Angst ums Auto – warum Super E10 kaum getankt wird

13. November 2020

Unsicherheit, Unwissenheit oder schlicht Gewohnheit – es gibt viele Gründe, warum hierzulande immer noch nur wenige Fahrer von Benzin-Pkw den Kraftstoff Super E10 tanken. Das zeigt eine Online-Umfrage von mehr als 1.800 Personen zu den Ursachen der zurückhaltenden Nutzung. Denn neun Jahre nach der Einführung von E10 in Deutschland führt der Otto-Kraftstoff mit bis zu zehnprozentigem Bio-Ethanol-Anteil hierzulande immer noch ein Schattendasein. Während E10 in anderen Ländern wie Frankreich oder den Niederlanden längst die Benzinsorte mit dem größten Marktanteil ist, liegt der Anteil in Deutschland lediglich bei rund 14 Prozent. Damit wird auch deutliches Potenzial bei der CO2-Einsparung verschenkt.

Gut die Hälfte der Befragten, die E10 nicht tanken, hat laut ADAC Umfrage nach wie vor Bedenken, ob ihr Auto Super E10 aus technischer Sicht verträgt. Die Unsicherheit darüber, ob das eigene Fahrzeug E10 verträgt ist groß, teilweise fehlen korrekte Informationen über die Verträglichkeit. Weitere Gründe, warum Autofahrer E10 meiden, sind mangelhafte Kenntnisse über die Vor- und Nachteile dieser Benzin-Sorte. Verbreitet ist auch die Sorge, dass der Kraftstoffverbrauch und damit die Kosten durch Super E10 steigen könnten. Ein weiterer Teil der Befragten hat Bedenken bezüglich des Umwelt- und Klimaschutzes.

ADAC Technikpräsident Karsten Schulze: „Wir wissen, dass über 95 Prozent der Autos mit Ottomotor problemlos Super E10 nutzen könnten. Wenn diese Pkw auch alle damit betankt und damit die CO2-Einsparpotenziale ausgeschöpft würden, könnten in Deutschland bis zu 3 Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden.“

Die allgemeine Unwissenheit über Biokraftstoffe zeigen auch die Antworten der Befragten, wie sehr sich die Treibhausgase bei E10 im Vergleich zu Superbenzin verringern. 16 Prozent glauben, dass sich der Ausstoß durch E10 gar nicht verringert, 40 Prozent trauen sich keine Schätzung zu. Nur ein Prozent der Befragten hält eine Verringerung von mehr als 20 Prozent für möglich.

Der vergleichsweise niedrige Preis von Super E10 – im deutschlandweiten Schnitt kostet ein Liter derzeit ca. fünf Cent weniger als Super – ist für 72 Prozent derjenigen Befragten ausschlaggebend, die E10 tanken. Und immerhin 37 Prozent der E10-Tanker geben an, den Kraftstoff aus Umwelt- und Klimaschutzgründen zu wählen. ADAC Technikpräsident Schulze: „E10 lohnt sich – für jeden Einzelnen, dessen Fahrzeug dafür geeignet ist. Jeder, der E10 tankt, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und spart dabei Geld.“

Laut ADAC steht vor allem bei neueren Autos ein entsprechender Hinweis im Tankdeckel, ansonsten wird man im Fahrzeug-Handbuch fündig. Genaue Informationen findet man auch auf der Homepage der Deutschen Automobil Treuhand (DAT).


2 Antworten zu “Angst ums Auto – warum Super E10 kaum getankt wird”

  1. Kizna von Löwe sagt:

    Hm ja, also E10 ist zumindest bei meinem Auto durchaus teurer. Die niedrigeren Liter Kosten machen die geringere Reichweite bei vollem Tank nicht wet, so das ich bei E10 gut. 5 Euro mehr zahle für die selbe Reichweite. Und aufs Jahr gerechnet sind das weit über 100 Euro.

  2. Regimekritiker sagt:

    —ADAC Technikpräsident Karsten Schulze: „Wir wissen, dass über 95 Prozent der Autos mit Ottomotor problemlos Super E10 nutzen könnten. Wenn diese Pkw auch alle damit betankt und damit die CO2-Einsparpotenziale ausgeschöpft würden, könnten in Deutschland bis zu 3 Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden.— Es könnte noch weitaus mehr CO² eingespart werden, wenn Vernunft bei der Fahrweise, und beim Kauf eines Pkw einziehen würde. Mittlerweile ist ja jeder Depp der Meinung, er bräuchte einen tonnenschweren Offroadpanzer, um von A nach B zu kommen und das mit über 200PS. Naja, wenn man permanent in entsprechenden Gazetten der Autolobby (ADAC Motorwelt, Auto-Bild, etc.) gesagt bekommt, dass es ein “ must have“ ist, so ein Teil zu besitzen, muss sich keiner mehr wundern. Da die Zahl weiter steigt, überkommt mich die Angst, dass Deutschland durch die Hintertür den nächsten Russlandfeldzug plant. Die entsprechenden Aufbauten, wie sMG, oder Flakgeschütz, liegen bestimmt schon bereit. Der eine oder andere Besitzer, kennt, auf Grund seines Alters, bestimmt noch den Weg nach Stalingrad.
    Übrigens wurde E10 in D u. a. deshalb eingeführt, weil die Autokonzerne mit Arbeitsplatzabbau gedroht haben, wenn sie ihre „Spritfresser“ nicht weiter produzieren dürfen. Mit E10 kann der CO²-Ausstoß schöngerechnet werden. Über die Sinnhaftigkeit von E10 gibt es unterschiedliche Ansichten. Nachfolgende Quellen zum Thema sehe ich als Neutral an.
    https://www.e10-kraftstoff.de/warum-gibt-es-e10.html
    https://www.e10-kraftstoff.de/oekobilanz-von-e10.html