Seenplatte: Fachtagung zum Thema „Präventiver Kinderschutz“

1. Oktober 2022

Das Jugendamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte hat vor kurzem zum 6. Mal den Kinderschutzfachtag für Fachkräfte der Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Schulsozialarbeit sowie der Frühen Hilfen und Ehrenamtliche organisert. Dieses Jahr wurde der Fachtag „Kinderschutz@home – Familiengeheimnis häusliche Gewalt“ erstmals in digitaler Form durchgeführt. Gemeinsam mit dem Bündnis Kinderschutz – Start gGmbH, mit Unterstützung des kreislichen Präventionsrates für Kriminalitätsvorbeugung und unter professioneller Begleitung der Firma coachingspace GmbH kamen rund 120 Teilnehmer im digitalen Plenum zusammen.

„Wir sind sehr froh, dass wir endlich wieder einen Fachtag durchführen konnten und freuen uns über die vielen Anmeldungen“, betonte die Sachgebietsleiterin Jugendförderung/Frühe Hilfen des Landkreises, Marion Schild. Wie Anja Zörner, Jugendamtsleiterin, eingangs in ihrem Grußwort betonte „verdienten und verdienen gerade Familien in der Pandemiezeit besondere Aufmerksamkeit.“ Das Ziel sei es „gerade jetzt, kindeswohlgefährdende Aspekte erst gar nicht entstehen zu lassen bzw. diese frühzeitig zu erkennen“ bestärkte Zörner.

Am Vormittag wurden drei Fachvorträge rund um das Thema „Gewalt in Familie“ betrachtet: Christian Fritz, Verhaltenstherapeutischer Suchttherapeut von der Volkssolidarität Greifswald-Ostvorpommern e. V., vermittelte einen hoffnungsvollen Blick wie mit Krisen und Gewalterfahrungen umgegangen werden kann. Anschließend sensibilisierte Frau Prof. Dr. med. habil. Britta Bockholdt, Fachärztin für Rechtsmedizin, Direktorin des Instituts für Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald, für das Erkennen und Dokumentieren von Verletzungsbildern im Zusammenhang mit Häuslicher Gewalt.

Sie betonte, dass das Angebot der Gewaltopferambulanz des Instituts für Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald kostenfrei und für jeden zugänglich ist. Wichtig sei, gleich nach einer Verletzung die Gewaltopferambulanz aufzusuchen, da die äußeren Spuren der Gewalt innerhalb weniger Tage verblassen würden.

Claudia Schwemer, Leiterin der Beratungsstelle „Klara“ für Betroffene häuslicher Gewalt der Diakonie Mecklenburgische Seeplatte gGmbH, führte zu dem Themengebiet der psychischen Häuslichen Gewalt aus und eröffnete somit den Blick auf die unsichtbaren Spuren der häuslichen Gewalt.

Am Nachmittag wurden im Rahmen von vier Fachforen die Thematiken rund um den präventiven Kinderschutz vertieft. Anne Neumann, Präventionsbeauftragte der Polizei Neubrandenburg, referierte im Fachforum 1 mit dem Titel „Wir lassen die Puppen tanzen… polizeiliche Prävention im LK MSE“. Erstmalig wurde die Puppenbühne in digitaler Form im Rahmen des Fachtages aufgeführt. Frau Prof. Dr. med. habil. Britta Bockholdt knüpfte in dem Fachforum 2 „Verletzungen am Kind: Erkennen und Reagieren!“ an dem Fachvortrag des Vormittages an.

Christian Fritz ging in dem Fachforum 3 der Frage nach einem Rezept für ein glückliches Leben auf dem Grund und benannte Gebote für eine Steigerung der eigenen Widerstandsfähigkeit, um mit Krisen gut umgehen und gestärkt hervorgehen zu können. Im Fachforum 4 wurde das Präventionsprojekt „Medienpädagogische Prävention sexualisierter Gewalt im Schulunterricht“ von Martin Bölter, bewusstSIGN, vorgestellt und er erläuterte entsprechende Hilfeangebote für Betroffene.

Rundum fand der Fachtag erneut großen Anklang bei den Teilnehmern sowie Referenten.

Bei Fragen und Anliegen zum Thema „Frühe Hilfen und Präventiver Kinderschutz“ stehen die Mitarbeiterinnen des Jugendamtes beim Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gerne zur Verfügung:

·         Frau Schild 0395 57087 5325 / marion.schild@lk-seenplatte.de

·         Frau Krutki 0395 57087 5373 / nadine.krutki@lk-seenplatte.de

·         Homepage: https://www.vnfhk-mse.de


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