25 Jahre Warener Tafel – Ein Jubiläum, das nachdenklich macht

24. November 2022

Es ist ein Jubiläum, ein 25. Geburtstag. Aber dieses Jubiläum ist kein Grund, um die Gläser klirren zu lassen. Vor 25 Jahren wurde die Warener Tafel gegründet. In Trägerschaft der Diakonie Mecklenburgischen Seenplatte gGmbH und von dem engagierten langjährigen Tafel-Chef Günther Hoffmann. Mit nur einem alten, kleinen Transporter und einem ehemaligen Kindergarten als Lager fing alles an. Damals noch in dem Glauben, dass die Tafel für bedürftige Bewohner der Stadt Waren und umliegenden Gemeinden nur für einen überschaubaren Zeitraum ein benötigtes Angebot sein wird. Doch diese Annahme war falsch. Die Warener Tafel gibt es immer noch und sie scheint heute wichtiger denn je. Eine Jubiläumsfeier wird es nicht geben, wie André Rath als heutiger Chef der Einrichtung erklärte, aber vielleicht finden sich ja zum 25. Geburtstag neue Unterstützer, denn ohne Helfer und Sponsoren geht gar nichts.

Nach ihrer Gründung ist die Warener Tafel stetig gewachsen. Mittlerweile werden die gespendeten Lebensmittel in einem großen Gebäude, unter anderem in zwei Kühlzellen, gelagert und zur Weitergabe vorbereitet.

Mit fünf Transportern sind die inzwischen rund 25 Mitarbeiter – davon der größte Teil ehrenamtliche Helfer – an sechs Tagen in der Woche unterwegs, um Lebensmittel einzusammeln und an Bedürftige weiterzugeben. Rund 650 Personen kommen wöchentlich zur Ausgabestelle der Warener Tafel am Wiesengrund und den weiteren acht Ausgabestellen in umliegenden Gemeinden. Bedürftige, die aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen nicht selbst zur Tafel kommen können, werden beliefert.

Leider hat sich die anfängliche Hoffnung auf eine nur vorübergehende Hilfe für bedürftige Menschen nicht erfüllt. Vielmehr wird die Tafel in den momentanen schwierigen wirtschaftlichen und politischen Situationen mehr benötigt als je zuvor.

„Nach vielen Überlegungen haben wir beschlossen, auf eine Jubiläumsfeier zu verzichten und stattdessen um finanzielle Unterstützung für die Arbeit der Warener Tafel zu bitten. Wir wollen unser Angebot in gewohntem Umfang weiterführen und auch zukünftig nicht einschränken müssen“, so André Rath gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Und: „Eines ist uns zum 25-jährigen Jubiläum doch sehr wichtig. Wir wollen allen beständigen Helferm und Unterstützern der letzten Jahre von ganzem Herzen danken. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz für die Warener Tafel unterwegs sind, wäre diese Hilfsangebot nicht zu gewährleisten. Viele Spender und Sponsoren unterstützen uns, teilweise schon seit Jahren, mit großen und kleinen Spenden. Vielen Dank.“

Foto oben: Monique Wüstenhagen | Tafel Deutschland e.V.
Foto unten: Ein Teil der ehrenamtlichen Helfer der Warener Tafel


3 Antworten zu “25 Jahre Warener Tafel – Ein Jubiläum, das nachdenklich macht”

  1. Gäbe es seit der Wiedervereinigung keinen so großen Niedriglohnsektor in den östlichen Bundesländern und eine leichtere soziale Mobilität nach oben, bräuchte man keine Tafeln.

  2. Stefan sagt:

    Hallo Frau Schneider,

    wussten Sie, dass es die Tafel auch im „Westen“ gibt?
    Hilfsbedürftigkeit kennt keine regionalen Grenzen.

    Es ist wirklich schön, dass es diese Institution gibt und jeder der sie nicht in Anspruch nehmen muss sollte dankbar und ehrfürchtig sein.
    Natürlich gibt es unter den Nutzern auch sehr schwarze Schafe.
    Fragen Sie beispielsweise die anliegenden Anwohner was sie so alles in ihren Gärten finden das mal schnell über die Hecke „entsorgt“ wird.
    Es ändert aber nichts daran, dass täglich Menschen unverschuldet in die Armutsbetroffenheit rutschen.
    Das hat zu viele Gründe um sie alle aufzuzählen, aber jeder dieser Menschen ist ein Schicksal.
    Egal ob in Waren, Magdeburg, Hannover oder München.

  3. Multhaup sagt:

    Danke an alle die sich hier einbringen. Ihr seit Vorbilder auch wenn ihr es nicht glaubt . Ich bitte alle mal nachzudenken ob man nicht mal auch etwas spenden kann . Es werden auch Geldspenden angenommen um die Kraftstoff kosten zu bezahlen . Danke.