen des Landes haben sich mit zahlreichen Maßnahmen auf die aktuelle Situation eingestellt und treffen entsprechende Vorkehrungen: Rund ein Viertel der Befragten hat die Stornierungsbedingungen gelockert, jedes fünfte Unternehmen hat Notfallpläne für den Fall einer Quarantänemaßnahme oder einer Schließung erarbeitet, sieben Prozent rechnen bereits mit Kurzarbeit. Darüber hinaus gaben rund 80 Prozent der Befragten an, auf das Händeschütteln zu verzichten, rund drei Viertel bieten Desinfektionsmöglichkeiten an.

Neben den Effekten in einer zunehmenden Zahl von Unternehmen des Landes, hat die Tourismusbranche auch die Absage von Messen und Großveranstaltungen und die daraus folgenden negativen Geschäftseffekte zu verkraften. So ist nach der größten Reisefachmesse der Welt, der ITB Berlin, inzwischen auch der für Mai in Rostock und Schwerin geplante Germany Travel Mart, die größte Vertriebsveranstaltung für den Deutschlandtourismus, abgesagt worden, zu der rund 1.000 internationale Teilnehmer erwartet wurden.

Stand heute rechnen 30 Prozent der vom Landestourismusverband befragten Unternehmen mit einer starken oder sogar sehr starken wirtschaftlichen Bedrohung durch die Corona-Krise. 40 Prozent schätzen die Gefahr momentan als mäßig bis gering ein. Ein Viertel sieht sich aktuell noch nicht im Stande, das Gefährdungspotenzial für das Unternehmen konkret abzuschätzen.


Kommentare sind geschlossen.