Noch vor Petitionsschluss: Mehr als 108 000 Stimmen für die kleinsten Frühchen
Was für ein Zuspruch, was für ein Einsatz: Es ist nur ein Funken Hoffnung, aber der soll genutzt werde, um auch künftig die kleinsten Frühchen im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg behandeln zu können. Der Petitionsausschuss des Bundestages muss Renate Krajewski, die die Petition eingereicht hat, öffentlich anhören. Denn die Forderung nach Abschaffung der Mindestmengen und deren Ersatz durch angemessene Qualitätsmaßnahmen ist nach Zählungen der Mitarbeitervertretung von mehr als 108 000 Menschen unterzeichnet worden – je zu gleichen Teilen online auf der Seite des Ausschusses und auf Sammellisten. Viele Privatpersonen und Unternehmen haben Unterschriften für die Petition gesammelt, ob zu Hause, in der Nachbarschaft, auf dem Weihnachtsmarkt, bei Familienfeiern, im Betrieb oder im Laden. In den sozialen Medien haben zahlreiche Nutzer Beiträge zu dem Thema nicht nur geteilt, sondern auch zur aktiven Teilnehme aufgerufen. Oder sie haben einfach nur kommentiert und den Teams im Klinikum für ihre Arbeit gedankt.
Renate Krajewski, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, ist von der großen Resonanz aus ganz Deutschland genauso überwältigt wie Krankenhaus-Geschäftsführerin Gudrun Kappich.
Bis die abschließende Zahl der Unterschriften auf der Seite des Petitionsausschusses zu sehen ist, kann es einige Tage dauern, da die auf Papierlisten eingereichten Stimmen erst ausgezählt werden müssen.
Der Ausschuss prüft und behandelt die Petition unabhängig von der Zahl der Mitzeichnungen. Da das sogenannte Quorum von 50 000 Unterstützungen erreicht wurde, wird die Einreicherin in einer öffentlichen Ausschusssitzung angehört.
Die Chance, dass die Mindestmengen für medizinische Leistungen abgeschafft werden, ist zwar nicht groß, die Politik aber zumindest gezwungen, sich erneut mit dem Thema zu beschäftigen. „Wir halten es für sehr wichtig, dass bei solchen Regelungen die Besonderheiten des ländlichen Raums berücksichtigt werden, damit gleichwertige Lebensverhältnisse für die Menschen geschaffen werden“, heißt es aus dem Klinikum.