Feste: Immer wieder Ärger mit dem Parken in Waren

16. Mai 2023

Es war, wie schon in den Vorjahren, es sorgt immer wieder für Frust und enttäuschte Einheimische, aber es scheint sich nichts zu ändern. Und das, obwohl auch Dinge passieren, die nicht passieren dürfen: Die Parksituation in Waren während großer Feste ist schon lange ein Streitpunkt in Waren. Vor allem, weil die Stadt ihre Parkplätze während der Feste „verschenkt“, nämlich an die Veranstalter und diese dann ordentlich abkassieren. Nicht nur der Parkplatz vor dem Landratsamt – eigentlich kostenfrei – geht in diesem Jahr an die Veranstalter der Fishing Masters und der kommenden Müritz-Sail, sondern auch der Festplatz und der Parkplatz Müritzeum. Außerdem wurde die Straße am Amtsbrink am Wochenende durch die Veranstalter mal eben mit einem Transporter gesperrt, viele Autofahrer, die, dort abbogen, wurden angehalten und befragt, wo sie hin möchten, und auch Gäste der Jugendweihen wurden zur Kasse gebeten. Das alles sollte so laut Stadt nicht passieren, einen Grund, zu handeln, sieht sie aber offenbar nicht.

Dass Autofahrer am Amtsbrink gestoppt wurden, ist ein Eingriff in den fließenden Verkehr. Den dürfen Ordnungskräfte nicht vornehmen, sondern nur die Polizei. Sieht auch die Stadt so, das habe man dem Veranstalter auch im Vorfeld erklärt. Passiert ist es nach Zeugenaussagen dennoch mehrfach. Dass die Straße dann komplett durch einen Transporter gesperrt wurde und damit auch Rettungswege dicht waren – nicht nur am Tag, auch nachts – wurde ebenfalls nicht durch die Stadt genehmigt, ist aber geschehen. Fehlverhalten oder Unstimmigkeiten sieht Warens Stadtverwaltung trotzdem nicht. Eine Auswertung mit dem Veranstalter habe nichts dergleichen erbracht.

Thema Jugendweihen: Die gab’s am Sonnabend im Bürgersaal, und so wurden auch Gäste der Feierstunden angehalten, befragt und teilweise auch abkassiert. Sollte nicht sein, meint die Stadt, wer dennoch gezahlt  habe, können sich unter Vorlage der Eintrittskarte beim Veranstalter melden und die Kosten erstatten lassen.

Wieviel Geld kassieren die Veranstalter – Stadt hat keine Ahnung

Dass die Stadt ihre Plätze kostenlos zur Verfügung stelle und die Veranstalter dann kassieren – zumeist fünf Euro – sei eine übliche Unterstützung der Feste. Wie viel Geld der Stadt durch die eigentlich kostenpflichtigen Plätze zusätzlich verloren gehe, könne man nicht sagen. Damit weiß die Stadt quasi auch gar nicht, mit wie viel Geld sie Sail und Co. eigentlich wirklich unterstützt. Sie weiß nicht, wieviel Geld an den Trubel-Tagen auf den eigentlich kostenfreien Plätzen kassiert wird, auch nicht, wie viel auf den kostenpflichtigen Flächen, deren Parkerlös eigentlich in der Stadtkasse landen müsste. Die gesamten Parkeinnahmen zu überprüfen scheint für die Warener Stadtverwaltung ein Ding der Unmöglichkeit.  Vielleicht wäre da – wie es ein Stadtvertreter formulierte  – eine enge Zusammenarbeit mit dem Finanzamt mal ganz angebracht.

