Jahresthema Moor in Mecklenburg-Vorpommerns Naturlandschaften

3. Januar 2023

Die Nationalparke und Naturparke in Mecklenburg-Vorpommern haben den Lebensraum Moor zum Jahresthema 2023 erklärt. Moore erscheinen unscheinbar und verborgen, dabei sind sie essentiell für den Naturreichtum und das Klima. Ein gesundes Moor mit einem natürlichen Wasserhaushalt speichert laufend Kohlenstoff und bindet es im Torfkörper. Darum bedeutet Moorschutz auch Klimaschutz, hier und weltweit. In Mecklenburg-Vorpommern beherbergen Moore eine einzigartige Fauna und Flora – vom insektenfressenden Sonnentau bis zum blauen Moorfrosch. Die Schutzgebiete zeigen dabei eindrücklich, dass Moor nicht gleich Moor ist, sondern jedes seine eigene Geschichte und Reize hat.

„Wir wollen die große Vielfalt und die enorme Wirkung der Moore für den Naturhaushalt jetzt und in der Zukunft einprägsam vermitteln und unsere Aktivitäten zu ihrem Schutz verständlich machen,“ sagt Gernot Haffner, Leiter des Nationalparkamtes Vorpommern, „Deshalb haben die Nationalparke und Naturparke diesen besonderen Lebensraum 2023 zum Jahresthema erklärt und ein vielfältiges Programm zusammengestellt.“

„Die zentrale Rolle von Mooren im Klimaschutz, aber auch als Landschaftsarchiv und Lebensraum ist vielen Menschen noch nicht bewusst,“ sagt Dany Poganatz, Kommissarische Leiterin des Müritz-Nationalparks. „Tatsächlich ist ein intakter und natürlicher Wasserhaushalt in unseren Seen und Mooren eine der großen Herausforderungen, aber auch ein integraler Teil der Strategie gegen den Klimawandel in den kommenden Jahren.“

In den Nationalparken Vorpommersche Boddenlandschaft und im Jasmund steht das Jahresthema unter dem Motto „MoorWildnis“. In der Boddenlandschaft lässt sich der Wandel in der Wildnis der Moore von morgen auf großer Fläche beobachten. Ranger werden ihre Führungen mit spannenden Moorgeschichten anreichern und auf dem Jasmund etwa in die Geheimnisse der verborgenen Waldmoore einweihen. Auf der Halbinsel Zingst, in der Sundischen Wiese, startet zudem die zweite Etappe der größten Renaturierungsmaßnahme der zwei Schutzgebiete.

Im Müritz-Nationalpark werden unter anderem in der Umweltbildung Jugendfreizeiten und Moor-Radtouren für die besuchenden Klassen angeboten. Die Ranger werden in der Urlaubssaison mit mobilen Infoständen an hochfrequentierte Moor-Standorte fahren, um Wissen zum Moor zu vermitteln, und auch das jährliche Forschungskolloquium widmet sich ganz dem Jahresthema. Außerdem finden auch an der Müritz weitere Renaturierungen und eine große Mooskartierung statt.

Verschiedene Aktionen in National- und Naturpraken

„Über Jahrhunderte hat die menschliche Nutzung einen enormen Flächenverlust intakter Moore verursacht. Doch Moorbodenschutz bedeutet Klimaschutz und deshalb wurden in unseren Nationalparken und Naturparken in den letzten Jahrzehnten große Moorflächen erfolgreich renaturiert. Unsere Schutzgebiete zeigen eindrücklich, wie wertvoll nasse Moore für den Erhalt und die Wiederherstellung lebendiger Natur- und Kulturlandschaften sind. Zu diesem Erlebnis laden wir alle unsere Besucher herzlich ein,“ sagt Ute Hennings, Direktorin des LUNG, dem die sieben Naturparke des Landes angehören.

In den Naturparken sind auch in diesem Jahr Aktionstage und Veranstaltungen rund um das Thema Moor geplant. Zum Saisonbeginn können interessierte Besucher im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide bei einem Arbeitseinsatz im Rahmannsmoor mitwirken oder im Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See zum Tag des Baumes am 25. April eine Moorbirke – den Baum des Jahres 2023 – pflanzen. Im Naturpark Flusslandschaft Peenetal werden in Fachvorträgen unter anderem die Entstehung und Nutzungsgeschichte des Naturparkes dargestellt. Zudem lässt sich in den Naturparken an der Peene auf Exkursionen oder bei einer Kanutour der Facettenreichtum der Moore aus einem ganz anderen Blickwinkel entdecken.

Beim Amphibienfestival im Naturpark Feldberger Seenlandschaft erleben Gäste ein einzigartiges Konzert von Frosch und Unke auf einer Wanderung zu den Wiedervernässungsflächen des Schutzgebietes. Ganzjährig bietet der Naturlehrpfad „Wiesenberg“ in Feldberg interessante Fakten zum Thema Moor. Ranger des Naturparks Sternberger Seenland erklären unter anderem auf ihren Waldwanderungen Wissenswertes rund um den Wald und die Moore.

Alle Veranstaltungen der Nationalen Naturlandschaften und weitere Informationen zum Thema finden Interessierte in den kommenden Monaten auf den jeweiligen Webseiten der Naturparke und Nationalparke unter www.natur-mv.de

Bild oben: Die Moorbirke ist der Baum des Jahres 2023. Foto: U. Steinhäuser

Foto oben im Text: Der Moorfrosch ist eine der vielen einzigartigen Arten, die im Lebensraum Moor vorkommen. Foto: R. Vitt, www.naturfotografie-roman-vitt.de

Foto unten im Text: In den Nationalen Naturlandschaften kann man Moore hautnah erleben. Hier der Moorsteg an den Wienpietschseen im Müritz-Nationalpark. Foto: M. Kaiser


Eine Antwort zu “Jahresthema Moor in Mecklenburg-Vorpommerns Naturlandschaften”

  1. Norbert Schröder, Damerow sagt:

    Sehr schön. Moore sind eines der wichtigen Dinge. Der Hintere Kargow – See bei Damerow (Jabel) wird einseitig von einem Moor begrenzt, welches sehr stark in Gefahr ist. Denn durch die ständige Vertiefung des Abflusses, des Dammgrabens, in den Jabelschen See wurde der Wasserstand der flachen Kargow – Seen dem des Jabelschen Sees angeglichen und damit stark abgesenkt. Auch haben wir eine weitere klimawichtige Pflanze fast verkommen lassen, welche zudem noch wichtiger Rohstoff ist. Unser Schilf an den Seen ist zu 90 Prozent verschwunden. Retten wir es!