Verheerender Großbrand bei Altentreptow
Ein verheerender Großbrand hat den beschaulichen Ort Werder bei Altentreptow seit Dienstagmittag fest im Griff. Das Feuer, das in einem An- und Verkauf ausbrach, forderte das ganze Können und den unermüdlichen Einsatz von insgesamt 109 Feuerwehrleuten aus der Region, die bis in die Nacht zum Mittwoch hinein gegen die Flammen kämpften. Trotz des raschen Eingreifens der Feuerwehr breitete sich das Feuer schnell aus und sorgte für dramatische Szenen. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren setzten alles daran, den Brand zu bekämpfen und ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude zu verhindern, was leider nicht gelungen ist. Die Arbeit wurde durch mehrere kleinere Explosionen erschwert, deren Ursprung zunächst unklar war und die für zusätzliche Gefahr sorgten.
Nun hat die Polizei bestätigt, dass in dem betroffenen Gebäudekomplex neben Möbeln auch verschiedene Fahrzeuge, Kühlschränke und weitere Gerätschaften gelagert waren, was die Ursache für die wiederholten Verpuffungen gewesen sein dürfte. Ein Sprecher der Feuerwehr erklärte zudem, dass diese Gegenstände, die potenziell leicht entflammbare Materialien enthalten, zu den Zwischenfällen geführt hätten.
Die genaue Brandursache ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Der Eigentümer hatte sich laut Polizei selbst in Sicherheit gebracht.
Gastronom versorgt Einsatzkräfte
Viele Einwohner des kleinen Ortes sind schockiert über das Ausmaß des Brandes. Die Solidarität in der Gemeinde ist jedoch groß. Anwohner und lokale Unternehmen, wie die „Gaststätte zur Linde“, bieten den Einsatzkräften Unterstützung an. Dirk Müller, Inhaber der Gaststätte, hat in einer selbstlosen Aktion den Einsatzkräften während des Großbrandes Hilfe geboten. Die Gaststätte, die Müller vor mehr als zwei Jahrzehnten von seiner Mutter übernahm, ist nicht nur ein Ort der Einkehr, sondern seit dem Brand auch ein Symbol des Zusammenhaltens.
Während die Flammen aus dem An- und Verkauf loderten und die Feuerwehrkräfte alles daran setzten, den Brand in den Griff zu bekommen, sorgten Müller und seine Angestellte Irene Marquardt für das leibliche Wohl der Helfer. Mit warmen Getränken und Speisen versorgten sie die freiwilligen Feuerwehrleute, die gegen die Flammen ankämpften. Als die Lage sich weiter zuspitzte, stellte Müller kurzerhand die Räumlichkeiten seiner Gaststätte für den Sanitätsdienst zur Verfügung. Für den Gastwirt ist es eine Selbstverständlichkeit, in solchen Zeiten zusammenzustehen und Hilfe zu leisten, auch wenn das Tagesgeschäft vor der Tür steht. „Es geht nicht anders, man muss da sein für die Gemeinschaft“, sagte Müller, dessen Engagement von den Einsatzkräften und Anwohnern gleichermaßen geschätzt wird. Trotz der Notlage nahm sich Müller am Abend auch die Zeit, sich ein eigenes Bild von dem Brand zu machen. Er zeigte sich schockiert über das Ausmaß der Zerstörung, die das Feuer angerichtet hatte.
Im Kampf gegen den verheerenden Großbrand in Werder bei Altentreptow, der die Einsatzkräfte in der Nacht zum Mittwoch an ihre Grenzen brachte, spielte Amtswehrführer Mathias Gersemann eine entscheidende Rolle. Der 40-Jährige, der seit fast einem halben Jahr in dieser Position ist, leitete den Einsatz in dem 500-Seelen-Ort.
Gersemann, der mit seinem Team von Anfang an im Einsatz war, schilderte, wie sich die Situation im Verlauf des Tages dramatisch zuspitzte. Er selbst ist nicht nur freiwilliger, sondern auch Berufsfeuerwehrmann und hat mehr als 25 Jahre Erfahrung. Ein zentrales Problem, das sich bereits früh abzeichnete, war die Löschwasserversorgung. Wie sich herausstellte, verfügte der einzige Hydrant im Ort nicht über genügend Druck, um die notwendigen Wassermengen zur Brandbekämpfung bereitzustellen.
Technischen Hilfswerk unterstützt
Die Witterungsbedingungen trugen zusätzlich dazu bei, dass das Beschaffen von Löschwasser zu einem Problem wurde. Um das Feuer effektiv bekämpfen zu können, war es notwendig, eine etwa 1000 Meter lange Schlauchstrecke zu verlegen. Nach dem Löschen mit Wasser wurde dann ein Schaumteppich über die Brandstelle gelegt, unter dem das Feuer dann herunter gekühlt und erstickt werden sollte.
Angesichts der Schwierigkeiten bei der Löschwasserversorgung entschied Gersemann, das Technische Hilfswerk (THW) hinzuzuziehen. Durch das bereits am Nachmittag zum Teil eingestürzte Mauerwerk war klar, dass das Gebäude weiter zusammenbrechen würde. Durch die starke Einsturzgefahr entschied die Einsatzleitung dann, die Wände des Gebäudes einzudrücken, sodass im weiteren Verlauf keine Gefahr mehr davon ausging. Bei diesem Vorhaben unterstützte das Technische Hilfswerk mit einem Radlader.
Erst nach dem Einreißen der Seitenwände gelang es den Einsatzkräften dann, das Feuer weiter einzudämmen und zu ersticken.
Wie es am Mittwochmorgen heißt, sei noch stellenweise Qualm zu sehen. Das Feuer selbst sei aber aus. Lediglich ein paar Glutnester flammen immer wieder auf. Die Nachlöscharbeiten werden voraussichtlich noch andauern.
Text und Fotos: Felix Gadewolz
Toll daß die Feuerwehr mit dem THW zusammen so gute Arbeit leistet. das kann man gar nicht hoch genug anerkennen. Bedenklich der Löschwassermangel. wer weiß wo noch überall schwache Hydranten stehen. da nützt die beste Feuerwehr nichts. wird das denn regelmäßig überprüft oder oder heißt das Motto: wird schon funktionieren??? es erschwert die Löscharbeiten unnötig und gefährdet im schlechtesten Fall nicht nur Hab und Gut sondern auch Leben und Gesundheit.
Ein großes Lob auch an Hr. Müller. Nicht selbstverständlich, schon gar nicht in der heutigen Zeit. Die Helfer sind ihm und seiner Mitarbeiterin sicher sehr dankbar…