Warener Konfirmanden laden ein zum „Stümmelsammeln“

31. Oktober 2020

Am 7. November rufen die Konfirmanden der Stadt Waren zu einer besonderen Aktion auf. Es geht um Kippen. Um die Kippen, die auf den Straßen, Plätzen, auf Spielplätzen, am Strand und in Blumenrabatten liegen. Denn Kippen sind giftig. Und schön sehen sie natürlich auch nicht aus. Deshalb laden die Konfirmanden am kommenden Sonnabend zum Kippensammeln ein. Sie wollen einen kippenfreies Waren.
Dass Rauchen schädlich ist, haben die meisten Menschen inzwischen verinnerlicht, auch wenn viele es trotzdem machen. Dass auch die Abfälle ein Problem sind, ist vielen weniger deutlich. Deswegen wünschen sich die jungen Leute eine kippenfreie Stadt Waren. Leonard und Erik aus der Konfirmandengruppe haben sich zum Thema Rauchen gleich einmal schlau gemacht.

 „Jeder Raucher verbraucht am Tag durchschnittlich 17 Zigaretten“, haben die beiden gelesen. Sie haben eine Menge Fakten zusammengetragen. „Raucher nehmen viele giftige Stoffe in ihren Körper auf: Nikotin, Kohlenmonoxid, Kadmium, Arsen, Blei, Kupfer, Chrom, Formaldehyd, Benzol und verschiedene Kohlenwasserstoffe.“ All diese Stoffe sind nicht nur für den Menschen giftig. Werden sie vom Regen aus weggeschnippten Kippen herausgespült, dann sind sie für Pflanzen und Tiere genauso schädlich und giftig. Eine Kippe verseucht 40 Liter Wasser. Die Kippe selber zersetzt sich alles andere als schnell. Je nachdem, wo sie landet, braucht das 15 bis 100 Jahre.

Darum haben sich die Konfirmanden ein ehrgeiziges Ziel gesteckt. Sie möchten erreichen, dass Waren eine kippenfreie Stadt wird. Sie haben eine Menge Ideen zusammengetragen, um dies zu erreichen. Während Erik und Leonard recherchieren, schreiben Merle und Tabea eine Mail an den Bürgermeister, denn ihr Ziel ist natürlich nur erreichbar, wenn auch die Stadtpolitik mitzieht. Emilia und Krister suchen derweil im Internet nach tragbaren Kippendöschen zum Verschenken. „Wir werden vom Bundesprogramm Demokratie leben unterstützt und können darum ganz viel machen.“, sagt Pastorin Anja Lünert, die mit den Jugendlichen an diesem Thema arbeitet.

Und Aaron und Eric sitzen zeitgleich im Gemeindebüro der Georgengemeinde und erstellen Handzettel für die erste Aktion: Am 7. November soll ab 10 Uhr ein stadtweites Kippensammeln stattfinden. Treffpunkt ist das Alte Rathaus auf dem Neuen Markt. „Wir bitten darum, dass viele Helfer kommen, mitsammeln und ihre Sammelerfolge dokumentieren! Natürlich wollen wir die Hygieneregeln einhalten. Darum wird in Zweiergruppen gesammelt und der Abstand von zwei Metern wird sich dabei gut einhalten lassen“, so die Veranstalter.


4 Antworten zu “Warener Konfirmanden laden ein zum „Stümmelsammeln“”

  1. Susanne Pietschman sagt:

    Guten Morgen an Alle es gibt ja nicht nur die Rücksichtslosen Raucher sondern auch die Hundehalter denen es auch egal ist wo ihr geliebtes Hündchen sich entleert und es dann liegen bleibt und man reinläuft, und es dann mit ins Auto und unter dem Schuhen hat .Die sind so gleichgültig geworden,das ist schon krank und nicht nur Corona.

  2. Elimar sagt:

    Haben Sie sich schon mal gefragt, wie man erwachsen wird? Durch die Jugendweihe oder Konfirmation nicht, auch nicht durch endlich mit Motokraft durch die Gegend sausen und Alkohol trinken. Man wird erwachsen, indem man Verantwortung übernimmt, für sic, für Andere und Mühen sowie Verächtlichmachung nicht scheut. Das dürfte der Kern der Aktion gewesen sein. Dem gilt meine Aufmerksamkeit.
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    Mancher Wahlwarener siedelt hier, weil es hier schön ist. Wer dafür sorgt und wer nicht, können sie sich aber auch mal fragen. Manche Hundebesitzer nehmen den Kot auf und schleudern den Plastikbeutel dann ins nächste Gestrüpp oder in den Wald. Dort liegen sie inzwischen massenhaft. Polyethylen vergeht nie. Es zerbröselt nach dem Verdunsten oder Aushärten der Weichmacher in immer kleinere Stückchen. Die werden vom Wind verweht, landen als nächstes in den Gewässern, dort in Fischen und anderen Tieren. Die am Ende teilweise wieder in unseren Mägen. Die Teilchen sind dann so klein, dass sie in die Blutbahn gelangen, mit unerforschten Folgen.
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    Blödheit kennt keine Grenzen (Verstand gegen Null). Einerseits: Hundehaufen sind für alle ekelhaft, vor allem wenn man reintritt, andererseits überdauert der Schaden durch das Plastik in der Natur aber die Menschheit.
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    Nun: Warum nicht Kacke wegmachen? Ja, kein Vergnügen! Ich finde es auch igittigitt, vor allem den Gestank. Schippchen und einen kleinen Laubrechen nehmen oder die ekelhaften Tüten mit Handschuhen aus der Natur entfernen. Bezahlte Leute werden das im Wald nicht tun. Die den Schaden angerichtet haben, braucht man nicht zu fragen und meisten anderen, kaum weniger blöd, freuen sich oder staunen kopfschüttelnd über für sie Dumme, die sich bücken. Lassen wir uns von solcher Ignoranz nicht beeinflussen.
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    Der öffentliche Raum geht uns alle an, nicht nur Stadtbauhof und Konfirmanden.