Bald kein Kreisamt mehr an der Müritz?

1. Dezember 2015

Was die vielen Kritiker der Kreisgebietsreform immer befürchtet und vorhergesagt haben, von verantwortlichen Politikern aber stets dementiert wurde, tritt jetzt offenbar ein: Auch die noch in Waren arbeitenden Ämter ziehen nach Neubrandenburg. Was übrig bleiben soll, ist lediglich das so genannte Bürgerservicezentrum. Das geht aus einer Vorlage hervor, die von den Kreistagsmitgliedern in der kommenden Woche beschlossen werden soll.

AmtsbrinkEine Vorlage, die Landrat Heiko Kärger (CDU) wohl gerne hinter verschlossenen Türen verhandelt hätte, denn in zwei Ausschüssen ist sie im nicht öffentlichen Teil besprochen worden.
Jetzt allerdings soll über die Vorschläge öffentlich diskutiert werden, die Anlagen zu dieser Vorlage allerdings hält der Kreis weiter unter Verschluss. Unter anderem eine Kostenberechnung der einzelnen Regionalstandorte und die Zahl der Mitarbeiter an den Standorten.

Geben die Kreistagsmitglieder ihr Okay, sollen das Bau- und auch das Umweltamt – beide haben ihren Sitz am Warener Amtsbrink – in den nächsten vier, fünf Jahren nach Neubrandenburg ziehen.
Lediglich ein Bürgerservicezentrum verbleibt in der Immobilie. Aber leer wird das teure und noch bis 2027 gemietete Haus nicht stehen, denn der Kreis vermietet es an die Arbeitsagentur und das Jobcenter weiter.

Auch in Demmin werden Büros der Kreisverwaltung schließen – für die Mitarbeiter des Ordnungsamtes geht’s 2019 in die Viertorestadt. Betroffen sind ebenfalls die Neustrelitzer – die Mitarbeiter des Sozialamtes und des Jugendamtes müssen demnächst auch in Neubrandenburg arbeiten.

Begründet werden diese Maßnahmen mit dem Projekt „Bürgerrathaus“, das in Neubrandenburg entstehen soll und mit „Gebäudeoptimierung“ . Das Ganze, so heißt es im Behördendeutsch, sind „Maßnahmen zur Ertüchtigung von Liegenschaften“.

Dass die geplante Zentralisierung aller Ämter in Neubrandenburg zu einer „bürgernahen Kreisverwaltung“ führen soll, wie es in der Vorlage heißt, dürften aber nur die wenigsten Einwohner des Monsterkreises „Mecklenburgische Seenplatte“ glauben.


3 Antworten zu “Bald kein Kreisamt mehr an der Müritz?”

  1. Mario sagt:

    Das Problem ist leider nicht die jetzt kommende Zentralisierung, sondern die „glorreiche“ Kreisgebietsreform, die uns vom Land verordnet wurde. Ohne die Verlagerung an einen einzigen Standort würde diese nämlich keinen Sinn machen. Der Großkreis kann sich auf Dauer die Verteilung auf mehrere Orte nicht leisten. ????

  2. Charly sagt:

    Dem, was Mario schreibt, stimme ich voll und ganz zu. Interessant dabei ist, daß wir Warener Bürger das schon mit Inkrafttreten dieser Monster-Gebietsreform vorhergesagt haben. Den anderslautenden Beruhigungsbeteuerungen der Kommunalpolitiker haben wir von Beginn an nicht getraut. Zu Recht, wie wir jetzt genau wissen. Hat man uns etwa bewußt, also wider besseren Wissens, getäuscht? … zur Beruhigung sozusagen? Das wäre wirklich eine unglaubliche Dreistigkeit. Oder handelte es sich um ein ebenso unglaubliches Unvermögen. Ob Täuschung oder pures Unvermögen, in jedem Falle ein Trauerspiel und eine dreiste Zumutung für die Bürger, die Wählerinnen und Wähler. Na dann gute Nacht … Politik!

  3. zarnner sagt:

    Und das nässte Monster ist schon im Anmarsch doch dieses mal wird es unsere kinder treffen. in der Vorhaltung der Inklusion werden die Kreislichen Schulen mit Förderschwerpunkt lehren abgeschafft werden auch Diagnose förder klassen und Lese-Rechtschreibklassen sollen abgeschafft werden.
    wie auch bei der Kreisgebietsreform werde schon heute klammheimlich die Gesetze geschaffen um die Eltern dann vor beschlossene Tatsachen zu stellen hier bei „wir sind Müritzer“ wurde schon oft über unser sehr aktives und erfolgreiches Förderzentrum geschrieben. können wir wirklich akzeptieren das diese kinder die es schon sehr schwer haben in Zukunft kein chance mehr haben ?

    was bleibt ist nur der Kampf um alles was die Regierung uns nehmen will. dasl was der kreis wegen Sparzwänge Abschaffen will.

    dienen dank an „wir sind Müritzer“ das sie uns immer über sowas informieren