Südbahn: Saisonstart wird wegen Corona verschoben

26. April 2021

Der für Anfang Mai geplante Saisonstart für den Verkehr auf der Südbahn wird verschoben. Grund sind die Anpassungen in der Corona-Landesverordnung, die der Landtag am 17. April beschlossen hat und die zunächst bis 11. Mai 2021 befristet sind. Die ersten Züge auf den Strecken werden somit in diesem Jahr frühestens am Vorabend von Christi Himmelfahrt fahren. Dies hängt nach Auskunft des Verkehrsministeriums jedoch wesentlich davon ab, ob sich die Pandemielage bis Anfang Mai bessert und abgesehen werden kann, dass die aktuell gültigen Regeln des „harten Lockdowns“ nicht über den 11. Mai 2021 verlängert werden müssen.

„Es ist nun klar, dass die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis weit in den Mai hineingreifen werden. Dies bedeutet auch, dass Tagesausflüge nach bzw. Urlaub in M-V nicht erlaubt sowie Reisen innerhalb des Bundeslands stark beschränkt bleiben werden. Die Südbahnstrecke zielt aber auf den touristischen Verkehr an der Mecklenburgischen Seenplatte ab. Aus diesem Grund haben wir uns – gemeinsam mit der Bürgerinitiative Pro Schiene – entschieden, den Saisonstart zu verschieben“, sagt Landesverkehrsminister Christian Pegel.

Er hat aber auch eine gute Nachricht: „Wir werden die Südbahnsaison jedoch mindestens bis zum letzten Septemberwochenende verlängern, um die Fahrten, die wegen Covid 19 ausfallen, unter hoffentlich besseren Rahmenbedingungen im Spätsommer anbieten zu können.“

Das freut vor allem auch die Mitglieder der Bürgerinitiative: „Dass die Bahn dann auch den gesamten September durchfährt, entschädigt für den verspäteten Saisonstart. Natürlich haben wir Verständnis dafür, dass der Verkehr auf dieser Strecke in Hochzeiten der Pandemie nicht sinnvoll ist“, sagt Clemens Russel von der Initiative.

Wie im vergangenen Jahr werden auch in dieser Urlaubssaison an den Wochenenden und Feiertagen wieder drei Zugpaare zwischen Hagenow und Plau am See (RB14/RB19) über Ludwigslust und Parchim im vierstündigen Abstand verkehren. Hinzu kommt eine Hin- und Rückfahrt an den Freitagnachmittagen und vor Feiertagen. Bahnreisende können somit in beiden Richtungen auf der Strecke Hagenow Land – Ludwigslust – Parchim – Plau am See fahren, ohne in Parchim umsteigen zu müssen. In Hagenow Land besteht Anschluss an die Züge des RE1 Hamburg-Schwerin-Rostock. Zudem wird es in Parchim wieder passende Anschlusszüge aus/in Richtung Schwerin (RB13) geben.

Früher am Tag in der Ferienregion ankommen

In dieser Sommersaison werden die Züge jeweils zwei Stunden früher als 2020 verkehren. Somit erreicht man Plau am See am Freitagnachmittag bereits gegen 17.30 Uhr statt wie bisher gegen 19.30 Uhr. An den Wochenendtagen können Frühaufsteher schon gegen 9.30 Uhr mit der Bahn in Plau am See ankommen.

Die Hanseatische Eisenbahn (Hans) wird drei ihrer Fahrten an den Wochenenden wieder über Malchow hinaus bis nach Alt Schwerin und Karow verlängern (RB15). Karow erreicht man dann gegen kurz vor 10 Uhr am Vormittag sowie kurz vor 14 und 16 Uhr am Nachmittag. In die Gegenrichtung nach Waren verkehren die Züge, nach kurzem Aufenthalt in Karow, dann jeweils kurz nach der vollen Stunde.

Neu kommt in diesem Jahr die Linie RB74 der Hans hinzu, die an den Wochenenden während der Saison in Abstimmung mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg jeweils dreimal pro Tag, aus Pritzwalk kommend, von Meyenburg über Ganzlin nach Plau am See verlängert wird.

Ergänzt wird das Nahverkehrsangebot auch in diesem Jahr durch die Busse der Linie 77, die meist stündlich zwischen Malchow, Karow, Plau am See, Lübz und Parchim verkehren. Sie sichern in Malchow und Parchim den Anschluss an den Bahnverkehr und bedienen zudem weitere Orte in der Ferienregion.

Mehr Netz mit einem Ticket

Außerdem hat sich das Land Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich für eine bessere tarifliche Vernetzung der Angebote stark gemacht. „Für die RB19-Strecke zwischen Parchim und Plau am See werden die Fahrpreise der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft auf das Tarifniveau der Buslinie 77 der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim abgesenkt. Die Bahn- und Bus-Unternehmen erkennen während der Saison die Fahrausweise des jeweils anderen im Streckennetz zwischen Waren, Plau am See und Parchim gegenseitig an. So können z.B. Reisende mit einem Fahrausweis der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim die RB19 der Odeg wie auch umgekehrt Reisende mit einem Fahrschein der Odeg die Busse der Linie 77 der VLP nutzen“, erläutert Christian Pegel.

Schüler und Azubis aus Mecklenburg-Vorpommern können zudem mit dem „Schülerferienticket MV“ und dem „Azubiticket MV“ ebenfalls jederzeit auf den genannten Bus- und Bahnstrecken reisen. Mit dem „Mecklenburg-Vorpommern-Ticket“ (MV-Ticket) ist es dieses Jahr erstmals möglich, aus ganz Mecklenburg-Vorpommern, aber beispielsweise auch aus dem Raum Hamburg, mit der Bahn und nur einem Ticket in die Seenplatten-Region zu gelangen. Und Fahrradfreunde können mit der „Fahrradtageskarte Nahverkehr“ – in Verbindung mit dem „MV-Ticket“ – für nur sechs Euro auch ihr Rad günstig in Bahn und Bus mitnehmen.

Die Kosten für den diesjährigen Saisonverkehr auf der gesamten Südbahnstrecke in Höhe von mehr als 500.000 Euro trägt das Land.

Ab der Saison 2022 wird wieder die landeseigene Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV) die Strecken zwischen Waren und Malchow (RB15: „Südbahn Ost/Müritzbahn“) sowie Mirow und Neustrelitz (RB16: „Kleinseenbahn“) bestellen.


Kommentare sind geschlossen.