Motorboot erfasst Schwimmer am Arm: Prozess gegen Bootsführer

10. März 2021

Ein maritimer Bootsunfall, bei dem ein Schwimmer einen Arm verlor (WsM berichtete), beschäftigt am 15. März das Amtsgericht Neubrandenburg. Ein 63 Jahre alter Bootsführer muss sich wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten, wie das Gericht „Wir sind Müritzer“ jetzt mitteilte. Der Motorboot-Kapitän soll den Schwimmer bei dem schrecklichen Unfall Ende Juni vergangenen Jahres auf dem Tollensesee übersehen haben, obwohl dieser sogar eine Schwimm- und Markierungsboje mit sich geführt hatte.

Der Bootsunfall hatte sich in Höhe von Klein Nemerow auf dem Tollensesee ereignet. Die Schraube des Bootes hatte den Geschädigten am linken Arm erfasst und diesen abgetrennt. Der verlorene Arm des Neubrandenburgers war nach mehreren Tage Suche von Beamten gefunden und geborgen worden.

Der schwerverletzte Schwimmer kam per Rettungshubschrauber damals in eine Klinik und überlebte den Unfall. Er wird vermutlich als Zeuge gehört. Der Bootsführer und dessen Frau, die aus der Nähe von Neubrandenburg kommen, erlitten beide damals ebenfalls Schocks. Für den Prozess ist nur ein Verhandlungstag geplant, zwei Zeugen sollen gehört werden.

Bei einer Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung droht einem Schuldigen – wie auch bei Unfällen auf Straßen – generell eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren – je nach Schwere der Verfehlung.


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