Ebenfalls entspannt schaut die Verwaltung auf ein mögliches Verkehrsproblem zur Müritz-Sail. Die Müritzstraße soll von 19 bis 1 Uhr komplett gesperrt werden, aber auch am Tag muss mit erheblichen Behinderungen gerechnet werden. Heißt: Der gesamte Verkehr in Richtung MareMüritz und Ecktannen muss sich durch die Papenbergstraße quälen, da in der Luxemburgstraße gebaut wird.  Schon jetzt – ohne Fest – kommt es in der Papenbergstraße durch den vielen Verkehr immer wieder zu brenzligen Situationen. In Warens Stadtverwaltung hat man aber keinerlei Befürchtungen, dass es da zu Problemen kommt. „Die verantwortlichen Mitarbeiter wohnen ja auch nicht da. Wenn Herr Möller in seinen Buchenweg fährt, hat er wirklich keine Probleme. Das gibt’s keinen Verkehr“, so ein Stadtvertreter gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Ein Thema, das wohl noch häufiger für Ärger in Waren sorgen wird  – spätestens ab Donnerstag, wenn die Sail startet.


6 Antworten zu “Feste: Immer wieder Ärger mit dem Parken in Waren”

  1. ABC sagt:

    Diese – häufig etwas blutleeren, dafür aber teuren Feste in Waren sind für unsere Familie komplett uninteressant, wir meiden sie und sind froh, wenn sie vorbei sind. Wir finden es unmöglich, dass die Stadt hier Lizenzen zum Gelddrucken vergibt. Und wenn die nervigen Feste schon stattfinden sollen – der Verkehr muss davon unberührt bleiben. Wir können ja nicht dafür, dass der Veranstalter da ist, also erwarten wir, dass wir den Verkehrsraum normal nutzen können. Eigentlich müsste der Veranstalter zahlen, da wie gesagt, ziemlich nervig. Die Stadt sollte für Bewohner da sein, nicht für Schausteller usw. Der unerträglichen Arroganz, mit der die Veranstalter in den Verkehr eingreifen, muss Einhalt geboten werden! Diese dämlichen Sherrifs soll sich der BM von mir aus vors WC stellen, aber nicht in den öffentlichen Raum!

  2. Emil sagt:

    Dass die Feste unterstützt werden, auch finanziell, ist ja in Ordnung.
    Aber so eine grobe Schätzung muss man doch wirklich machen.
    Es kann nämlich nicht sein, dass man auf das ganze Jahr gesehen einen zusätzlichen großen 5-stelligen Eurobetrag (zu den anderen Förderungen) aus dem Warener Stadthaushalt in die Feste steckt (in die Tasche der Veranstalter) und am Ende an anderen Stellen eingespart werden muss.
    Nichts gegen Feste, aber neben Bauhofunterstützung (Aufbau/Abbau), Stadtwerke (Strom/Wasser) und Verwaltungskosten sollte ein Fest ganz klare finanzielle (und klar in welcher Höhe) Unterstützung bekommen und das muss dann öffentlich gemacht werden. Ist schließlich Steuergeld und auch mein Geld!

    Absperrung mit PKW geht überhaupt nicht.
    Wäre ich der Chef der Feuerwehr, Chef der Rettungsleitstelle und Chef der Warener Polizei, hätte ich da schon längst micht zu öffentlich geäußert.

  3. Herr M. sagt:

    Ich bin – obwohl Angler (ökologisch orientiert mit freiwilligem Verzicht auf nicht-autochthone Zielfische, sonst übliche Praktiken wie Catch & Release und Motorisierung) – fern geblieben, weil die Fishing Masters Show als reine „Messe partizipierender Produkthersteller und weiterer Unternehmer“ für mich uninteressant und wertlos war. Mit Promis, Produktwerbung und -verkauf in diesem Format meines Erachtens „überflüssig, überholt, nicht zeitgemäß“. Nur der scheinbar „gute Zweck“ (Erlös für die Royal Fishing Kinderhilfe) heiligt nicht alle Mittel!

