Warens Polizeichef jetzt auch ganz offiziell im Amt

19. April 2019

Er steht schon seit eineinhalb Jahren an der Spitze des Polizeireviers Waren – offiziell eingeführt wurde Polizeihauptkommissar Stefan Philipp aber erst gestern. Und zwar von seinem obersten Chef – Innenminister Lorenz Caffier (CDU). Der Minister behält es sich nämlich vor, sämtliche Revierleiter im Land selbst in ihr Amt einzuführen, auch wenn das mitunter mal ein bisschen länger dauert.
Macht aber nichts, denn gearbeitet hat Stefan Philipp in den vergangenen Monaten auch ohne den offiziellen Handschlag des CDU-Politikers. Dabei blieb es für den 40-Jährigen nicht bei 0815-Polizeiaufgaben – in seiner Zeit an der Müritz ist beispielsweise eine Frau in Waren erschossen worden, und so genannte Reichsbürger sorgten unter anderem mit einer wilden Verfolgungsjagd und einem Video für Aufsehen.

Stefan Philipp ist gebürtiger Templiner, wohnt mit seiner Frau und den drei Kindern – 2, 6 und 10 Jahre alt – aber schon sehr lange in Burg Stargard. Das tägliche Fahren koste zwar viel Zeit, die Arbeit in Waren, so der Polizeihauptkommissar, mache ihm dennoch Spaß. Wohl auch, weil ihm seine Frau, die als Physiotherapeutin arbeitet, den Rücken frei hält, schließlich bleibe zu Hause in der Woche einiges liegen.

Zum Polizeihauptrevier Waren – zuständig von Hohen Wangelin bis Alt Rehse und Rechlin bis Klink, gehören derzeit 43 Mitarbeiter – 25 von ihnen sind bereits über 50 Jahre alt, drei sogar schon über 60 Jahre. „Wir brauchen dringend Nachwuchs und auch generell mehr Personal“, so Stefan Philipp mit Blick zu Minister Caffier. Der Personalbestand schrumpfe, die Zahl der Einsätze allerdings nicht.

Stefan Philipp, 1979 in Templin geboren, verhehlte nicht, dass ihm im Warener Revier zunächst auch misstrauisch begegnet wurde. Das mag daran liegen, dass es in der Vergangenheit einige Revierleiter gab, die nicht lange blieben.

Stefan Philipp, so versicherte er gestern, will bleiben. „Ich bin stolz, Leiter dieser Dienststelle zu sein.“ Und Innenminister Caffier bekräftigte: „Ich habe nicht vor, ihn so schnell wieder abzuberufen.“ Schließlich sei Philipp kompetent, erfahren, habe keine Angst vor Herausforderungen, sei fair gegenüber Mitarbeitern und beziehe sie auch in Entscheidungen mit ein.

Das alles habe er nicht nur in den vergangenen eineinhalb Jahren in Waren bewiesen, sondern bereits in verschiedenen früheren Positionen. Unter anderem beim Fußballspiel TSG Neustrelitz gegen Hansa Rostock im Jahr 2013, das beinahe komplett aus dem Ruder gelaufen wäre und nur aufgrund der besonnenen Polizeiarbeit keine schlimmeren Folgen gehabt habe. Einsatzleiter damals: Stefan Philipp.

Jetzt ist der Revierleiter also auch ganz offiziell an der Müritz angekommen und damit zuständig für rund 38 000 Einwohner.

Und was meint seine 10-jährige Tochter, die bei der gestrigen Amtseinführung dabei sein durfte? „Das war langweilig“, sagte sie auf Nachfrage frei heraus. Sie scheint also wie ihr Papa auf ehrliche und klare Worte zu stehen.

Foto oben: Revierleiter Stefan Philipp mit Innenminister Lorenz Caffier, Ehefrau und großer, ehrlicher  Tochter.


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