Ist Herbstzeit wirklich Lesezeit in Waren? – Stadtbibliothek nur an drei Tagen offen
Herbstzeit ist Lesezeit – heißt das Motto vieler Bibliotheken. Ein Motto, das man gut nachvollziehen kann, gerade wenn es immer früher dunkel wird und man draußen immer weniger aktiv sein kann.
Doch in Waren bei der Stadtbibliothek stehen Suchende inzwischen an mehr Tagen in der Woche vor verschlossenen Türen, als auf ist. So ist nicht nur Montag und Mittwoch Schließtag, sondern auch Samstag, wo manche Eltern vielleicht sogar mit Kindern kommen würden oder andersherum.
Das könnte man ja in sommerlichen Zeiten vielleicht noch verstehen, wenn viele baden oder anderen Freizeitvernügen frönen. Aber wenn an der Tür der „Bibo“ nun auch „Herbstzeit ist Lesezeit“ steht und man auf der Internetseite der Stadt für seine 40 000 Medien wirbt, die auf Leser warten, dann sinkt das Verständnis für solche Schließzeiten in dieser Jahreszeit schon sehr deutlich.
Natürlich kann auch WsM kein Geld für den Bibliotheksbetrieb herbeizaubern, aber intelligente Lösungen sehen wohl doch anders aus. Dass die Bibliothek aus Krankheitsgründen verkürzte Öffnungszeiten hat, teilte die Stadt schon vor Monaten mit, immer wieder musste sie auch ganz geschlossen werden. Priorität hat dieses Problem in der Stadtverwaltung aber offenbar nicht, obwohl Bibliotheken insbesondere für Kinder und gerade in den heutigen digitalen Zeiten wichtiger denn je sind.
Im kleineren Röbel hat die Bibliothek auch drei Tage in der Woche, aber zeitlich kürzer, auf. In Malchow ist ebenfalls an drei Tagen auf, aber auch am 1. Freitag im Monat, und Malchow ist auch bei der so genannten ONLEIHE dabei, Waren nicht. Zudem lockt die Malchower Bibliothek mit zahlreichen interessanten Veranstaltungen. Und zwar sehr regelmäßig.
In Neubrandenburg ist die Regionalbibliothek, die auch eine sehr aktive ONLEIHE betreibt, sechs Tage in der Woche geöffnet.
Wie heißt es im Leitbild der Warener Bibliothek – zu lesen auf der Internetseite der Müritzstadt:
„Die Stadtbibliothek ist Kultur- und Informationszentrum. Sie trägt mit ihren geeigneten Angeboten außerhalb des Schul- und Berufslebens zur Förderung und Erhaltung der Lesefähigkeit und Medienkompetenz der Bevölkerung, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, bei. Unsere Einrichtung steht grundsätzlich allen Bürgerinnen und Bürgern offen und leistet als beliebtes Kommunikationszentrum ihren aktiven Beitrag zur Erhaltung der Stadtkultur.“
Ja „grundsätzlichen allen offen“ und „leistet als beliebtes Kommunikationszentrum ihren aktiven Beitrag zur Erhaltung der Stadtkultur“ , heißt es – nur eben nur an drei von sieben Tagen in der Woche.
Internet: http://www.waren-mueritz.de/de/leben-in-waren-mueritz/bibliothek/
Wer ein Buch haben möchte , kann doch an 3 Tagen sich eines besorgen. Ich denke das reicht vollkommen aus. Aber das ist nur meine Meinung.
Es tut mir in der Seele weh mit ansehen zu müssen, wie die Bibliothek systematisch an die Wand gefahren wird. Die Stadtvertreter hatten bereits mit ihrer Entscheidung ans dem Müritz Bibliotheksverein zu gehen das Ende des Vereins beschleunigt.Sich gerade im kulturellen Bereich totsparen ist der falsche Weg. Kein Wunder, dass die Mitarbeiterinnen demotiviert und krank sind. Man könnte natürlich Hilfskräfte einstellen, aber das kostet ja Geld. Genauso wie man natürlich Geld in die Hand nehmen muss, um technisch auf dem neusten Stand zu sein.
Wir brauchen für wohl 10 Millionen eine längere Steinmole, damit 10 Liegeplätze frei werden, die dann vom Hafenmeister für ein paar Euro pro Tag vermietet werden, womit dann die Investitionen wieder reinkommen. Wenn das in absehbarer Zeit abgeschlossen sein wird, kann man einen Teil für Bibliothekare verwenden, so bis dahin es noch Bücher gibt, die noch nicht zerfallen oder verschimmelt sind.