Eine Müritzerin und ihr „Tag der Abrechnung“

8. September 2022

Eine junge Frau aus der Müritz-Region hat mit einem Text in sozialen Medien in dieser Woche vielen Menschen aus dem Herzen gesprochen. Wir haben mit ihr Kontakt aufgenommen und uns entschlossen, ihren Text hier 1:1 zu veröffentlichen. Ihren Namen möchte die junge Müritzerin nicht veröffentlicht sehen, das akzeptieren wir.
Überschrieben sind ihre Ausführungen mit „Tag der Abrechnung“.

Gut gelaunt fuhr ich heute von der Arbeit nach Hause – arbeiten fäääääätzt! Trällernd und pfeifend spazierte ich von meinem Auto zu meiner Haustür und checkte den Briefkasten – jup – hat sich ausgeträllert. Post von meinem Gaslieferanten, das zweite Mal dieses Jahr, er scheint ein Fan von mir zu sein. Nachdem ich im März ja schon eine Gaspreis-Erhöhung von 43% hatte, überlegte ich, womit er mich wohl diesmal überraschen möchte. Nun ja, ich öffnete den Brief und versaute mir so richtig den hammergeilen Tag.

„… Sehr geehrte Frau …“ BlaBlaBla
„ … Umlagen… „ BlaBlaBla … und ZACK nochmal „ … 20%“
drauf BLA BLA BLA

Der genaue Abschlag wird mir dann separat per Post mitgeteilt – Danke lieber Gaslieferant, ich bin nicht blöd, ich kann rechnen, 0,1426 €/kWh PLUS 20% sind 0,1711€/KwH, dafür muss man nun auch kein Genie sein, und da ich gerade im Mathefluss war, habe ich für mich mal kurz Folgendes zusammengefasst:
bis zum 31.03.2022 zahlte ich 70,00 € für Gas, ab dem 01.04.2022 dann 100,00€ und nun, zum 01.10.2022, sind es dann 120,00 € im Monat.
In einem halben Jahr eine Preissteigerung von fast 72% RESPEKT!
Ich will ja nicht kleinlich sein, wer möchte schon so ein paar Zahlen auf die Goldwaage legen?! Trotzdem fragte ich meinen Kumpel Google, wie es hier wohl mit dem Sonderkündigungsrecht aussieht – ich glaub, ich hab ganz gute Karten.

Völlig fasziniert von der Abzocke dachte ich mir,
„… guckste mal weiter …“ – Strom.
Strom ist ja noch human – nach dem Versuch einer unverschämten Strompreis-Erhöhung im Oktober 2021 wechselte ich im November 2021 den Anbieter und seitdem zahle ich denselben Betrag, jeden Monat – ist zwar auch viel Geld, aber die Forderung ist nur halb so dreist, wie die vom vorherigen Blutsauger.

Arrr, und nun war ich im Flow …
Da unsere Obersten ja so schöne Entlastungspakete geschnürt haben, wie zum Beispiel das Bürgergeld, mit dem jeder, der nicht zur arbeitenden Bevölkerung gehört/e, jeden Monat knapp 500,00€ geschenkt kriegen soll, habe ich mich gefragt, was mich wohl der Weg zur Arbeit jeden Monat kostet, damit ich meinen Beitrag zu diesem „Geschenk“ leisten kann.
Zusammengefasst:
Shell: 23.08.2022 = 1,63 €
Shell: 01.09.2022 = 2,25 €
Steigerung = 0,62 € I 38% !!!
Hätten wir noch den August-Preis, würde mich die Fahrt hin und zurück „nur“ ca. 80,00€ kosten. Dank der extrem hohen Spritpreise, pünktlich zum 01.09.2022, zahle ich diesen Monat mindestens 110,00 € – gern geschehen. Randnotiz: keine Versicherung, keine Steuern, keine Reparaturen, kein Auto-Kredit, keine Privatfahrten – NUR Benzinkosten, um zur Arbeit zu kommen.

