Usedomer verliert auf angeblicher Handelsplattform 330.000 Euro

27. Oktober 2021

Ein 65-Jähriger von der Insel Usedom wollte im Dezember 2020 langfristig Geld anlegen. Dabei stieß er auf die Handelsplattform profitassist.io und hielt diese für seriös. Die Broker, mit denen er in sehr regem Kontakt stand, überzeugten ihn glaubwürdig, verschiedene Investitionen zu tätigen. Auch von der Frankfurter Börse wurde der Geschädigte angeblich kontaktiert und zu weiteren Zahlungen überredet. Über die nun folgenden Monate investierte der Mann insgesamt 330.000 Euro. Dabei sollte ihm schließlich ein Gewinn von 1,5 Millionen Euro ausgezahlt werden.

Erst, als die avisierte Auszahlung sich immer wieder verzögerte und zusätzliche Gebühren erforderte, dämmerte es dem 65-Jährigen, dass er einem Betrug auferlegen war und er erstattete jetzt Anzeige.

Vor der Handelsplattform profitassist.io warnte die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) bereits im April 2021 auf ihrer Website. Das Unternehmen ist kein nach § 32 Kreditwesengesetz zugelassenes Institut. Die BaFin hat die sofortige Einstellung des unerlaubt erbrachten Eigenhandels angeordnet: https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Verbrauchermitteilung/unerlaubte/2021/meldung_210429_Seabreeze_Partners_Ltd.html

Gemeinsam mit dem BKA hat die BaFin unter https://www.bka.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/Warnhinweise/181204_OnlineGeldanalage.html vor Abzocke bei Geldanlagen im Internet gewarnt und folgende Hinweise gegeben:

Was können Sie tun, um sich zu schützen?

  1. Seien Sie misstrauisch bei Angeboten, die eine sichere Anlage, eine garantierte Rendite, dazu hohe Gewinne oder ein nur sehr geringes Risiko versprechen! Misstrauen Sie Bonusversprechungen und Erfolgen auf Demo-Konten.
  2. Bevor Sie Geld übergeben oder eine Anlage tätigen, holen Sie immer unabhängigen Rat (z.B. bei Verbraucherzentralen) ein.
  3. Nutzen Sie bei Anlageangeboten im Internet verschiedene Suchmaschinen, um möglichst umfassende Informationen zum Anbieter und zum Produkt zu erhalten.
  4. Achten Sie bei Anlageangeboten im Internet darauf, ob ein Impressum angegeben ist. Wer ist Ihr potentieller Vertragspartner und wo hat er seinen Sitz?
  5. Handelt es sich um ein von der BaFin oder einem anderen EU-Land lizenziertes Unternehmen? Dies können Sie über die Unternehmensdatenbank der BaFin jederzeit abfragen.
  6. Lehnen Sie unaufgeforderte Anrufe im Zusammenhang mit Anlageangeboten ab! Lassen Sie sich nicht auf Beratungsgespräche mit Unbekannten ein.
  7. Vorsicht vor zukünftigen Betrugsversuchen! Wenn Sie bereits Opfer wurden und in einen Betrug investiert haben, werden die Betrüger Sie wahrscheinlich wieder ins Visier nehmen oder Ihre Daten an andere Kriminelle verkaufen.
  8. Vorsicht bei Hilfsangeboten! Häufig geben sich Betrüger, die Ihre Kundendaten erworben haben, als „Samariter“ aus, die Sie dabei unterstützen wollen, Ihr verlorenes Geld zurückzuholen.
  9. Seien Sie misstrauisch und kontaktieren Sie bei Verdacht die Polizei und/oder die BaFin!

Eine Antwort zu “Usedomer verliert auf angeblicher Handelsplattform 330.000 Euro”

  1. Christin sagt:

    In dem Alter sollte man es besser Wissen.
    Auch aus 330000€ macht man über Nacht keine 1,5 Millionen.
    Da wurde er von der Gier beraten !