Neue Regelung für den Zahnärztenotdienst in ganz MV
Au Backe! Oder eine schmerzfreie Regelung? Ab Januar wird sich der Bereitschaftsdienst der Zahnärzte in Mecklenburg-Vorpommern grundlegend ändern. Schuld auch hier – Personalprobleme. Und so wird der Bereitschaftsdienst der Zahnärzte nicht mehr wie bisher von Region zu Region festgelegt, sondern zentral in Schwerin. Dafür gibt es die einheitliche Notrufnummer 01806/123450 (Kosten pro Anruf 0,20 Euro aus dem deutschen Festnetz und 0,60 Euro aus dem deutschen Mobilfunknetz). Über diese Nummer erreichen Patienten landesweit zehn Notfallpraxen, die täglich für dringende Fälle bereitstehen. Wochentags sind die Praxen von 19 bis 21 Uhr besetzt, an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 12 Uhr sowie von 17 bis 19 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten ist der Bereitschaftsdienst telefonisch erreichbar.
Nötig wurde die neue Regelung laut Zahnärztekammer, damit der Notdienst überall im Land funktioniert, auch in dünn besiedelten Landesteilen.
Die Zahl der Vertragszahnärzte in Mecklenburg-Vorpommern ist seit 2013 um 25 Prozent gesunken. Aktuell sind im Land 1073 Zahnärzte tätig, 843 von ihnen in eigener Niederlassung. Besonders in ländlichen Regionen drohen Engpässe. Etwa jeder fünfte Zahnarzt ist zwischen 60 und 64 Jahre alt, viele Zahnärzte stehen kurz vor der Rente. Nachfolger zu finden wird zudem immer schwieriger. Gleichzeitig berichten Praxen von physischer und psychischer Überlastung, da Notdienste bisher ungleich verteilt sind. Mit der neuen Regelung soll diese Ungleichheit reduziert werden.
Wenn Patienten die neue Notrufnummer der Zahnärzte wählen, gibt es keine Weiterleitung zur notfalldiensthabenden Praxis. Nach Eingabe der PLZ bei Anruf aus dem Mobilfunknetz oder mit unterdrückter Festnetznummer oder alternativ durch Erkennen der Vorwahl bei Anruf aus dem Festnetz werden dem Patienten – nach einer Ansage mit der Definition, was ein zahnärztlicher Notfall ist – die beiden nächstgelegenen notfalldiensthabenden Praxen mit Namen, Anschrift und Telefonnummer genannt. Allerdings kann das für Müritzer auch bedeuten, dass sie eine längere Fahrstrecke auf sich nehmen müssen. Die diensthabenden Praxen werden laut Kammer aber gleichmäßig übers Land verteilt sein, zwei Notfalldienstpraxen sollen höchstens 50 bis 60 Kilometer voneinander entfernt liegen.
Auf der Internetseite der Zahnärztekammer MV kann man den Notdienst auch weiterhin selbst suchen, und zwar hier: www.zaekmv.de
Na toll eine Notrufnummer die kostenpflichtig ist .
Danke für die Info und den Link.
Ja, das mit der kostenpflichtigen Notrufnummer ist ärgerlich und stößt mir auch bei anderen Institutionen auf.
Wenn es aber, wie in diesem Fall, eine kostenlose und aus meiner Sicht, noch komfortabelere Alternative gibt (Lesezeichen im Browser anlegen) und man damit gleich noch über Maps, per Drag & Drop, eine Route planen kann, ist das optimal.
Die ganze Geschichte sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass sich das Gesundheitssystem, wie auch alle anderen „sozialen“ Bereiche, in einem desolaten Zustand befinden. Willkommen im neoliberalen Kapitalismus.
Vielleicht sollten wir für die Bekämpfung der Missstände mal auf die Straße gehen.
kostenpflichtig finde ich indiskutabel…..
Wenn am Ende der Leitung keine Computerstimme ist die mich dann fragt, wenn ich rechts Zahnschmerzen habe, dann drücken
sie die 1 usw. . Dann sind die Zahnschmerzen- gefühlt- schon fast wieder weg. Insofern ist diese Regelung klar die bessere.