Waren: Stadtvertreter entscheiden heute zu zwei Groß-Projekten

28. März 2023

Warens Stadtvertreter haben heute Abend ordentlich was zu tun. Zum einen müssen sie nach der Fraktionsbildung von Linken und Grünen die Ausschuss-Besetzungen neu wählen, viel wichtiger sind aber zwei andere Beschlüsse, die heute anstehen. Dabei geht’s zum einen um die Zukunft der Regionalen Schule Waren/West und zum anderen um den Ausbau der Steinmole. Beides Vorhaben, die ordentlich Geld kosten und zu denen es bislang keine eindeutige Meinung gibt. So hat die Stadtverwaltung zwar einen Plan für die Sanierung und Anbauten zur Regionalen Schule vorgelegt, doch es gibt einen Gegenvorschlag, und zwar von der FDP/MUG-Fraktion. Und auch die Pläne, die zur Steinmole abgestimmt werden sollen, kommen nicht bei allen gut an. Die AfD-Fraktion will nur die nötige Sanierung und keinen weiteren Ausbau.

Der Vorschlag zur Regionalen Schule beinhaltet einen Anbau sowie die Sanierung bestehender Gebäude. Kostenpunkt 12,7 Millionen Euro. Nicht enthalten: Die Sanierung des Sportplatzes und der Sporthalle, die auch dringenden eine Kur brauchen. Die Bedingungen in der Regionalen Schule West mit ihren 507 Plätzen sind teilweise kaum noch tragbar. Deshalb gibt es dringenden Handlungsbedarf.

Der Anbau bringt laut Planung sechs Klassen- und sechs Förderräume auf drei Etagen. Außerdem soll das Bestandsgebäude saniert werden. Vorgesehen sind dabei unter anderem die Erneuerung der maroden Ver- und Entsorgungsleitungen inklusive Elektroinstallationen sowie der Einbau einer neuen Einbruchmelde- und Brandmeldeanlage. Darüber hinaus müssen weitere Brandschutzvorkehrungen getroffen werden, unter anderem durch eine „vorgesetzte“ Flurspange an das Hauptgebäude, über die dann alle Räume erreicht werden können. Auch die sanitären Anlagen werden erneuert. Dennoch bleiben auch etliche Räume in der Regionalen Schule, die nicht in die Sanierung fallen.

Um einen barrierefreien Umbau der Schule zu gewährleisten, kommt ein Fahrstuhl ins Haus. Dieser soll so gebaut werden, dass man in alle Räume ohne Treppen oder Hindernisse gelangt.

Die Stadt hofft für die Anbau- und Sanierungsmaßnahmen auf Fördermittel in Höhe von 2,7 Millionen Euro. Kommt dieser Zuschuss nicht, soll über diese Summe ein Kredit aufgenommen werden. Schluss ist dann aber auch noch nicht. Denn Sportplatz und Engelshalle sind auch schon mächtig in die Jahre gekommen. Dafür muss die Stadt dann wohl noch mal ordentlich Geld in die Hand nehmen.

Die FDP/MUG-Fraktion hat dagegen einen anderen Vorschlag – einen schrittweisen Neubau für knapp 17 Millionen Euro. Nachteil – Mehrkosten in Höhe von vier Millionen Euro und ein Schulhof, der kurzzeitig kleiner wird. Vorteile laut Fraktionschef Toralf Schnur: Größere Fach- und Unterrichtsräume sowie Lehrerzimmer, nur geringfügige Sanierungen im bisherigen Gebäude, Aufwertung des Schulstandortes.

Sanierung mit geringem Aufwand

In Sachen Steinmole musste die Stadt notgedrungen eine neue, abgespeckte Planung vorlegen, da das Land nicht mehr – wie bisher avisiert – 90 Prozent der Kosten übernimmt. Der neue Plan sieht Arbeiten für 9,5 Millionen statt der zuletzt fast 12 Millionen Euro vor. Als Fördermittel kommen höchstens fünf Millionen Euro.

Ziel des geplanten Ausbaus: Die Fahrgastschiffe sollen zum größten Teil aus dem Hafen verschwinden und bekommen an der Steinmole sieben Plätze mit modernen Ver- und Entsorgungseinrichtungen.

Fest steht, dass an der Steinmole auf jeden Fall etwas gemacht werden muss. Sie ist in die Jahre gekommen, es gibt Schäden. Aber eine reine Sanierung möchte die Stadt nicht. Deshalb der Vorschlag einer abgespeckten Variante.

Doch die AfD-Fraktion will da nicht mitgehen. Sie möchte durchsetzen, dass die Steinmole nur saniert und nicht ausgebaut wird. Sie befürchtet zum einen, dass es bei den jetzt präsentierten Kosten nicht bleibt. Zum anderen sei die Situation der Fahrgastschiffe, die zum Teil in Hafen liegen, nicht schlecht, so dass ein weiterer Ausbau gar nicht nötig sei.

Gerade mit Blick auf die anstehenden Sanierungen in Warens Schulen müsse der Aufwand an der Steinmole nach Meinung der AfD so gering wie möglich gehalten werden.


Eine Antwort zu “Waren: Stadtvertreter entscheiden heute zu zwei Groß-Projekten”

  1. Reiner Fröhlich sagt:

    Ich kann es mir nicht verkneifen. Sollte die Steinmole saniert und ausgebaut werden, stehen, nach 10 Jahren, am Ende mindestens 20 Millionen auf der Rechnung und das Gejammer nimmt kein Ende.