Stadt Waren will mit weniger Straßenbeleuchtung Strom sparen
Auch die Stadt Waren muss Strom sparen und hat daher ein Konzept erstellt, das unter anderem die Abschaltung von Straßenlaternen beinhaltet. Ganz dunkel soll es aber in keinem Stadtteil werden. Nach derzeitigen Schätzungen rechnet die Stadt mit einer Kostensteigerung von rund 130 000 Euro. Die zusätzlichen Einsparungen sollen durch die Stadtwerke in drei Stufen bis November umgesetzt werden. Denn einfach mal eben ein paar Lampen abschalten oder dimmen ist bei der neuen LED-Technik gar nicht möglich.
Die Weihnachtsbeleuchtung soll aber auf jeden Fall wieder installiert werden.
So geht es in der ersten Stufe um eine Ausweitung von Dimm- und Reduzierzeiten in einigen Anlagen. Hierbei werden die Zeiten für die Spannungsabsenkung bei Anlagen mit Spartransformatoren ausgedehnt. Ebenso werden die Dimmzeiten von LED-Leuchten ausgedehnt, wenn eine Programmierung der Dimmung mit vorhandenen Programmiergeräten und die technischen Voraussetzungen der Leuchte dies ermöglicht.
Bei Umsetzung dieser Maßnahmen bleibt die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung erhalten. Der Aufwand hierfür ist unterschiedlich hoch und verursacht natürlich auch Kosten.
In der zweiten Stufe sind Außerbetriebnahmen von Leuchten in untergeordneten Bereichen und Gewerbegebieten vorgesehen, in denen keine oder nur eine geringe Wohnbebauung vorhanden ist . So zum Beispiel auf dem Mühlenberg, auf dem Nesselberg, in der Grünanlage am Kietz und im Gewerbegebiet Ost. Weiterhin sind generelle Abschaltungen von einer Leuchte bei zwei vorhandenen Leuchten auf einem Mast wie in der Langen Straße, am Neuer Markt und in der Strandstraße bzw. von einem Leuchtmittel bei zwei Leuchtmitteln pro Leuchte wie am Feisneckblick und am Federower Weg vorgesehen. Hierbei bleibt ebenfalls eine gleichmäßige Ausleuchtung mit geringerer Intensität erhalten.
Die dritte Stufe beinhaltet dann weitere Abschaltungen in Gewerbegebieten und auch Wohngebieten. Hierbei ist beabsichtigt, dies in Wohngebieten moderat zu gestalten, so dass prinzipiell nur jede zweite Leuchte außer Betrieb genommen werden soll. Dies erscheint der Stadt auf Grund der Geschwindigkeitsbegrenzungen auf maximal 30 km/h vertretbar.
Das Straßen- und Wegegesetz MV sehe grundsätzlich keine Beleuchtungspflicht vor – maximal (analog zur Winterdienstpflicht) an verkehrswichtigen und gefährlichen Stellen. Immer wieder hört man, dass die Leuchten zum Beispiel ab Mitternacht doch generell abgeschaltet werden sollten. In diesem Zusammenhang weist die Stadt darauf hin, dass viele der neuen LED-Leuchten eine „Intelligenz“ haben, die eine der Voraussetzungen für das Dimmen und damit für die in den letzten Jahren erzeugten Einsparungen ist.
Eine Leuchte mit einem dimmbaren LED-Modul errechnet sich in den meisten Fällen die Mitternacht aus dem Einschalt- und dem Ausschaltzeitpunkt selbst. Dafür muss die Leuchte allerdings drei Nächte „ungestört“ eingeschaltet sein. Dann können mehrere Einsparstufen realisiert werden – z.B. Stufe 1 ab 19.30 Uhr (5 Stunden vor Mitternacht) – Reduzierung auf 50%, und Stufe 2 von 21 Uhr (3,5 Stunden vor Mitternacht) bis 6 Uhr auf 20 Prozent. Danach geht die Leistung wieder auf 50 Prozent oder auch gleich auf 100 Prozent hoch.
Ein Abschalten ab einer bestimmten Uhrzeit verbiete sich aus diese Gründen, da dann die Leuchte „aus dem Tritt kommt“ und das Dimmprofil nicht funktioniert. Daher müssten dann solche Leuchten generell ausgeschaltet werden, um noch mehr Energie zu sparen.
„In der Hoffnung, dass diese Maßnahmen ausreichen werden, bitten wir hierfür um Verständnis und entsprechende Aufmerksamkeit im Bereich der öffentlichen Straßen“ heißt es aus der Stadtverwaltung.
Die Weihnachtsbeleuchtung soll trotzdem wieder installiert, aber ebenfalls zeitlich reduziert betrieben werden.
Frage:
Die geschätzte Kostensteigerung resultiert aus der Zeitumstellung/Betriebsumstellung der Straßenbeleuchtung oder aus den absehbar höheren Stromkosten pro Kilowattstunde im Herbst/Winter?
130.000 Euro nur für die paar Änderungen erscheint mir sehr viel.