Tempo 30 in Waren heute Abend in der Diskussion

6. November 2019

Zum ersten, zum zweiten, zum dritten – das wievielte Mal auch immer: Auf der heutigen Stadtvertretersitzung in Waren wird erneut über Tempo 30 in der Stadt diskutiert. Die Verwaltung will den Lärm reduzieren und deshalb unter anderem in der Mozartstraße und in der Strelitzer Straße ALLE Fahrzeuge 24 Stunden am Tag lediglich 30 km/h fahren lassen. Auf dem Schweriner Damm soll es aufgrund der vorhandenen zwei Spuren in eine Richtung aber bei Tempo 50 bleiben.

Durchdie Reduzierung auf Tempo 30 in der Mozart- und in der Strelitzer Straße könnte laut Lärmaktionsplan die Verkehrssicherheit erhöht werden, die „Verlustzeiten“ seien nur unwesentlich, die Konfliktpunkte zwischen Radlern und Fahrzeugen seien geringer und vor allem gebe es weniger Lärm. „In der Summe wird durch vertretbare Einschränkungen die Wohnqualität für eine Vielzahl von Einwohnern wesentlich verbessert und deren Gesundheitsgefährung durch Lärm reduziert. Mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h kann eine Pegelminderung von ca. 3 dB(a) erreicht werden. Die Effekte sind vergleichbar mit einer Halbierung der Verkehrsmenge“, heißt es dazu unter anderem im Lärmaktionsplan.

Damit diese Geschwindigkeitsbegrenzung auch eingehalten werde, bedürfe es natürlich regelmäßiger Kontrollen.

Die FDP/MUG-Fraktion hat zur heutigen Sitzung einen Änderungantrag eingebracht. Danach soll der Bürgermeister beauftragt werden, Tempo 30 für diesen Bereich zu beantragen. „Ein großer Unterschied, den Geschwindigkeitsbegrenzungen sind nämlich keine politischen Entscheidungen. Ich bin mir sicher, dass das Straßenbauamt Neustrelitz dieser Maßnahme nicht zustimmt. Denn das wurde von den dortigen Experten bereits mehrfach signalisiert“, so Fraktionschef Toralf Schnur.

Ursprünglich wollte die Stadt auch für die Karl-Marx-Straße und die Witzlebenstraße sowie Straßen der Nordstadt Tempo 30 beschließen lassen. Das haben die Stadtvertreter in den Ausschüssen aber bereits abgebügelt: „Dafür muss nichts beschlossen werden. Das könnte der Bürgermeister Kraft seiner Wassersuppe anordnen, wenn denn die Voraussetzungen dafür vorliegen“, erklärte Toralf Schnur, der mehrmals betont hat, dass er sich gerne dafür einsetzt, dass von Lärm geplagte Warener entlastet werden. Aber: „Die Maßnahmen müssen auch Sinn machen und nicht nur vorgeschoben werden.“


4 Antworten zu “Tempo 30 in Waren heute Abend in der Diskussion”

  1. Christine Bülow sagt:

    kleine Korrektur des Sachverhaltes: Das der Bürgermeister beauftragt wird einen Antrag für die Umsetzung von Tempo 30 zu stellen, stand bereits in der ursprünglichen Vorlage und auch in der Änderung durch den Hauptausschuss.
    Die Stadtvertretung hat den Lärmaktionsplan für die Stadt beschlossen und die Verwaltung hat nun die Aufgabe die Maßnahmen umzusetzen.
    Der Antrag von Herrn Schnur bezieht sich auf den Punkt zwei der Vorlage, wo man den Abschluss …tritt in Kraft vergessen hatte.

