Erster Kompaktkurs für Seiteneinsteiger abgeschlossen

13. September 2018

In Mecklenburg-Vorpommern haben 172 Seiteneinsteiger an staatlichen und freien Schulen ihren dreiwöchigen Kompaktkurs abgeschlossen. Das Institut für Qualitätsentwicklung des Bildungsministeriums hatte zu Schuljahresbeginn erstmals dieses Angebot gemacht, um alle neu eingestellten Lehrkräfte ohne Lehrbefähigung besser auf ihre Aufgaben vorzubereiten.

Der Kompaktkurs konnte in Greifswald, Neubrandenburg, Rostock und Schwerin besucht werden.

Alle Seiteneinsteiger, die an dem Kompaktkurs nicht teilgenommen haben, werden zu einem späteren Zeitpunkt qualifiziert.

„Gerne hätte ich verkündet, dass wir alle freien Stellen zum neuen Schuljahr mit ausgebildeten Pädagogen besetzt haben. Aber der Pool aus dem wir schöpfen können, ist nun einmal begrenzt“, sagte Bildungsministerin Hesse. „Ich halte aber auch nichts davon, Seiteneinsteiger zu verteufeln, sondern sehe ihr Potenzial. Sie haben in der Regel ein Hochschulstudium absolviert und bringen das Fachwissen ihrer Disziplin mit. Seiteneinsteiger können für Schulen eine Bereicherung sein. Das pädagogische Rüstzeug müssen wir ihnen vermitteln“, so Hesse.

Der Kompaktkurs ist Teil der Grundlegenden Pädagogischen Qualifizierung von Lehrkräften ohne Lehrbefähigung. Ziel ist es, den Weg in den Lehrerberuf besser zu begleiten und Anfängerfehler zu vermeiden. Er vermittelt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern grundlegende Kenntnisse für die Arbeit an der Schule und im Unterricht. Dazu zählen Methodik, Didaktik, Klassenführung, Schulrecht, Leistungsmessung und Leistungsbewertung, Medienpädagogik und Sonderpädagogik. An den Kompaktkurs schließen sich weitere Veranstaltungen, Erfahrungsaustausche, Unterrichtsbesuche und ein Kolloquium an.

„Wer diese grundlegende Qualifizierung erfolgreich abgeschlossen hat, absolviert die Modularisierte Qualifizierungsreihe, die mit einer Prüfung endet“, erläuterte Bildungsministerin Hesse. „Drei Jahre lang können die Teilnehmer ihre pädagogischen und didaktischen Kenntnisse vertiefen und erweitern. Ist dies geschafft und haben die Kolleginnen und Kollegen den Mindestbeschäftigungszeitraum von fünf, sieben oder zehn Jahren an einer Schule unterrichtet, dann erfüllen sie die Voraussetzungen, um eine Lehrbefähigung zu erhalten. Wir qualifizieren also diejenigen, die wir brauchen und arbeiten mit ihnen daran, dass sie von einer Lehrkraft ohne Lehrbefähigung zu einer Lehrkraft mit Lehrbefähigung werden“, betonte Hesse.


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