Immer mehr Männer im Nordosten haben Migräne
In Mecklenburg-Vorpommern leiden immer mehr Männer unter Migräne, so eine Auswertung im aktuellen BARMER Arztreport. Demnach wurde im Jahr 2020 bei 2,1 Prozent der Männer im Land eine Migräne ärztlich diagnostiziert. Das entspricht hochgerechnet mehr als 16.000 Betroffenen. Bei den Frauen liegt die Diagnosequote mit 7,9 Prozent fast viermal so hoch. Betroffen sind laut Hochrechnung rund 65.000 Frauen im Land. „Allgemeinhin gilt Migräne oftmals noch als ’Frauenkrankheit‛. Wir sehen bei den Männern jedoch sehr viel höhere Steigerungsraten“, sagt Henning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der BARMER in Mecklenburg-Vorpommern.
Von 2011 bis 2020 sei die Diagnoserate bei den männlichen Betroffenen um 37,6 Prozent angestiegen. Bei den Frauen im selben Zeitraum um 19,7 Prozent.
Die Ursache für den Anstieg der Diagnosen lasse sich aus den Daten im BARMER Arztreport allein nicht ablesen. Allgemein sei denkbar, dass Umwelteinflüsse zugenommen hätten, die Migräne begünstigen könnten. Auftreten könne die Erkrankung generell in jedem Alter. „In Mecklenburg-Vorpommern sind laut unserer Auswertung bei den Männern am häufigsten die 20- bis 29-Jährigen betroffen. In dieser Altersgruppe wurde die Erkrankung im Jahr 2020 bei 4,4 Prozent ärztlich festgestellt“, sagt Henning Kutzbach. Auch bei den Frauen trete Migräne am häufigsten in dieser Altersgruppe auf: Bei knapp zwölf Prozent der 20- bis 29-Jährigen in Mecklenburg-Vorpommern sei Migräne diagnostiziert worden.
Mit Ausdauersport und Tagebuch Migräneattacken vorbeugen
Migräne sind Kopfschmerzattacken, die mit Symptomen wie Übel- und Appetitlosigkeit, Lichtempfindlichkeit oder Sehstörungen einhergehen. Die Kopfschmerzen treten einseitig auf und können 4 bis 72 Stunden andauern. Die Ursachen für eine Migräne sind noch nicht bis ins Detail erforscht. Die Krankheit kann erblich und hormonell bedingt sein, weshalb Frauen insgesamt häufiger betroffen sind.
Neben Stress zählen unter anderem Schlafmangel, Koffein, Rotwein und Lärm zu den Faktoren (Triggern), die eine Attacke auslösen können. „Migräne ist nicht heilbar. Aber die Betroffenen können viel tun, um einer Attacke vorzubeugen. Ein Kopfschmerztagebuch kann dabei helfen, die Trigger zu erkennen. Und regelmäßiger Ausdauersport ist nachweislich eine sehr gute Migräneprophylaxe“, so Kutzbach. Ebenso könnten Entspannungsübungen und eine geregelte Lebensweise dabei helfen, einer Schmerzattacke vorzubeugen. Mit kostenlosen Online-Kursen und Präventionsangeboten zu Stressreduktion und Entspannung unterstützt die BARMER ihre Versicherten bei einem achtsamen Lebensstil.