    Wenn dann noch zu lesen ist, dass diese Veranstaltung mit weiteren öffentlichen Geldern (nicht nur durch das Stellen der Parkplätze und wer weiß was noch durch die Stadtverwaltung) gefördert wurde, kommen mir echt noch weitere Fragen auf:
    – wie wurden die 60.000 € Förderung aus der Fischereiabgabe -verwaltet durch das Land MV und zu Zahlen von jedem heimischen Angler- vom Veranstalter eingesetzt?
    – entspricht der Einsatz der Mittel tatsächlich allen Förderbedingungen (siehe https://www.lfi-mv.de/foerderfinder/fischereiabgabe/) und insbesondere dem Grunsatz dass die Förderung nur gewährt wird, wenn das Vorhaben der Fischerei­förderung in M-V dient?
    – musste der Minister (als oberster Geldgeber der Förderung) wirklich auch noch da sein, selbstdarstellen und lobpreisen? Gäbe es nicht Wichtigeres mit den Fördergeldern zu erreichen und darzustellen (vor allem Maßnahmen zur ökologischen und fischereilichen Verbesserung der Gewässer und Artenhilfs­programme gefährdeter Fischarten)

  4. PETER sagt:

    Mafiöse Züge.

  5. Willy sagt:

    Bei solchen Veranstaltungen gibt es gemeinsame Besprechungen zwischen der Stadt,(Vertreter einzelner Amter bzw. Abteilungen) dem Entsorgungsbetrieb, Veranstalter und der Polizei. Fragt sich nur was da besprochen worden ist. Aus dem hier geschilderten muss angenommen werden, das sich der Veranstalter weitgehend verselbstständigt hat. Die Stadt kein Einschreiten für Notwendig hält, obwohl die Probleme bekannt sind, zeugt von wenig Sachverstand. Bedeutet, dass das Fachwissen – sofern vorhanden- nicht pflichtgemäß ausgeübt wurde.

    Interessant wäre zu Wissen, was genau in der gemeinsamen Besprechung an Maßnahmen festgelegt wurde. Bleibt wohl ein Geheimnis der Stadt.

    Einzig die Polizei kann Licht ins Dunkel bringen, indem sie von Amtswegen Ermittlungen gegen unbekannt einleitet.
    Diese wird sie sodann sowohl gegen die Mitarbeiter richten die eine öffentliche Strasse mittels eines Fahrzeuges rechtswidrig sperrt, Verkehrsteilnehmer anhält und befragt obwohl es dazu keine Ermächtigung gibt und gegen Mitarbeiter der Stadt weil sie es unterlassen haben dagen einzuschreiten und den Veranstalter zu rechtskonformen Verhalten zu ermahnen. Straftaten können auch durch UNTERLASSEN begangen werden. Das UNTERLASSEN ist dem aktiven tun gleichgestellt.s. § 13 StGB

    Als Bürgermeister der Stadt würde ich noch bei Fortdauer der Veranstaltung sofort reagieren. Sonst entsteht ein irreparabler Imageschaden für die Stadt, wenn er nicht schon entstanden ist.

  6. Petra sagt:

    Es lohnt sich nicht zu diskutieren oder sich Gedanken zu machen. Der Bürgermeister ist problemresistent. Die vor 3Jahren angesprochenen Punkte könnte ich heute noch genauso nennen. Passiert ist nichts, bis auf das Stückwerk am Hafen. Geld sollte lieber mal eingesetzt werden um unsere Stadt nicht nur an den Urlauberschwerpunkten zu pflegen. peinlich wenn die Stadtbahn zum Kurgebiet über der Papenberg fährt. Schon alleine der in den Büschen am Heizwerkzaun liegende Müll…, die übervollen Müllkörbe zu Festen und Feiertagen und nicht zuletzt das Verkehrschaos durch 2 Baustellen, die nicht nur den Autoverkehr behindern, sondern auch für Fußgänger eine Zumutung sind. Also lb.Urlauber nicht vom Weg abkommen und schön auf den Promenaden bleiben…