Neuer Rekord: Anke Höhne schwimmt erneut durch die Müritz
Sie hat es wieder getan: Genau sieben Jahre und drei Tage nach ihrer ersten Müritz-Längsquerung hat sich Anke Höhne gestern erneut der Herausforderung, die Müritz von Buchholz nach Waren über 30 Kilometer zu durchschwimmen, gestellt. Vor sieben Jahren noch bei leichtem Regen und Windstärke 4, erwischte sie dieses Mal traumhafte Bedingungen mit 20 Grad Wassertemperatur und einer ruhigen Müritz fast ohne eine Welle. Und das hat sich ausgezahlt, denn die 53-Jährige schaffte einen neuen Rekord.
Los ging es dabei früh um 6.40 Uhr in Buchholz – nur in einem Badeanzug – ganz nach den Bedingungen des Freiwasserschwimmens, und etwas Vaseline eingeschmiert, damit es unter den Armen nicht scheuert.
Die ersten Kilometer bei Buchholz immer der aufgehenden Sonne Armzug für Armzug entgegen, so im Durchschnitt mit 55 Armschlägen pro Minute – vollkommen routiniert. Begleitet dabei von einem Kanu des Wassersport Müritz e.V. und einer Yacht, die von Yachtcharter Schulz zur Sicherheit und Absicherung gestellt wurde.
Nach der ersten Stunde wurde über ein Band, an dem ein kleiner Becher befestigt war, die erste Nahrung gereicht: Banane, Pfirsich, Riegel oder ein paar gekochte Nudeln. Diese Prozedur wiederholte sich im Anschluss alle 45 Minuten. Dabei durfte Anke – wie es die Vorschriften verlangen – weder die Yacht noch das Kanu berühren.
Viele Boote passierten am unteren Müritzarm die Schwimmerin Anke, die Besatzungen freuten sich, irgendwie doch live mit dabei zu sein. Dann kam es zu einer unerwarteten Szene bei Kilometer 18. Eine Yacht kam Steuerbord, der Schiffsführer, der auch schon mehrfach beim Müritzman3.8 – organisiert vom Wassersport Müritz e.V. – die Doppelquerung des Müritzschwimmens gemeistert hat, fragte, ob er Anke schwimmend begleiten dürfe. Kurze Rücksprache mit dem Observer an Bord des Geleitbootes, so dass es nicht zum Regelverstoß durch Beeinflussung oder Hilfe kommt. Alles okay.
So wurde Anke die letzten drei Kilometer vor der Müritz-Mitte zusätzlich schwimmend, seitlich oder dahinter begleitet. Eine sportliche Geste vom Schwimmer, bis Anke um 15.25 Uhr die Müritz-Mitte erreichte.
Ab da ging es dann aber wieder allein schwimmend weiter Richtung Ostufer der Müritz, und das Rechnen begann: Kann sie schneller sein als im Jahr 2017? 14.45 Stunden galt es, zu toppen. Man war sich einig an Bord der Begleitboote: Das könnte klappen! Währenddessen machte Anke einen Armzug nach dem anderen durch das klare, saubere Müritzwasser.
Als Anke um kurz vor 19 Uhr die Waldschänke passierte, war klar: Dass wird eine neue persönliche Bestzeit. Die Extrem-Schwimmerin erreichte pünktlich zum Sonnenuntergang nach 13 Stunden und 47 Minuten den Strand am MareMüritz – fast eine Stunde schneller. Wahnsinn!
Genauso wie 2017 wurde Anke Höhne unter Applaus vieler Freunde und Bekannter sowie von der SPD-Landtagsabgeordneten Nadine Julitz empfangen.
Wird es eine dritte Auflage geben? Noch unklar – wir sind gespannt.
Bootsführer: Michael Mahnke (Wassersport Müritz e.V.)
Observer (Kontrollperson) auf Yacht: Benjamin Nofz (Wassersport Müritz e.V.)
Kanu: Karsten Hub (Wassersport Müritz e.V.)
Persönliche Unterstützung auf Yacht: Karl Bortelker und Oskar Höhne (Mann und Sohn)