Aber ich möchte mich ja nicht beschweren, sehr viele Arbeitnehmer nehmen täglich viel weitere Strecken auf sich, haben sich dafür damals extra einen Diesel zugelegt und müssen nun dabei zusehen, wie sie verarscht werden und wie ihre Lebenszeit und ihr hart verdientes Geld verpulvert wird. Fazit?! Schlimmer geht’s immer – puhhh, Glück gehabt.

Und da ich immer noch nicht genug hatte, habe ich mir mal die Preisentwicklung diverser, unnützer, Produkte aus dem Discounter zu Gemüte gezogen – wie das geht? Ich hab ne App, die speichert meine „Einkaufszettel“ … jaaaaaaaaaa ich hab die XxXx-App, ich muss leider sehr auf Angebote achten, zur Tafel darf ich ja nicht, ich verdiene zu viel.

Also, aufgepasst:

Dt. Markenbutter
Aug. 25. 2022 = 2,29 €
Mai 31. 2021 = 1,45 €
PLUS 0,84 € 58%

Frische Eier aus Bodenhaltung
Aug. 25. 2022 = 1,99 €
Aug. 02. 2021 = 1,59 €
PLUS 0,40 € 25%

H-Milch 3,5%
Aug. 25. 2022 = 1,09€
Juli 02. 2021 = 0,79€
PLUS 0,30 € 38%

Schlagsahne 30%
Aug. 25. 2022 = 0,99 €
Mai 05. 2022 = 0,69 €
PLUS 0,30 € 43%

Speisequark
Aug. 25. 2022 = 1,39 €‘
Aug. 17. 2021 = 0,79 €
PLUS 0,60 € 76%

Sonnenblumenöl
Aug. 25. 2022 = 2,39€
Apr. 17. 2021 = 1,39€
PLUS 1,00 € 72%

Käseaufschnitt
Juli 07. 2022 = 1,99 €
Mai 05. 2022 = 1,49 €
PLUS 0,50€ 34%

Apfel PINK kg
Mai 30. 2022 = 3,19 €
Juli 02. 2021= 2,79 €
PLUS 0,40 € 14%

Die Erkenntnis des Tages?
Bei einer Auswahl an Lebensmitteln, die relativ regelmäßig gekauft wurden, hat sich in innerhalb von einem guten Jahr eine durchschnittliche Preissteigerung ca. 45% ergeben. Hammer!

Ich versuchte, diese ganzen Zahlen irgendwie für mich zu ordnen und schlich mich in die Küche um eine zu rauchen … JA, ich rauche, frech oder?
Ich heule hier rum, weil das Leben so viel kostet, bin dann aber so unverschämt und kaufe mir Tabak, Filter und Blättchen. Unglaublich.
Von meiner hart verdienten Kohle, von der so ziemlich alle mehr haben, als ich selbst, gönne ich mir auch noch Tabak, um mir Zigaretten zu drehen … Nun ja, ist halt so – Asche auf mein Haupt.
… jedenfalls zurück zum Thema, ich stand da so in der Küche, hab mir eine Zigarette gedreht und war völlig genervt …

… alle Leute kotzen sich in den sozialen Netzwerken, bei Freunden oder im Familienkreis über die katastrophalen Zustände aus.
Jeder will wissen, was zu tun ist, fragt sich, wann endlich auch der Letzte aufwacht oder wie lange wir uns das noch gefallen lassen wollen. Jeder hat gaaaanz viele, kluge Sprüche und kreative Ergüsse, welche er irgendwo kopiert oder weitergeleitet hat, jeder fragt sich, warum niemand was tut und stellt später fest, dass nichts passiert und dass er selbst nichts tut, außer sich in den sozialen Netzwerken, bei Freunden oder im Familienkreis über die katastrophalen Zustände auszukotzen und kluge Sprüche zu kopieren und weiterzuleiten.

