Nach Zerkarien jetzt erste Blaualgen im Badewasser der Region

5. August 2022

Er ist eigentlich immer als erster betroffen, und auch im diesen Jahr haben sich bereits Blaualgen im See bei Melz südlich der Müritz breit gemacht. Das bestätigte Landkreis-Sprecher Nils Henke auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“. Der Melzer See (nicht der in Waren!) zeigt eine grünliche Farbe, die Sichttiefe ist gleich null. Deshalb hat das Gesundheitsamt bereits eines Warnhinweis für Badegäste angebracht.  Badegäste sollten zum Schutz ihrer Gesundheit in „Blaualgenteppichen“ grundsätzlich nicht baden. Kinder und Kleinkinder sind besonders gefährdet. Es ist darauf zu achten, dass Kinder nicht in Algenanschwemmungen am Ufer spielen, oder gar Wasser schlucken.

Falls Beschwerden nach dem Baden auftreten sollten (z. B. Übelkeit Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Hautreizungen oder -quaddeln), muss ein Arzt aufgesucht werden. Nach Möglichkeit sollten sich Badegäste nach dem Baden gründlich duschen.

Die Algenblüte ist an einem oder mehreren der folgenden Merkmale zu erkennen: Bläulich-grüne Trübung des Wassers, Schlierenbildung, Algenteppiche an der Oberfläche, Wolkenartige Verteilung im Wasser.

Cyanobakterien können ein Gesundheitsrisiko darstellen. Bei Hautkontakt können die schon genannten Reizungen sowie allergische Reaktionen hervorgerufen werden. Eine Giftwirkung könnte auftreten, wenn an mehreren Tagen hintereinander algenhaltiges Wasser geschluckt wird.

Ansammlungen von Cyanobakterien sind sehr wind- und wetterabhängig. Innerhalb weniger Stunden kann sich die Situation völlig verändern.

Bereits seit einigen Wochen machen Zerkarien vielen Badegästen, insbesondere im Flachwasserbereich der Müritz zu schaffen. Gehäuft sind Badende in Klink und Waren betroffen.

Zerkarien sind Saugwürmer (Trematoden), die sich vor allem in Flachwasserbereichen vermehren, wo es ständige Wasserschneckenpopulation und reichlich Wasservögel gibt. Im Larvenstadium können Zerkarien Hauterscheinungen beim Menschen hervorrufen. Die sogenannte Zerkarien- bzw. Badedermatitis ist im Normalfall harmlos. Etwa 10 bis 24 Stunden nach dem Baden können Rötungen und Quaddeln auftreten, die mit erheblichem Juckreiz verbunden sind.

Die Hygieniker des Gesundheitsamtes empfehlen deshalb, die beschriebenen Flachwasserbereiche, insbesondere bei Wassertemperaturen über 23 °C, zu meiden. Es wird empfohlen, die Badebekleidung unmittelbar nach Verlassen des Wassers auszuziehen und den Körper gründlich abzutrocknen. Einen zusätzlichen Schutz bietet das Eincremen mit einem wasserfesten Sonnenschutzmittel.

Wer Badedermatitis an sich feststellt, sollte den Haus- bzw. Hautarzt aufsuchen. Mit entsprechender Behandlung kann der Juckreiz vermindert werden. Und so lassen sich Infektionen vermeiden, die durch das Kratzen ausgelöst werden könnten.


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