Erste Nachfragen nach „Balkon-Kraftwerken“ an der Müritz – Derzeit noch viele offene Fragen
Ob das wirklich so eine gute Idee von der Landesregierung war? Beim Energiegipfel in der vergangenen Woche ist beschlossen worden, dass Solaranlagen für Balkone in MV künftig mit bis zu 500 Euro gefördert werden (WsM berichtete). Viele Menschen interessieren sich deshalb für die kleinen Balkon-Kraftwerke, doch die Folgen scheint man in der Regierung nicht bis ins Detail bedacht zu haben. Auch bei Vermietern in der Müritz-Region sind bereits Anfragen von Interessierten eingegangen – die Menschen möchten auf der einen Seite umweltfreundlich Energie erzeugen und auf der anderen Seite auch Geld sparen. Denn die Angst vor horrenden Nebenkostenrechnungen ist derzeit groß.
„Wir sind Müritzer“ hat bei den beiden großen Vermietern in Waren – der Wogewa und der WWG – nachgefragt, wie sie die Solaranlagen auf den Balkonen sehen.
„Auch wenn die Landesregierung hierfür eigens ein Förderprogramm erlassen hat, so sehe ich aktuell noch viele offenen Fragen bei der Montage von Mieterstrom-Balkonanlagen“, so Kristin Görlach als Geschäftsführerin der Wogewa.
Zur Montage sei eine spezielle Schutzsteckdose auf dem Balkon erforderlich. Die Wogewa-Balkone seien in der Regel nicht mit dieser Steckdose ausgestattet. Diese Kosten wären als Zusatzkosten durch den Mieter zu tragen, da man die Montage nur durch einen Elektrofachmann ausführen lassen würde.
Außerdem bedürfe es einer Anzeige beim Energieversorger.
„Bei der durch das Land MV zu fördernden Größe einer Solaranlage sprechen Experten von einer maximalen Ersparnis von 100,- € pro Jahr; ich bezweifle, dass sich die Anschaffung daher in dem gewünschten Ausmaß lohnen würde“, meinen sowohl Kristin Görlach als auch Mike Albrecht als Vorstand der WWG.
Es müsse eine verkehrssichere Montage gewährleistet sein, die Stürmen etc. Stand halten müsse. Dies sei zwingend erforderlich, um eine Gefahr für Passanten, aber auch Nachbarwohnungen etc. auszuschließen. „Aktuell kenne ich die Befestigungsmöglichkeiten einer solchen Anlage nicht. Bedenken muss man auch unsere individuellen Balkongrundrisse. Halbrunde oder trapezförmige Balkone sind nicht selten an unseren Objekten montiert worden“, erklärte Kristin Görlach.
Die Wogewa habe in den letzten 25 Jahren eine erhebliche Summe in die Sanierung ihrer Wohnblöcke investiert, hierbei seien die Balkone oftmals ein wesentliches Gestaltungselement, hinzu komme eine begrenzte Tragfähigkeit. Bei den jüngsten Bauvorhaben seien statische Berechnungen nötig gewesen. Ob der Anbau von Balkonanlagen daher unbegrenzt möglich wäre, könne man derzeit nicht beurteilen.
Zudem hat Kristin Görlach die Stadt gebeten, sich zu diesen Balkonanlagen zu positionieren, da es auch um die Gestaltung der Häuser gehe und sich bei vielen neuen Solaranlagen selbstverständlich das Stadtbild gravierend verändere.
Auch für WWG-Vorstand Mike Albrecht ist klar: „Wir brauchen weitere Informationen, um zu diesem Thema entscheiden zu können.“
Also unsere Wohnungsgesellschaft hier als Vermieter hat alle Mieter mitgeteilt, dass solche Anbauten an den Balkonen untersagt sind, weil die Balkongitter von der Statik her nicht für solche Anbauten ausgelegt ist. In vielen Häusern mit noch älteren Elektroinstallationen und alten Stromzählern geht solche Eigeneinspeisung in den Stromkreis der Wohnung auch nicht.
Zumal es sich irgendwie ja nur lohnt, wenn der Balkon eine Südlage hat und frei beschienen wird ohne Bäume oder Schattenwurf. Und das haben vielleicht nur 50% der Balkone. Da muss jeder mal wirklich selber nachrechnen, ob sich der Anschaffungspreis von 600 bis 1000 EUR überhaupt lohnt übers Jahr, inkl. der wenigen Sonne von Oktober bis März. So richtig tauglich für den Haushalt ist das noch nicht. Für ein Bungalow mag das als nützliche Ergänzung noch gehen.
Man kann die auch selbst, fest anschließen!! Es gibt Teile, die sicherstellen, das die Module nicht herunterfallen.
Die Anmeldung beim VNB und im Marktstammdatenregister ist ein MUSS!
Wichtig ist, das die Mikro-Inverter nach der neuen Version der Norm zertifiziert sind.
