Winterräder selbst wechseln – so geht’s:

19. Oktober 2021

Nachdem der Oktober zu Beginn eher an Spätsommer als an Herbst erinnerte, wird es spürbar kälter, vor allem in den frühen Morgenstunden. Autofahrende sollten daher spätestens jetzt an einen Wechsel auf Winterräder denken: Der ADAC empfiehlt da die gängige Faustformel O bis O, Oktober bis Ostern. Autofahrern, die keine bis wenig Erfahrung beim Reifenwechsel haben, rät der ADAC eine Werkstatt aufzusuchen. „Winterreifen leisten mit abnehmender Profilierung erheblich weniger. Beim Erreichen von 4 Millimeter Profiltiefe sollten sie gewechselt werden. Die gesetzlich zugelassene Restprofiltiefe von 1,6 Millimeter ist für den Winter unzureichend“, so ein Techniker des ADAC.

Grundsätzlich gibt es keine gesetzliche Vorschrift zum Reifenalter. Dennoch härten die Gummimischungen mit der Zeit aus, was vor allem Grip und Bremsweg negativ beeinflusst. Daher sollten Winterreifen die älter als acht Jahre sind getauscht werden. Das Alter erkennt man an der vierstelligen DOT-Nummer an der Seitenwand des Reifens. Die Ziffernfolge 4013 bedeutet beispielsweise: 40. Produktionswoche im Jahr 2013. Dieser Reifen sollte somit erneuert werden.
Wer auf der Suche nach einem guten, neuen Reifen ist: Der ADAC hat aktuell Winterreifen in der Golfklasse getestet, die Ergebnissen sind unter https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/tests/reifen/winterreifen/ nachzulesen.

Radwechsel: Anleitung Schritt für Schritt

Handbremse anziehen und ersten Gang einlegen bzw. Automatik-Wählhebel in Stellung „P“ bringen.
Radkappe (soweit vorhanden) abziehen. Radmuttern oder –bolzen zunächst etwa eine Viertel Umdrehung lösen
Wagenheber an der korrekten Stelle des Unterbodens ansetzen. Achtung: Beachten Sie die Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung
Fahrzeug anheben bis die Montagehöhe erreicht ist

Radmuttern abschrauben, Rad abnehmen und unter das Fahrzeug legen. Leichtmetallräder können auf Zentrierungen der Stahlnaben haften bleiben
Der Reifen, der in der Vorsaison auf der Vorderachse angebracht war, kommt auf die Hinterachse und umgekehrt. Gegebenenfalls auf die vorgeschriebene Laufrichtung achten.

Vor dem Aufstecken des neuen Rades die Radauflageflächen reinigen und einen Kontrollblick auf Bremsscheiben und Bremsbeläge werfen
Neues Rad aufsetzen und alle Radmuttern mit dem Radkreuz handfest anschrauben
Abgenommenes Rad unter dem Fahrzeug hervorholen
Auto soweit herunterlassen, dass der Reifen gerade am Boden aufsteht
Radmuttern über Kreuz mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen. Hierfür benötigen Sie einen Drehmomentschlüssel und die Herstellerinformationen für das korrekte Drehmoment.

Die abmontierten Reifen auf der Lauffläche kennzeichnen, zum Beispiel mit Wachskreide („VR“ für „vorne rechts“, „HL“ für „hinten links“ etc.)Prinzipiell gehören die Reifen mit der größeren Profiltiefe immer auf die Hinterachse und sollten achsweise alle 8-10.000 Kilometer getauscht werden.

Direkt nach der Reifenmontage sollte unbedingt der Luftdruck geprüft werden. Außerdem rät der ADAC spätestens nach 50 Kilometern die Schrauben zu prüfen und gegebenenfalls nachzuziehen.


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