Am meisten bin ich aber von mir selbst genervt, weil ich genauso frustriert bin und diesen Frust mittlerweile offensichtlich ganz öffentlich kommuniziere. Ich müsste eigentlich jeden Tag aufstehen und mich vor die (von wem auch immer) gewählte Volksvertretung stellen, jeden Tag zum Bundestag, jeden Tag präsent sein.
Aber ich kann mir die Fahrten dahin nicht leisten – und ich muss meinem Job 5 bis 6 Tage die Woche nachgehen, dann ist da noch das Privatleben mit meiner Teenie-Tochter, Schulkram und dem sonstigen, täglichen Wahnsinn – ich bin zu faul, zu müde …
So wie wir alle.
… in diesem Sinne – gute Nacht Deutschland.


20 Antworten zu “Eine Müritzerin und ihr „Tag der Abrechnung“”

  1. Gerd sagt:

    Es ist doch nicht nur in Deutschland so. Uns ging es Jahrzehnte lang zu gut, in dieser Wegwerfgesellschaft. Konnten machen was wir wollten, Essen wegschmeißen, Wasser laufen lassen ohne Ende usw. Jetzt fallen wir selber mal vom hohen Roß. Und müssen lernen uns auch mal mit gewissen Sachen einzuschränken. Die fetten Jahre sind vorbei.

  2. Toni sagt:

    …Sie sollten öfter ‚mal was schreiben. Das ist doch erst der Anfang. Mein Kühlschrank ist aus. Statt Butter gibt’s Margarine, (gestern im NORMA für 1,11€) Waschmaschine sparsamste Nutzung ohne Schleudergang, Fernseher nur das nötigste, kein Auto. Kälte und Dunkelheit kommen doch erst, mit Pech auch Corona. Was soll das sein, zurück zur DDR, oder was? Wir müssen da was tun, alle. Politik sitzt im Elfenbeinturm und spielt mit Gedanken und Worthülsen. Bin selber nicht der Typ, der auf Demos geht, aber bei mir ist Schluss mit lustig. Wir müssen uns aufraffen! Wann und wo kann ich zum Widerstand erscheinen?

  3. Willy sagt:

    Nachtgedanken (Heinrich Heine)
    Nachtgedanken
    Denk ich an Deutschland in der Nacht,
    Dann bin ich um den Schlaf gebracht,…

  4. Nicole sagt:

    Vollkommen korrekt

  5. Bartel sagt:

    Montag ,Markt Waren 18.30Uhr. Es passiert schon viel in großen Städten. Unser Motto: Mut statt Angst.

  6. Sarah sagt:

    Naja.
    Auf der einen Seite kann natürlich jeder momentan, der nicht Millionen Euro auf dem Konto hat, die angestiegenden Preise sehen und leider auch schmerzlich spüren.

    Was jetzt aber wieder das Bürgergeld (Hartz IV) damit zu tun hat und warum die Dame es nicht schafft zumindest ab und zu mal ein Komma oder ein normales Satzzeichen zu verwenden, weiß wahrscheinlich wohl nur sie.

    Fakt ist:
    Es gibt Jobs, da lohnt sich die Arbeit wenig. Das ist richtig.
    Aber auch nur zum Teil. Denn momentan (die letzten Jahre) kann jeder entweder eine Gehaltserhöhung verlangen oder einen anderen besser bezahlten Job annehmen.
    Das ist Fakt und auch bei uns in der Region möglich.
    Selbst wenn man nur Mindestlohn von 10,50 verdient und 40 Stunden arbeitet (1800 Brutto), kommt man Netto als Single auf 1330 Euro.
    Selbst eine eigene Wohnung inklusive Wärme und Strom kostet in der Platte oder vergleichbare Wohnung weniger als 600 Euro. Dazu natürlich noch „Nebenkosten“ wie Internet, Versicherung etc.
    Fahrkosten sind die letzten Monate sehr hoch gestiegen, aber dafür bekomme ich auch eine Pendlerpauschale und habe dann wieder ein bisschen mehr Netto.
    Reicht natürlich nicht, dafür habe ich für die Freizeit aber auch ein Auto.
    Wer vor den ansteigenden Preisen nur so über die Runden kam und ein monatliches Polster von 100 Euro hatte, der hatte schon damals etwas falsch gemacht und ist jetzt natürlich richtig schlecht dran.
    Aber das liegt nicht an den momentanen Preissteigerungen, die offenbaren nur den Fehler der letzten Jahre.

