Gutes Honigjahr in Mecklenburg-Vorpommern

12. November 2018

Die Bienenzüchter in Mecklenburg-Vorpommern können auf ein sehr gutes Honigjahr zurückblicken. „Der Ertrag dürfte in diesem Jahr weit über dem üblichen Jahreswert von 700 Tonnen liegen“, sagtLandwirtschaftsminister Till Backhaus anlässlich des 12. Imkertages, den der Landesverband der Imker gestern in Linstow begangen hat. Das sei insbesondere mit Blick auf das Vorjahr 2017, in dem die schlechteste Honigernte seit 20 Jahren eingefahren wurde, eine erfreuliche Nachricht.
Aktuell sind in Mecklenburg-Vorpommern 2.691 Berufs- und Hobby-Imker mit 26.588 Bienenvölkern gemeldet. Das sind 98 Bienenhalter und 85 Bienenvölker mehr als zum Jahresende 2017.

„Ich freue mich, dass der Bienenbestand in MV in den zurückliegenden Jahren stabil geblieben und sogar leicht angestiegen ist“, so Backhaus. Auch in Städten wie Rostock oder Schwerin sei ein Trend zum Ansiedeln von Bienenvölkern erkennbar, etwa in Zoos oder auf begrünten Dächern.

Doch die Biene sei mehr als ein Nutztier. Seit das Thema Insektensterben in aller Munde ist, gebe es immer mehr Menschen, die sich für den Erhalt der Insektenvielfalt einsetzten. „Die Biene ist zurecht zum Symbol dieser Bewegung geworden“, findet Backhaus, „denn ohne die Biene und all die anderen Blütenbestäuber gebe es kein Leben auf der Welt.“ Die Lebensräume, Nahrungsgrundlagen und Lebensbedingungen der Bienen zu schützen, sei deshalb umso mehr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Im August 2018 wurden die Stadt Pasewalk sowie die beiden Gemeinden Wöbbelin und Trinwillershagen von Minister Backhaus für ihr Bemühen, die Lebensgrundlagen für Bienen und wildlebende Bestäuber-Insekten in unserem Land zu verbessern, als bienenfreundliche Gemeinden ausgezeichnet.

Auch setzt sich die Landesregierung schon lange dafür ein, dass in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Grundsatz „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“ wieder stärker trägt. Dazu wurde das Konzept der Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen (AUKM) grundlegend überarbeitet und noch stärker an naturschutzfachlichen Zielen ausgerichtet. Die Förderung von AUKM ist ein zentrales Element der Kooperation zwischen Umwelt-, Naturschutz und Landwirtschaft. Ziel dieser Maßnahmen ist, den Boden- und Gewässerschutz sowie die Biodiversität zu fördern.

Auch die Erhöhung von 5 auf 20 Hektar für ein- und mehrjährige Blühflächen war Backhaus zufolge ein voller Erfolg. Mit rund 5.300 Hektar neu beantragter Blühflächen habe sich der Antragsfläche gegenüber dem Vorjahr um 220 Prozent erhöht. Zusammen mit den AUKM wird damit aktuell etwa jeder vierte Hektar landwirtschaftliche Fläche in MV freiwillig mit erhöhten Umweltstandards bewirtschaftet.

„Darüber hinaus treiben wir die positive Entwicklung im Bereich des Ökolandbaus weiter voran. Unsere Zielstellung, bis 2020 auf 150.000 Hektar zu kommen, konnten wir durch den diesjährigen Flächenzuwachs von 10.000 Hektar bereits erreichen“, informiert der Minister. Mit nunmehr 944 biozertifizierten Landwirtschaftsbetrieben wirtschaften ca. 19, 3 % und damit fast jeder 5. Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern ökologisch. Der Öko-Anteil an landwirtschaftlich genutzter Fläche in MV liegt bei 11,1 %.

„Wir werden uns auch bei der Ausgestaltung der zukünftigen Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik dafür einsetzen, dass dem Verlust der Artenvielfalt und insbesondere dem Insektensterben wirkungsvoll Einhalt geboten werden kann. Dazu ist es notwendig, noch stärker als bisher die Zahlungen an Leistungen der Landwirte für den Umwelt-und Naturschutz zu knüpfen aber auch besser zu honorieren.

Ein weiterer wesentlicher Punkt sei die Bienengesundheit. Die Varroa-Milbe und die Afrikanische Faulbrut gehörten nach wie vor zu den größten Bedrohungen für Honigbienen weltweit. Bereits Ende 2016 wurde deshalb hierzulande der Bienengesundheitsdienst bei der Tierseuchenkasse MV eingerichtet. „Damit wollen wir für die Bienenhalter im Land eine dauerhafte Hilfestellung zu Fragen der Aus- und Fortbildung aber vor allem auch zur Vorbeugung und Bekämpfung von Bienenseuchen und -krankheiten bieten“, erläutert der Minister.

Das Land fördert die Imkerei jährlich mit fast 400.000 Euro. Mit dem Geld werden Maßnahmen zur Verbesserung der Erzeugung und Vermarktung von Honig, das Bienenzuchtzentrum als Institution, sowie Bauinvestitionen, z.B. in die „Gläserne Imkerei“, unterstützt.


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