Rinder sehr gefragt – Rekordpreis liegt bei 89 000 Euro 

Wer sich für Tiere und Versteigerungen interessiert, kann in Karow – kurz hinter der Kreisgrenze westlich der Müritz – echt spannende Bieter-Wettbewerbe erleben. Das wurde auch bei der ersten Rinder-Liveauktion am Freitagabend in der voll besetzten Auktionshalle wieder deutlich.
Mit 89 000 Euro erzielte die junge Kuh Rosy aus Dedelow bei Prenzlau den absoluten Höchstpreis in der Auktionsgeschichte. Das Ambiente erinnerte zeitweise auch eine Disko: Die Tiere wurden fachgerecht gestylt, die Versteigerung begann mit Laserlicht, Spiegel und AC-DC-Rockmusik.

Rosy ist klassisch schwarz-weiss gefleckt – was in der Fachsprache schwarzbuntes Holsteinrind heißt – zehn Monate alt, hat extrem gute Zuchtwerte und vererbt vor allem die Hornlosigkeit weiter, wie Sabine Krüger vom Zuchtverband Rinderallianz gegenüber „Wir sind Müritzer“ sagte. Bei einem so wertvollen Tier wollte der neue Besitzer nicht, dass er genannt wird. Rosy grast künftig in der Altmark bei Stendal, mit 37 000 Euro kam auch das zweitteuerste Tier aus Dedelow.

Für 20 000 Euro ging Mysina, ein sieben Monate altes Schwarzbuntrind aus der Region Bützow, an einen neuen Besitzer und war damit das teuerste Kalb aus Mecklenburg-Vorpommern.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz“, sagte  Krüger. So gab es rund 2000 Internetbieter und mehrere hundert Frauen und Männer, die lieber live dabei waren. Immer, wenn es ruhiger wurde, gelang es dem Auktionator – einem erfahrenen Bauern und Abgeordneten aus der Schweiz –entweder einen Online-Bieter oder jemandem im Saal zu animieren, noch was draufzulegen.

So kamen die Rinder-Allianz-Leute auf einen Durchschnittspreis von 10 427 Euro pro Tier, so hoch war dieser noch nie. Die meisten Rinder wurden aber doch an Bieter im Saal verkauft. Das neue Konzept hat sich bewährt, bilanzierte die Geschäftsführerin.