Die Odyssee einer Warenerin, die sich impfen lassen will

14. Januar 2021

Auch in der Müritz-Region haben bereits die ersten über 80 Jahre alten Einwohner einen Brief vom Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (Lagus) erhalten. Darin die Nachricht, dass man sich impfen lassen könne und die Bitte, sich für den „Pieks“ einen Termin unter der angegebenen Hotline-Nummer geben zu lassen. Doch das ist offenbar leichter gesagt als getan, wie Berichte von WsM-Lesern zeigen. Unter anderem hat auch die 82-Jährige Gisela Bauer aus Waren versucht, für sich einen Termin zu organisieren. Scheiterte aber, denn man wollte ihr trotz dieses Briefes, den sie erhalten hat, keinen Termin geben.

Die ersten Versuche nach dem Erhalt des Schreibens schlugen schon mal fehl, weil an der Hotline absolut kein Durchkommen war. Gestern nun hielt die Seniorin tapfer aus in der Warteschleife. Nach rund einer Stunde hatte sie dann auch Glück. Es meldete sich eine Mitarbeiterin. Doch damit war die Frau aus der Müritzstadt noch nicht am Ziel. Denn die Dame aus dem Call-Center sagte ihr, dass man für Waren noch keine Termine vergebe. Ob es daran liegt, dass Warens Impfzentrum in der Warendorfer Straße erst in der kommenden Woche öffnet oder nicht genügend Impfstoff vorhanden ist, ließ sie offen.

Nach dieser Enttäuschung hängte sich der Schwiegersohn noch einmal an die Strippe, telefonierte zunächst mit dem Gesundheitsamt des Landkreises, das aber nicht zuständig ist, dann mit dem Lagus in Neubrandenburg, das ihn auch weiter verwies und schließlich beim Schweriner Landesamt für Gesundheit und Soziales. Eine Auskunft dazu, warum seine Schwiegermutter noch keinen Termin bekommen konnte, hat er aber nirgends erhalten.

„Auch wenn das Warener Impfzentrum erst am 18. oder 19. Januar öffnet kann man doch jetzt schon die Termine vergeben. Was hier gerade mit unseren älteren Mitbürgern gemacht wird, ist unverständlich und verunsichert die Senioren noch weiter“, so der Schwiegersohn gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Auch wir haben versucht, über die Hotline eine Auskunft über Impftermine zu erhalten – ebenfalls ohne Erfolg. Laut Pressemitteilung des Landkreises müssen die über 80-Jährigen, die vom Lagus Post erhalten, im Call-Center anrufen und erhalten dort ihre Termine. Per Computer bekommt der Kreis dann die Infos über die Terminvergabe. So könne dann die benötigte Zahl von Impfdosen bereitgestellt werden. Bis Dienstag 17 Uhr hatten im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte insgesamt 3.320 Menschen die erste Impfung erhalten. In der kommenden Woche sollen bereits die Zweitimpfungen erfolgen.


Eine Antwort zu “Die Odyssee einer Warenerin, die sich impfen lassen will”

  1. S. sagt:

    Eine SCHANDE ist das! Die Amerikaner haben schon 10 Millionen Leute geimpft, aber unsere Senioren sitzen in der Bude wie die Mäuse vor lauter Angst. So etwas von Entscheidungsträger ist einfach unfähig.