Stiftung in Neustrelitz vergibt bis zu 100 000 Euro für Projekte

21. September 2020

So eine Chance, an Projektgelder für ehrenamtliches Engagement zu kommen, dürfte es so schnell nicht wieder geben. Wie „Wir sind Müritzer“ von der neuen Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt in Neustrelitz erfuhr, stehen für Vereine und andere Engagierte noch für 2020 insgesamt 23 Millionen Euro zur Verfügung. Das Besondere daran ist, dass die Bundesstiftung erst ja erst im Juli gegründet wurde, vor einer Woche ihr erstes, aber sehr umfassendes Förderprogramm aufgelegt hat und die Anträge nur bis Ende Oktober entgegengenommen werden sollen. Das sei nötig, um das Geld – bundesweit – noch bis Jahresende in Projekte unterzubringen. „Das ist eine große Herausforderung“, sagte Geschäftsführer Jan Holze.

Und das sind die Anforderungen für die Projekte, die meist mit bis zu 100 000 Euro pro Maßnahme unterstützt werden können. Dabei soll der Eigenanteil zwischen 10 und 20 Prozent liegen. Grundsätzlich soll ein Antrag sich auf ein SCHWERPUNKTTHEMA beziehen.

Erstens geht es um Nachwuchsgewinnung. Die engagiertesten Bürger in MV und auch an der Müritz gehören inzwischen zum „älteren Semester“ und sie brauchen Jüngere, die ihre Arbeit fortsetzen. Diese Jüngeren sollen unter anderem mit einem Thema für die Vereinsarbeit gewonnen werden, das ihnen liegen dürfte: Die Integration der digitalen Medien, als zweites Schwerpunktthema. „Wir können uns vorstellen, die Anschaffung der Hard- und Software zu fördern und das gleich mit der Qualifizierung der Leute zu verbinden, die damit umgehen“, erläuterte Holze. So könnten iPads und andere Medien dafür sorgen, dass Jung und Alt „digital“ besser Kontakt halten können, gerade in Corona-Zeiten. Die Stiftung will dabei trotzdem darauf achten, dass „echte Kontakte“ das Wesentliche bleiben. Diese könne kein digitales Medium ersetzen.

Und als Drittes sollen Projekte gefördert werden, die innovativ sind und helfen, dass Initiativen und Begegnungen trotz Corona weiter geführt werden können. Dazu kann ein Hygienekonzept gehören, dass dafür sorgt, das sogenannte Bürgerbusse weiter fahren, um Menschen in abgelegenen Gegenden zu Ärzten, zum Einkauf oder zu anderen Begegnungen zu bringen. Ähnliche Beispiele gibt es in der Röbeler Gegend.

Ein weiteres Beispiel nennt die Stiftung in ihrem Programm: Wer Versammlungsräume seines Vereins mit Technik ausstatten will, um diese digital umzusetzen kann 90 Prozent der Kosten bis zu 5000 Euro gefördert bekommen. Dazu gehören u.a. eine hochauflösende Kamera (Webcam), ein Raummikrofon und ein Beamer mit Leinwand. 500 Euro blieben in dem Fall als Eigenmittel.

Anträge dürften alle gemeinnützigen Organisationen stellen, die über einen Freistellungsbescheid vom Finanzamt verfügen sowie „juristische Personen des öffentlichen Rechts“ wie Kommunen. Das Projekt darf bei Antragstellung noch nicht begonnen worden sein.

Eine Bitte hat Holze aber noch: „Gut wäre, wenn die potentiellen Antragsteller vorher bei uns anrufen, denn lieber ordentlich vorbereiten, als später den Antrag ablehnen zu müssen.“ Zumal die Zeit drängt. Antragsschluss ist 1. November, das Geld soll bis Mitte Dezember sozusagen ausgegeben sein. Das ist sportlich. Und dürfte so in der nächsten Zeit nie wieder vorkommen.

Allerdings sollen der Stiftung, die in Neustrelitz im früheren Landratsamt in Kiefernheide sitzt, 2021 insgesamt 30 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Dann hat man aber ein Jahr Zeit für solche oder ähnliche Projekte. Die ersten Mitarbeiter sind bereits eingestellt und beantworten an einer Hotline die wichtigsten Fragen.

Förderung: https://www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/foerderung/

AUSKUNFT zu den Projekten gibt es unter 03981 2174300, foerderung@d-s-e-e.de,
Anträge bitte an
Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Woldegker Chaussee 35
17235 Neustrelitz)


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