Mediziner von der Müritz fordern frühere Impfungen

2. Februar 2021

Der Medizinische Versorgungsverbund Müritz e.V., in dem etwa 80 Ärzte, Psychotherapeuten, Kliniken, Apotheken, Sanitätshäuser und Physiotherapeuten vereinigt sind, fordern ein Überdenken der Impfstrategie. In einem offenen Brief an die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, der „Wir sind Müritzer“ vorliegt, machen sie deutlich, dass sie es für sehr bedenklich halten, dass die niedergelassenen Ärzte und ihr Personal erst in der Priorisierungsstufe 3 berücksichtigt werden.
„Einmal ganz vom hohen Arbeitsaufwand abgesehen, setzen sich die Kollegen und ihre Mitarbeiter der Gefahr einer Ansteckung aus. Neben dem persönlichen Risiko, kann es im Fall von Ansteckungen zu Schließungen von Praxen auf Grund von Quarantäne kommen. Das kann regional zu Problemen in der Gesundheitsversorgung führen“, so Dr. Sven-Christian Lange als Vorstandsvorsitzender des Medizinischen Versorgungsverbundes.

Auch und gerade in den Zeiten dieser Pandemie würden niedergelassenen Kollegen, allen voran die Hausärzte, in vorderster Linie stehen. In ihre Praxen kommen täglich Patienten völlig unselektiert – im Gegensatz zu Kliniken, wo vor Einlass Schnelltests durchgeführt werden. In den allermeisten Hausarztpraxen finden täglich PCR-Tests statt und zwar bei symptomatischen, also erkrankten Patienten.

Die Einordnung in die Priorisierungsstufe 3 sei auch deshalb unverständlich, weil die Ständige Impfkommission dargelegt habe, dass „Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen (z.B. …, in der medizinischen Betreuung von COVID-19-PatientInnen)“ bevorzugt in Stufe 1 zu impfen sei.

„Wir ersuchen Sie dringend, diese Empfehlungen bezüglich der Impfungen von niedergelassenen Ärzten und weiterem im unmittelbaren Kontakt zu Patienten stehenden medizinischen Personal in Mecklenburg-Vorpommern durchzusetzen“, fordern die Mitglieder des Medizinischen Versorgungsverbundes Müritz.


4 Antworten zu “Mediziner von der Müritz fordern frühere Impfungen”

  1. Paula sagt:

    Das gesamte medizinische Personal und Ärzte sind in diesen Zeiten unser wichtigstes Gut, da sollte es doch selbstverständlich sei diese auch als ERST zu impfen

  2. Maddie sagt:

    Es gibt auch noch andere wichtige Berufe, die ein wichtiges Gut, in der jetzigen Zeit sind, ohne die auch kein Arzt oder eine Schwester, Überleben kann, das ist die Lebensmittelproduktion und der Verkauf,an diese Menschen, die jeden Tag dort arbeiten, wird auch nicht gedacht, obwohl im Verkauf auch viel Kontakt mit anderen Menschen da ist, die schreien nicht, die machen einfach ihre Arbeit, und setzen sich jeden Tag der Gefahr aus! Diesen Menschen Gebührt hohe Anerkennung, was leider nicht der Fall ist, entweder von der Regierung oder der Gesellschaft!

  3. Albert sagt:

    „Neben dem persönlichen Risiko, kann es im Fall von Ansteckungen zu Schließungen von Praxen auf Grund von Quarantäne kommen.“

    Die Pandemie läuft jetzt schon länger und gerade der Herbst und der Winter war von hohen Inzidenzwerten geprägt.
    Ein großer Versorgungsengpass bei der ärztlichen Behandlung in Arztpraxen war zu keiner Zeit gegeben.
    Das Argument mit der Schließung kann man also entkräften.

    Man will hier einfach für seine Klientel eine Bevorzugung bei der Reihenfolge und sucht jetzt nach Gründen.
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    Gleichzeitig kann der Medizinische Versorgungsverbund Müritz e.V. wohl nicht richtig lesen:

    „weil die Ständige Impfkommission dargelegt habe, dass „Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen (z.B. …, in der medizinischen Betreuung von COVID-19-PatientInnen)“ bevorzugt in Stufe 1 zu impfen sei.“

    Eine Arztpraxis betreut aber keine COVID-19-Patienten, sondern nur Impfwillige oder symptomfreie Infizierte.
    Corona-Infizierte mit Symptomen dürfen nicht geimpft werden und sollen, wenn es gesundheitlich geht, in Quarantäne zuhause bleiben. Wenn es ihnen gesundheitlich zu schlecht geht, fahren die in ein Krankenhaus oder werden vom Krankenwagen abgeholt.
    Diese Mitarbeiter (Krankenwagenfahrer, Klinikärzte etc.) sind mit dieser Regelung gemeint und nicht der Allgemeinarzt oder Augenarzt mit eigener Praxis.
    Diese Ärzte und Mitarbeiter setzen sich dem gleichen Risiko aus wie viele Millionen andere Arbeitnehmer auch.
    Wieso sollte genau dort die Priorität geändert werden.
    Kassierer im Supermarkt, Taxifahrer, Kindergartenerzieher sind auch nicht auf Stufe 1.

  4. Pohl, Petra sagt:

    Ich stimme dem voll zu, auch transplantierten Menschen, wo das Immunsystem durch Immunsuppressiva herunter gefahren wird, werden nicht darüber aufgeklärt und wissen nicht woran sie sind, ob für sie diesbezüglich eine Impfung in Frage kommt ???? zumal sie meiner Meinung auch nicht auf die lange Bank geschoben werden sollten, zwecks Impfung .!!!!!!