Rund um die Uhr Brot und Brötchen holen, auch mal einen Snack oder Kaffee – das ist derzeit in Neubrandenburg auf neue Art möglich. Das Unternehmen Lila Bäcker hat eine Art Pilotversuch gestartet. Gestern ist ein so genannter ein Pickup-Store vorgestellt worden. Konkret ist es eine Art moderner Selbstbedienungscontainer. Auf der gläsernen Seite ist der Eingang, den im Moment noch jeder einfach so nutzen kann. Später soll das mal über eine App – der Lila Bäcker App – gesteuert werden. Ist man drin, gibt es zwei Bildschirme, auf denen man die Produkte antippt, die man möchte. Geheizt ist drinnen auch. „Die ersten Kunden haben das mit Mc Donalds Läden verglichen“, hieß es.
Die Palette reicht von Heißgetränken wie Kaffee, Schokotrunk über Kaltgetränke, unterschiedliche Snacks wie Brötchen mit Putenfleisch, mehreren Sorten Brot oder Brötchen. Ist alles eingegeben, kann man bargeldlos bezahlen, sagte Julius Fauber vom Unternehmen bakersoft, einem Jungunternehmen aus Bremen, auch Startup genannt.
Geplant ist, dass man bald über die App schon vorher bestellen kann, und nur noch abholen und bezahlen muss. Viel Hoffnung setzen die Backfirma und Fauber auf die benachbarte Berufsschule mit ihren vielen jungen Leuten, die bereits sehr handyaffin sind. Auch ein Wohngebiet ist hier an der Sponholzer Straße.
Der Standort in der Ihlenfelder Vorstand liegt direkt vor einer bestehenden Bäckerfiliale des Lila Bäckers und einem ihrer beiden Produktionsstandorte. Die Mitarbeiter im Shop sollen den Container im Blick haben und morgens und abends bestücken. Die Testphase ist für etwa drei Monate geplant, sagte Firmengeschäftsführerin Viola Kaluza.
Der Lila Bäcker hatte sich 2019 über eine Insolvenz in Eigenregie von einer Reihe unrentabler Filialen und von Produktionsstandorten getrennt. Nun hat das Unternehmen noch 230 Filialen und rund 1600 Mitarbeiter. Wie bei allen Firmen ist Personal knapp, neue Leute sind schwer zu finden. Wo sonst drei Verkäuferinnen in einer Filiale waren, müssen jetzt zwei die Arbeit erledigen. Dazu kommen gestiegene Mindestlöhne sowie viel höhere Energie- und Rohstoffkosten.
Insofern sollen solche autonomen Backfilialen dazu dienen, die Backfilialen flexibler zu machen. So könnten man überlegen, ob solche autonomen Lösungen die Öffnungszeiten mancher Filialen einfach erweitern. Ähnliche Lösungen haben Handelsketten in München und Hamburg entwickelt und testen sie bereits.
Soll unser Leben jezt nur noch mit Handy, Computern oder irgendwelchen Automaten gestaltet werden. Ich werde diese Art Einkauf ganz bewusst meiden.
Da kann der spitz kalkulierende Bäckereibetrieb die Brötchen vom Vortag in den Automaten schütten, Ein Mikrophon braucht es nicht zu geben, sodass der Aufschrei ungehört bleibt. Ganz sicher steht irgendwo das Wort Service dran, strong nach dem Motto: Machs Dir selbst.
Und des Nachts kommen die Automatensprenger. Dann gibt es den Rest Speisen und Getränke gleich gemixt, und wenn ein Bandit nicht schnell genug weg ist, gleich in die Fresse. Alles hat sein Gutes nur eben nicht nach dem Geschmack aller.