Das ist Quatsch. Lohnt sich immer, da die Einspeisung die Grundlast deckt. Und die ist ja durch Kühlgeräte, stand by und ähnliches gegeben. Ob es sich nach 5, 8 oder 13 Jahren rechnet, hängt vom Wetter, Verbrauch, der Lage und Strompreis ab. Natürlich gewinnt man keine 1000€ im Jahr. Es geht um Wege allen zu zeigen das dies was bringt. Und vielleicht sollten die Gesellschaften mal ihre Scheissangst weglassen und pragmatisch denken. Aber irgendein Jurist schaut ja immer um die Ecke. Es ist echt zum Kotzen. Der Bürger sollte mal endlich selbstbewusst werden und Dinge tun, die Sinn machen. Wenn es diese Politik schon lange nicht mehr schafft. Und klar, die Handwerker sollten dies unterstützen. Dafür einen Festpreis mit Förderung wäre eine gute Idee. Verbote müssen auch mal sanktioniert werden. Und es gibt den mündigen Bürger. Nur trauen muss er sich.
Ich habe mal recherchiert:
22 kg wiegt ein Modul mit 300 Watt und passt gut an ein Balkongitter. Hat sogar richtig eine Einhängevorrichtung wie bei Blumenkästen.
Jetzt soll angeblich das Balkongitter dieses Gewicht nicht aushalten?
Aber Blumenkübel mit nasser Erde und Pflanze hält es aus?
Da wurden sie aber doch stark belogen.
Stimmt, Herr Buchwald. Die Frage ist, für wen. Siehe meine Berechnung. Wenn Sie selbst Elektriker sind, die Halterungen aus alten Bettgestellen anfertigen, einen riesigen Standby-Stromverbrauch und einen Südbalkon haben, ihre Module 70 Jahre alt werden und der äußerst komplizierte Wechselrichter seinen Geist nicht vorher aufgibt, kommt das Geld wieder rein. In der Zeit haben die Stadtwerke aber von dem Löwenanteil, der bei den Sonnenspitzen nicht verbraucht werden kann, den sie kostenlos bekommen und den sie für 30 Cent an sie in den dunklen Stunden wieder verkaufen, ordentlich daran verdient. Glauben Sie nicht? Gucken Sie einfach hier
https://www.wir-sind-mueritzer.de/allgemein/land-foerdert-kleinkraftwerke-fuer-balkone/.
Das habe ich auf die Schnelle mit einem simplen Kaufmannstaschenrechner für alle gemacht, mich vereinfacht auf das kleine 1×1 beschränkt. Man kann komplizierter rechnen, nur das lohnt kaum, denn die Verhältnisse sind sehr viel mehr verschieden, als die spitzfindigste Berechnung im Unterschied zu meiner einfachen erbringt. Vielleicht können Sie das mit anderen Parametern mal durchrechnen und hier veröffentlichen. Das Interesse wird rege sein. Manche glauben aber lieber. Das ist einfacher oder wollen einfach nur so ein Ding haben. Das mag vielleicht gut für die Umwelt sein, aber auf jeden Fall für ihren Grundversorger. Aber wehe, jemand beabsichtigt, einen Zweirichtungszähler nachrüsten zu lassen. Der bekommt 6 Cent/kWh. Dafür erklären ihm die Stadtwerke, dass er zuvor seinen Anschluss nach TAB Nord umbauen zu lassen muss. Die gelten in der Form erst seit 2019. Kostenpunkt ungefähr 2000 Euro. Man muss schon richtig alt werden, um mit 6 Cent/kWh theoretisch max. 600W minus Verluste … aber das hatte ich schon (s. Link). Nun sage niemand, man hätte sie/ihn nicht gewarnt.
Einspeisen bringt nichts, das stimmt.
Aber Eigenverbrauch bringt fast bei jedem mit Balkon etwas und natürlich dauert das minimum 10 Jahre, damit sich so eine Anlage rechnet.
Das ist aber bei fast jedem gekauften Produkt so (neuer Neuwagen/Gebrauchtwagen, neues Fahrrad, neue Waschmaschine, neuer Kühlschrank usw.).
Ihre Beispielrechnung ist einfach nur mathemisch gesehen Unsinn.
Wer verbraucht denn bitte schön in seinem Haushalt nur 100 Watt pro Stunde im Durchschnitt?
Wer mit komischen Zahlen eine Beispielrechnung anfertigt, der kommt auch auf ein komisches Ergebnis.
