Durch Einsatz von Selbsttests mehr Präsenzbetrieb an Schulen

13. März 2021

Ab kommenden Mittwoch, 17. März, können in Mecklenburg-Vorpommern wieder mehr Kinder und Jugendliche ihre Schulen besuchen und Unterricht in Präsenz erhalten. In Regionen, die eine 7-Tage-Inzidenz von 50 bis 100 (Stichtag: 10. März 2021) aufweisen, beginnt an diesem Tag der Wechselunterricht für alle Klassen an den weiterführenden Schulen ab der 7. Klassenstufe sowie an den beruflichen Schulen. Für sie gilt an den Unterrichtstagen in der Schule wieder Präsenzpflicht. Begleitet wird dieser weitere Schritt zur Schulöffnung in der Corona-Pandemie durch zusätzliche Schutzmaßnahmen. So wird ab dem 17. März allen Lehrkräften sowie allen Schülern ab Klassenstufe 7, die im Wechselunterricht an ihre Schulen zurückkehren, zunächst einmal wöchentlich ein freiwilliger Corona-Selbsttest angeboten. Sie können ihn erstmals am 17. März im Klassen- bzw. Kursverband unter Aufsicht der Lehrkraft zu Beginn des Unterrichtstages im Klassenraum anwenden.

Abschlussklassen der öffentlichen und beruflichen Schulen bleiben zur Prüfungsvorbereitung weiterhin in täglicher Präsenz an den Schulen und setzen ebenfalls ab Mittwoch, 17. März, Selbsttests ein.

Am Montag, 22. März 2021, folgt dann in diesen Regionen mit einer 7-Tage-Inzidenz von 50 bis 100 ein weiterer Öffnungsschritt auch für die Kinder der Klassenstufen 1 bis 6. Sie werden ab diesem Tag in den täglichen verlässlichen Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen zurückkehren können. Auch für sie gilt dann wieder Präsenzpflicht. Dieser Öffnungsschritt wird ebenfalls begleitet durch den wöchentlichen Einsatz von Selbsttests für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schülern.

Mit diesem neuen Öffnungsschritt werden ab dem 22. März 2021 im Kern alle Regelungen für die Schulen in Regionen mit einer Inzidenz unter 100 vereinheitlicht sein.

„Ich freue mich sehr, dass ab nächstem Mittwoch wieder mehr Kinder und Jugendliche in die Schule gehen und dort lernen können. Das ist insbesondere auch für die älteren Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse enorm wichtig. Denn die meisten von ihnen konnten seit den Weihnachtsferien viele Wochen nicht in die Schule gehen“, sagte Bildungsministerin Bettina Martin. „Es ist höchste Zeit, dass sie wieder Präsenzunterricht erhalten können und den direkten Kontakt zu den Lehrkräften und Mitschülerinnen und Mitschülern haben. Diesen wichtigen Öffnungsschritt sichern wir durch den Einsatz von Selbsttests ab“, so Martin.

„Ich appelliere eindringlich an alle Eltern, dass sie ihre Kinder an diesen Selbsttests teilnehmen lassen. Diese Selbsttests können ganz einfach angewendet werden und sind überhaupt nicht so unangenehm wie die bisher bekannten Schnelltests. Mit den Selbsttests schaffen wir mehr Sicherheit an den Schulen. Mehr Sicherheit bedeutet mehr Möglichkeiten zum Präsenzbetrieb“, sagte die Bildungsministerin.

„Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem bald flächendeckenden Einsatz dieser Selbsttests an allen Schulen im Land den Präsenzunterricht überall, wo die Inzidenzen es zulassen, besser absichern können. Hinzu kommt, dass auch durch das Vorziehen der Impfungen der Grund- und Förderschullehrkräfte ein weiterer wichtiger Schutz für Lehrkräfte aber auch Schüler im Präsenzunterricht erfolgt. Die neuen Regelungen sind ein großer Schritt, um wieder mehr Unterricht in der Schule zu ermöglichen. Ich bin darüber sehr froh, weil Präsenzunterricht in der Schule und der direkte persönliche Kontakt durch nichts zu 100 Prozent zu ersetzen sind“, so Martin.

Selbsttests werden an diesem Wochenende bereits an Schulen ausgeliefert

Bereits an diesem Wochenende liefert das Technische Hilfswerk (THW) die Selbsttests für die ersten Testungen an die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern aus.

Die Selbsttests für Schüler und Lehrkräfte sind freiwillig, kostenlos und finden in der Schule statt. Eltern minderjähriger Schüler müssen eine Erklärung unterzeichnen, dass ihre Kinder das Angebot in Anspruch nehmen dürfen. Die Selbsttests können einfach angewendet werden. Lediglich ein Wattestäbchen muss vorne wenige Zentimeter in den Nasenflügel eingeführt werden. Die Anwendung erfolgt im Klassenraum unter Aufsicht und Anleitung der Lehrkraft.

Sollte ein Schüler ein positives Ergebnis des Selbsttests erhalten, wird wie folgt gehandelt: Der Schüler wird umgehend von den anderen Schülern isoliert. Die Erziehungsberechtigten der minderjährigen Schüler werden informiert werden. Es wird sichergestellt, dass die minderjährigen Schüler von den Erziehungsberechtigten oder einer oder einem Beauftragten von der Schule abgeholt werden. Das zuständige Staatliche Schulamt wird informiert.

