Diener kritisiert Verharmlosung der Gefahr durch Vogelgrippe

30. Juli 2024

In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion hat die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern die Lage zur Vogelgrippe H5N1 skizziert. Trotz internationaler Erkenntnisse hinsichtlich der Übertragungen auf Säugetiere, insbesondere in den USA, wird die Bedrohung in Mecklenburg-Vorpommern als gering eingestuft. Der Agrarpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Diener, erklärt hierzu:

„Ich warne vor einer Unterschätzung der Gefahr. Zwar wird das Infektionsgeschehen in den USA durch den Landwirtschaftsminister zur Kenntnis genommen, es fehlen aber klare Handlungsanweisungen für Mecklenburg-Vorpommern. Mir will auch nicht recht einleuchten, warum ein in Vorpommern entwickelter Impfstoff in Frankreich verimpft wird – in Deutschland aber nicht.
 
Die Landesregierung betont ihre Vorbereitung auf mögliche Pandemien, verweist aber lediglich auf einen allgemeinen Bericht zu Lehren aus der Corona-Pandemie. Wie Mecklenburg-Vorpommern im Falle einer Übertragung des H5N1-Virus von Säugetier zu Mensch oder gar Mensch zu Mensch reagieren würde, bleibt offen, zumal es auch einen Übertragungsweg von Rindern auf Katzen zu geben scheint. Besonders beruhigend wirkt das auf mich nicht.
 
Die Landesregierung gibt an, dass es bisher keine Infektionen bei Menschen oder Rindern in Deutschland gab – anders als in den USA. Das ist erfreulich, wir dürfen uns aber nicht in falscher Sicherheit wiegen. Es ist reichlich dürftig, dass die Landesregierung sich ausschließlich auf die negativen Ergebnisse bisheriger Untersuchungen zu verlassen scheint und keine weitergehenden präventiven Maßnahmen ergreift.
 
Besonders alarmierend ist die Aussage, dass die Übertragungswege des Virus zwischen Rinderhaltungen in den USA nicht sicher bekannt sind. Dies zeigt, dass das Risiko für eine Einschleppung oder Verbreitung auch bei uns besteht. Es ist unklar, welche Schritte unternommen werden, um die Biosicherheit in den hiesigen Betrieben zu erhöhen und eine Überwachung der Wildtiere umfassender zu gestalten. Hier besteht dringender Nachbesserungsbedarf, bevor es zu spät ist. Eine präzisere und umfassendere Strategie zur Eindämmung eines solchen Szenarios ist dringend erforderlich, um die Bevölkerung, die Landwirtschaft und nicht zuletzt Nutz- und Wildtiere gleichermaßen zu schützen.“


3 Antworten zu “Diener kritisiert Verharmlosung der Gefahr durch Vogelgrippe”

  1. Seltsam sagt:

    Eine normale Vogelgrippe tritt bei Vögeln auf – eine synthetische… mmmh. Vielleicht weiß er etwas, was wir nicht wissen?

  2. Stefan sagt:

    @ Seltsam
    Eben nicht. Seit einigen Jahren gibt es immer wieder Meldungen von erkrankten Säugetieren.
    Auch Menschen sind erkrankt.
    Wie die Übertragung allerdings genau aussieht und ob eine Mensch-zu-Mensch Übertragung ausgeschlossen werden kann, ist nicht bekannt.

    Wir müssen jetzt auch nicht in Panik ausbrechen, aber grundsätzlich wäre es schon schön einen Leitfaden für den Umgang mit solchen Fällen zu haben. Wenn die Abläufe und Ansprechpartner, bekannt sind, ist es immer leichter, schneller und effektiver.

  3. H. sagt:

    @ Seltsam,

    Im asiatisch-pazifischem Raum seit 2003 und seit kurzem auch in Mexiko und den USA wurde die Vogelgrippe nachweislich auf Menschen übertragen. Wenn man die Fachpresse verfolgt, kann man das wissen. Dass Thomas Diener warnt und klare Handlungsanweisungen für den Ernstfall fordert, ist verständlich und die wichtigste Lehre aus der Corona-Epidemie.