https://www.wir-sind-mueritzer.de/allgemein/mv-grosses-interesse-an-balkon-photovoltaik/
Sarah, dankeschön für das bitteschön. Wir sind auch ein 2 Personenhaushalt, kommen aber durch konsequente Sparmaßnahmen anstrengungslos und ohne Komfortverzicht auf unter 200W. In einem Ein-Personenhaushalt sind 100 Watt nicht unrealistisch. Ein durchschnittlicher deutscher 2-P-Haushalt verbraucht 3500 kWh pro Jahr. 3500:365:24=0,4kW. Das ist sinnlos viel. Typisch, wenn in jeder Ecke in jedem Raum alles auf Standby durchläuft. Man sieht daran, wie die Menschen wirklich mit Energie umgehen. In dem Wert sind auch die kurzzeitigen Spitzen durch elektrische Wärmegeräte, wie Herd, Waschmaschine in der Heizphase, Bügeleisen, Spül- und Kaffeemaschine… drin. Daran ist schwer zu sparen, weil einen Liter Wasser zu erwärmen nun mal einer bestimmten elektrischen Arbeit bedarf. Für diese Geräte bringt die mickrige Photovoltaik höchstens 1/6 ihrer Leistung oder, weil alles Andere standby weiter Strom zieht, nichts. Nehmen wir diese Verbraucher aber aus der Gesamtberechnung, sind wir wieder bei den angegebenen Werten. Was einem komisch vorkommt, sei individuelle Gefühlssache. Eine Berechnung Ihrerseits mit anderen Ausgangsparametern wäre für Interessierten hilfreicher und für mich auch.
Studieren sie bitte noch mal ein Physikbuch:
Mit „elektrische Arbeit“ meinen sie bestimmt W = P mal t (also die Leistung in Watt mal die Zeit in Sekunden)
Genau das ist ja der Punkt, ein Wasserkocher kann theoretisch auch nur 300 Watt haben um meinen Liter Wasser zum Kochen zu bringen.
Es dauert dann nur länger. Wichtig ist nur, dass das Wasser schneller erhitzt wird als es sich durch die Umgebungstemperatur wieder abkühlt. Dafür benötige ich halt eine bestimmte minimale Leistung (Watt).
Aber ja, es gibt leider nur 1000 Watt Wasserkocher und der wird nur zum Teil von der Balkonanlage „umsonst“ versorgt, der Rest wird mit bezahltem Strom erhitzt.
Zum anderen Thema
Keine Ahnung wo sie selbst dann ihre 100 Watt aus ihrer Beispielrechnung haben, wenn selbst sie „Sparverbraucher“ sogar knapp 200 Watt verbrauchen.
Der Durchschnitt ist nun mal der Durschnitt und es gibt welche mit mehr und welche mit weniger Verbrauch, aber als Beispielrechnung nimmt man eben den Durchschnittsverbraucher.
Der hat halt 400 Watt im Durchschnitt (mit Herd etc.) und kommt dann mit ein bisschen persönlicher Anpassung an die neue Situation mit einer Balkonanlage tagsüber auf 200-300 Watt pro Stunde tagsüber, die durch eine Balkonanlage versorgt werden können. (Der Rest ist halt leider Herd, Waschmaschine und Licht/TV-Geräte abends.)
Dann steigt in Zukunft noch der Strompreis garantiert auf über 30 Cent / kWh und ihre Beispielrechnung löst sich in Luft auf.
Natürlich kann ein 2000 Watt Herd nur zum Teil von einer Balkonanlage gespeist werden und die restlichen Watt (oder besser gesagt dann Wattstunden) muss ich bezahlen.
Aber die Grundverbraucher/Kleinverbraucher wie:
Kühlschrank, TV-Geräte, Telefon, Radio, Musikanlage, Mixer, Mikrowelle, Staubsaugerroboter/Staubsauger, Ladegeräte für Akkus, PC/Notebook, Ventilator (im Sommer), Luftreiniger, Dekoleuchten, Toaster, Bügeleisen, Föhn
schafft die Balkonanlage komplett oder zum größten Teil.
Und das sind eben mehr als 100 Watt pro Stunde tagsüber.
Zumindest bei den sehr großen Anteil an Menschen, die in besagten Neubaublöcken in Waren West und Ost wohnen (Rentner). Die sind tagsüber oft zuhause und schauen auch oft TV, auch im Sommer
Richtig ist:
Im Haushalt selbst mal nach Sparmöglichkeiten suchen bringt oft mehr als jetzt durch eine Extrainvestition in Zukunft Geld zu sparen.
Weniger verbrauchen spart bares Geld.
Aber auch ein neuer Kühlschrank der weniger Strom verbraucht rentiert sich erst nach vielen vielen Jahren.
So ist das mit der Balkonanlage natürlich auch.
Mir ging es aber nur um ihre Beispielrechnung mit den 77 Jahren und 100 Watt tagsüber pro Stunde.
Die ist Unsinn.
kleiner Tipp: sie können bei ihren 2-Personen-Haushalt mit 200 Watt nicht einfach nur 2 teilen um auf einen 1-Personen-Haushalt zu kommen. Das ist auch mathematischer Unsinn.
https://www.wir-sind-mueritzer.de/allgemein/mv-grosses-interesse-an-balkon-photovoltaik/#comment-37755
Leute es geht doch erstmal ums Anbringen und da gibt es nicht viel zu diskutieren. Eigentümer der Gebäude ist der Vermieter, also entscheidet er was wie im Außenbereich zu erfolgen hat. Und die Stadt hat die Verantwortung für ein vernünftiges Stadtbild. Also könnte es durchaus Vorgaben geben, was genutzt werden darf, wenn überhaupt. Es sind nun mal Mietwohnungen…