Die anderen Schüler bleiben in der Schule. Bei dem positiv selbstgetesteten Schülern lassen die Erziehungsberechtigten unverzüglich einen PCR-Test beim Hausarzt durchführen.

Fällt dieser PCR-Test negativ aus, kann das Kind wieder die Schule besuchen.  Fällt dieser PCR-Test positiv aus, dann entscheidet das zuständige Gesundheitsamt vor Ort über das Kontaktmanagement und das weitere Vorgehen in der Schule.
Wichtig ist, dass nach wie vor gilt: Kinder oder Erwachsene, die Symptome aufweisen, die auf eine Erkrankung mit Covid-19 im Sinne der dafür jeweils aktuellen Kriterien des Robert Koch-Instituts hinweisen, dürfen die Schulen nicht betreten. Als solche Symptome gelten z. B. Fieber mit Temperatur ab 38 °C, Husten, Störung des Geruchs- und Geschmackssinns, Schnupfen (nur in Verbindung mit vorgenannter Symptomatik).

Weiterführende Informationen zur Anwendung der Selbsttests und zum Ablauf werden den Schulen und Eltern am Montag, 15. März 2021, zur Verfügung gestellt. Außerdem wird das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine Hotline schalten, an der weitere Fragen geklärt werden können.


4 Antworten zu “Durch Einsatz von Selbsttests mehr Präsenzbetrieb an Schulen”

  1. Gast sagt:

    Es ist so unfassbar lächerlich und erschütternd zugleich! 1x wöchentlich und freiwillig bringt nichts. Wer sich über Schnelltests informiert, wird sofort verstehen warum. 6 von 10 Tests korrekt und max. Gültigkeit von 6h. Wenn die UK-Variante B117 einmal in den Schulen ankommt, wird sie durch diese Tests nicht aufgehalten. Die Tests finden IN den Schulen statt. Betritt also jemand infektiös mit B117 die Schule, sind bereits etliche Mitmenschen angesteckt worden. Die 15 Minuten-1,5m Abstand-Regel gilt bei dieser Variante nicht mehr. Es reichen Sekunden. Ich glaube, hier in der Region ist es bisher noch so glimpflich abgelaufen, dass die wenigstens auch nur eine Ahnung davon haben, was da auf uns zukommen wird. Wir haben eine völlig andere Situation. Auch Kinder erkranken mit B117 öfter. Das RKI hat seine Prognose gestern veröffentlicht. Darin sind die weitergehenden Öffnungsschritte noch nicht mal enthalten. Gem. RKI müssten die Schulen eigentlich komplett geschlossen werden. Es kann also später niemand behaupten, dass er von der baldigen Entwicklung überrascht wurde. Die Politik missachtet das RKI und nimmt die Gesundheitsgefährdung wissentlich in Kauf. Der gesamte Lockdown seit Weihnachten wird in nur wenigen Wochen völlig umsonst gewesen sein. Hotels und Restaurants werden evtl. für kurze Zeit öffnen, danach dann wieder für Monate schließen. Eine Perspektive fehlt. In den Schulen ist seit Beginn der Pandemie nichts passiert, um Infektionsschutz zu gewährleisten. Es ist Verrat an den Kindern und Familien.

    Die Kosten für die Tests, die uns nun überhaupt nichts bringen, sind so hoch, dass man dafür längst Luftfilter für alle Klassenräume eingekauft haben könnte.

    Grafik S. 15
    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Maerz_2021/2021-03-12-de.pdf?__blob=publicationFile

    Vielleicht nimmt die Redaktion dies auch mal unter die Lupe?! Aber hier hat man meistens den Eindruck, dass sich über jeden Öffnungsschritt gefreut wird. Die Konsequenzen und der Nutzen werden hier kaum bzw. nicht beleuchtet. Das finde ich sehr schade.

    • Keira sagt:

      Danke
      einfach nur Danke
      Sie ersparen mir viele Worte

    • Beppo Strassenkehrer sagt:

      In der Tat, unfassbar lächerlich und erschütternd zugleich, was diese Frau Martin da als „großen Schritt“ verkauft, der durch den „Einsatz von Selbsttests“ abgesichert würde. Andererseits, was soll die gute Frau auch sonst als Erfolg verkaufen? Ist aber letztlich auch vollkommen bedeutungslos, denn von der Logik im Sinne denkender Kunst und Folgerichtigkeit haben sich große Teile des politischen Establishments schon lange verabschiedet. So wird das nichts mit dem Probelauf Corona und schon gar nicht mit weiteren zu erwartenden Pandemien. Vielleicht taucht aus der Versenkung in diesem Milieu doch noch die eine oder andere Leuchte auf. Ein wenig Hoffnung in wirrer Zeit kann ja nicht schaden.

  2. raini sagt:

    Das Land wird nochmal an der Unfähigkeit der Politiker und an der eigenen Bürokratie und an Korruption ersticken. Das Einzige was in dieser Situation noch hilft ilft ist doch Impfen um mal Ergebnisse zu erhalten. Aber dafür braucht man genügend Impfdosen. Was soll das ganze Umhergeeier. Politiker versuchen sich in dieser schlimmen Zeit zu profilieren und machen ganz nebenbei noch schmutzige Geschäfte. Dazu gehört natürlich auch das europäische Parlament. Der moralische Kompass ist sowas von im …… Ich hoffe dass das Versagen der Politik mal aufgearbeitet wird. Das ist man den Toten schuldig.