  2. EinWarener sagt:

    Tempo 30 auf Durchgangsstraßen? Als dienstlicher Vielfahrer kann ich da nur den Kopf schütteln, den dass was gewünscht wird, wird genau eben nicht erreicht.
    Ich empfehle einfach mal den zu entscheidenen Personen sich an verschiedenen Zeiten in ein Fahrzeug zu setzen und wie viele andere auch sich jeden Tag den leider viel zu hohen Verkehrsaufkommen anzuschließen.
    Sie werden feststellen, um so flüssiger ein Verkehr läuft um so weniger Lärm und Abgas wird erzeugt.
    Status in Waren, der Verkehrsstrom wird durch unsinnige Ampelschaltungen seit eh und je ausgebremst und muß erneut (mit Lärm und erhöhtem Abgas verbunden) anfahren.
    Warum also reden wir über Tempo 30, wenn grundlegende und einfach zu schaffende Optimierungen an Ampelanlagen
    seit Jahren weder behandelt noch angefasst werden? Dannach kann man sicherlich über weitere Maßnahmen entscheiden.
    Und als Bewohner der Karl Marx Str. (der kein Tempo 30 ! befürwortet) frage ich mich eher,
    warum wird nicht einmal Tempo 50 auf dieser Straße kontrolliert, die bekanterweise als Rennstrecke bekannt ist.
    Es wird wieder einmal der zweite vor dem ersten Schritt gemacht, aber dass ist in der heutigen Zeit leider allgegenwärtig.

    • Jochen sagt:

      Die Ampelschaltungen sind nicht so falsch wie sie vielleicht denken.
      Nur immer eine grüne Welle für die Hauptstraße hat auch Nachteile. Dafür muss man sich aber im Bereich Verkehrsmanagement ein wenig auskennen.
      Ein Tempo 30 hat ja genau den entscheidenden Vorteil, dass es keine großen Abbremsungen und Beschleunigungen an Kreuzungen und Ausfahrten mehr geben muss.
      Ergo weniger Lärm.
      Das wird in extrem vielen Studien ja nachgewiesen, dass eine Verminderung der Geschwindigkeit von 50 km/h auf 30 km/h in deutschen Innenstädten (ein Fahrstreifen pro Richtung) nur zu einer sehr kleinen Fahrzeitverlängerung führt, dafür aber viel mehr Vorteile (Lärm, Abgase, Unfälle, weniger Stress, weniger Stop and Go) bringt.

  3. EinWarener sagt:

    Nun ja, ob Verkehrsmanagment oder Realität, sinnvolle Ampelschaltungen wie z. B. wie in NB seit Jahrzenten im Betrieb zeigen wie es ging, vom Bethaniencenter bis Ausgang Richtung Waren in einem Zug, jedoch leider seit der neuen Umgehung nicht mehr.
    Wenn man nun beispielhaft aus der Mozartstraße auf den Schweriner Damm einbiegt, schaltet die Ampel auf rot, fährt man weiter schaltet die Ampel am Altstadtcenter auf rot und so weiter und so weiter. Da erschließt sich für den normalen Autofahrer nun einmal kein Managment weder bei Tempo 50, noch bei Tempo 30, weil es nicht da ist.
    Gleiches in der Mozartstraße in der Gegenrichtung, hier würde ein fließender Verkehr bei niedriger Drehzahl wohl ebenfalls etwas bringen, mehr als eine Dauerkolonne bei Tempo 30 und wieder nicht abgestimmter Ampelschaltung.
    Sinnvoll wäre sicherlich einfach den Verkehr zu minimieren weniger LKW, keine Busse, die von der Bahn betrieben werden, natürlich Mautbefreit mehr Nahverkehr, mehr bezahlbare Bahnangebote usw..
    Ich würde gern auf das Auto verzichten oder ein E-Auto fahren, erstes geht im Flächenland nicht, zweites bei täglich bis zu 700 km funktioniert leider nicht, bzw. kann sich das niemand leisten.
    Mein Wunsch ist einfach an die, die hier entscheiden wollen, oder müssen, versetzt euch auch in die große Anzahl von Pendlern oder Vielfahrern für eine sinnige Alternative zum Lärmschutz für die Anwohner.