Untersuchung: Was hält Warens Herrenseebrücke noch aus?

7. Dezember 2024

Rollt da auf Waren ein richtig großes Verkehrsproblem zu? Es geht um die Herrenseebrücke. Und nein, nicht um die marode Treppe, die jetzt abgerissen werden soll, sondern um die gesamte Brücke. Die wird nämlich seit den Bauarbeiten an der Eisenbahnbrücke auf der B 192 nach Auskunft von Bürgermeister Norbert Möller deutlich mehr belastet als bisher. Ob sie das abkann, weiß momentan noch niemand genau. Deshalb hat die Stadt eine Untersuchung beauftragt, das Ergebnis wird in Kürze erwartet. Aber schon jetzt erlässt der Bürgermeister Kraft seines Amtes eine Verfügung, wonach unter anderem wahrscheinlich ab dem 19. Dezember ab Jägerhof in Richtung Waren nur noch mit Tempo 30 gefahren werden darf.

„Vor allem Lkw nutzen seit der Tonnage-Beschränkung auf der Eisenbahnbrücke von 12 Tonnen jetzt die Strecke über Jägerhof. Andere fahren über die Straßen am Hafenbereich durch die Innenstadt. Vor allem die Anwohner der Nordstadt erfahren dadurch momentan eine enorme Belastung. Außerdem ist noch nicht klar, ob die Herrenseebrücke dem gewachsen ist. Sie stammt aus den 70er Jahren, wurde zwar schon einmal oberflächlich saniert, doch wir wollen den Zustand jetzt genau wissen“, so Möller

Nicht nur wegen des Brückeneinsturzes in Dresden – die dortige Brücke ist etwa zum gleichen Zeitpunkt wie die Herrenseebrücke entstanden – habe die Stadt deshalb eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die etwa fünf bis sechs Wochen in Anspruch nehme. Vorsorglich – und vorausgesetzt die Schilder werden rechtzeitig geliefert – will der Bürgermeister ab dem 19. Dezember eine Geschwindigkeitsbegrenzung anordnen. Ab diesem Zeitpunkt dürfen Fahrzeuge aller Art ab Jägerhof bis einschließlich Herrenseebrücke nur noch mit 30km/h fahren. Außerdem soll die Länge der Fahrzeuge, die im Bereich des Hafens, also am Seeufer und in der Strandstraße, fahren dürfen, auf 10 Meter begrenzt werden.

Norbert Möller hat zudem keinen Hehl daraus gemacht, dass auch für die Herrenseebrücke eine Tonnage-Beschränkung folgen könnte. Da das dann auch Auswirkungen auf in Waren-Nord ansässige Firmen wie die Möwe und die Backstuben GmbH habe, sei man mit den Unternehmen bereits im Gespräch. Beide Betriebe sind aber theoretisch auch über das ehemalige Betriebsgelände erschlossen, der hohe logistische Aufwand habe eine Umsetzung bisher aber verhindert. Möller rechnet damit bis Mitte 2025, so dass sich der Lkw-Verkehr auf der Herrenseebrücke dadurch schon verringere. 

Die letzte turnusmäßige Überprüfung der Herrenseebrücke habe vor zwei Jahren stattgefunden. Dabei sei ihr ein „ausreichender Zustand“ bescheinigt worden, die Stand- und Verkehrssicherheit seien „nicht“ oder kaum „beeinträchtigt“.

Beschlossen haben Warens Stadtvertreter unterdessen den Abriss der maroden Treppe der Herrenseebrücke. Der kostet rund 130 000 Euro. Auf einen Neubau wolle man verzichten. Der würde mit mindestens 270 000 Euro zu Buche schlagen.


11 Antworten zu “Untersuchung: Was hält Warens Herrenseebrücke noch aus?”

  1. Thomas Splitt sagt:

    Eine Ortsumgehung, nördlich um Waren Müritz herum, ist auf lange Sicht unausweichlich. Die ausgearbeiteten Pläne wurden schon in den sechziger Jahren erarbeitet. Der zunehmende Schwerlastverkehr muss unbedingt auf anderen Wegen Waren umfahren. Dieser verursacht Schäden die erst auf lange oder kurze Zeit sichtbar werden.

  2. Krüger sagt:

    Warum muss man ab Jägerhof 30 kmh bis Waren fahren, um eine Belastung der Herrenseebrücke zu vermeiden???

  3. Ilona sagt:

    gute Blitzmöglichkeit, so sinnlos wie die 100m 50 km/h an der „Baustellenausfahrt“ Klink. hier wird nur die Umwelt belastet und ich habe da schon ewig kein Baustellenfahrzeug gesehen. vielleicht sollte die Brücke eine Baustellenampel bekommen daß nur 1 Fahrbahn abwechselnd belastet wird und natürlich langsames Überqueren…

  4. Dabeigewesen sagt:

    @Krüger: damit die Strecke länger dauert und als Ausweichlösung für LKW unattraktiv wird.
    Aber kann mir mal einer erklären, was an dem Abriss der Fußgängertreppe 130T€ kosten soll? Müssen da erst irgendwelche naturgeschützten Betonknabberkäfer umgesiedelt werden? Klingt total absurd, wenn man die Preise für den Abriss und Entsorgung ganzer Gebäude kennt.

  5. Chris sagt:

    hey Krüger,
    damit der Laser mehr Kohle heim bringt!
    Wir müssen schließlich unsere unnötigen Kosten reinholen!

  6. Hatti sagt:

    Ganz einfach die wollen uns abzocken damit Möller sein Treppenabriss finanzieren kann.

  7. mike sagt:

    ja das habe ich mich auch gerade gefragt 🤔🤔. Als ich den Artikel gelesen habe.

  8. Dr. Gerlach sagt:

    Erst die Eisenbahnbrücke auf der B 192 ! Jetzt auch noch die Herrenseebrücke ! Es wird doch spätestens jetzt jedem Warener Bürger klar, was für eine Entlastung eine angedachte und von irgendwelchen Lokalpatrioten stets abgelehnte Umgehungsstraße für Waren, besonders in der jetzigen Situation, gebracht hätte. Eine Steigerungsform der „Notsituation“ wird uns der Urlauberverkehr in 2025 nochmals sehr nahe vor Augen führen. Lamenties und Schuldzuweisungen helfen uns im Moment auch nicht weiter. Es müssen vernünftige und realisierbare Lösungsmöglichkeiten her !!!

  9. Christin Kähler sagt:

    Das heißt auf gut „Deutsch“ übersetzt „die Herrensee Brücke“ wird wenn im idealfall erst Ende 2030 in Stand gesetzt?

    Oder wie soll ich das jetz verstehen?

  10. Brek sagt:

    ich würde für 80k die Treppe abreisen. Wo kann man das Gebot abgeben, oder es bekommen wieder die bekannten Firmen den Zuschlag, wo die 20% zurück fließen?

  11. DR sagt:

    Hallo Chris,

    aber wird nicht nur Der belangt, der zu schnell fährt?

    VG