    Ich kann nur jedem raten bei 10,50 pro Stunde nach einer Gehaltserhöhung oder bei weniger als 40 Stunden/Woche nach einer Stundenerhöhung zu fragen.
    Oder sonst den Job wechseln!
    Übrigens wäre man glaube ich bei Mindestlohn und Kind anspruchsberechtigt für Hartz IV zur Aufstockung.
    Ruhig trauen, denn das Geld steht euch zu!!!

    Was mich aber eigentlich am stärksten stört:
    Jeder kommt ja irgendwie über die Runden, selbst wenn die Gas- oder Strompreise und die Lebensmittelpreise noch einmal zulegen.
    Aber sich mal was gönnen, beispielsweise alle paar Jahre eine schöne Urlaubsreise ins weite Ausland (USA, Gran Canaria, Dubai, Malediven, Thailand) und jährlich nur einen kleinen Urlaub ins nahe Ausland (Europa. Ägypten, Türkei) ist bei vielen Menschen einfach nicht drin.

    DAS finde ich nicht lebenswert, wenn man sich nicht einmal kleine Träume erfüllen kann.

    Niemand benötigt einen Neuwagen oder einen Sportwagen.
    Ein Haus ist toll, aber eine Wohnung im Block (wenn schön eingerichtet) geht auch.
    Einen ganzen Schrank voller Markenkleidung oder viele Luxusprodukte muss man auch nicht haben.
    Aber manchmal sich eben einen Traum erfüllen (einzelne Markenkleidungsstücke, Luxusprodukte oder halt eine bestimmte Reise) muss einfach drin sein.
    Auch zum Geburtstag/Hochzeitstag in ein Restaurant gehen und ohne das es schmerzt für sich und Freunde etwas bestellen muss auch drin sein.
    Oder einen schönen Tag oder ein Wochenende in einer anderen Stadt inklusive Hotel und Restaurant und Besuch Zoo/Kino/Attraktion muss finanziell machbar sein, gerade auch für eine Familien mit Kindern.

    Das war aber schon vor Corona und vor dem Ukrainekrieg für ganz viele Bevölkerungsschichten nicht möglich.

    Die Inflation oder der Krieg sind nicht das Problem.
    Sie offenbaren nur das Problem:

    Die gerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen ist in Deutschland schon Jahre, sogar Jahrzehnte nicht gegeben und hier müsste eigentlich angesetzt werden.
    Aber es wird permanent mit der Angst gespielt, dass dann „der kleine Mann“ bei einer Lohnsteuererhöhung oder Vermögenssteuer getroffen wird.
    Aufwachen: Wer nicht nur 10,50 Euro sondern stolze 35,00 pro Stunde verdient, der ist reich oder vermögend oder wie auch immer man das nennen möchte.
    6000 Brutto im Monat als Single (3600 Netto ohne Steuererklärung) oder 12000 Euro Brutto im Monat als Ehepaar sind kein Klacks und ab da könnte man die Steuer stückchenweise erhöhen.
    Das wäre mal ein Anfang, ist aber mit einigen Parteien in der Politik nicht machbar. Die „beschützen“ dann ihre Klientel.

  7. Isabel sagt:

    Hallo liebe Sarah,

    ich weiß ja nicht wie viele Bewerbungen du in deinem Leben geschrieben hast bzw. wie viel Lohnerhöhung oder Stundenerhöhungen du schon erfolgreich durchsetzen konntest aber ganz so einfach wie von dir geschildert ist es leider nicht! Ich habe meine geschrieben Bewerbungen aufgehört zu zählen aber trotz erfolgreichem Realschulabschluss und erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung habe ich es bist noch nie einfach gehabt einfach so einen besser bezahlten Job oder etwa eine Gehaltserhöhung zu bekommen. Selbst eine Arbeitsstundenerhöhung ist in vielen Branchen nicht zu verhandeln weil dort oftmals die Köpfe zählen so wie mir mal bei einem Vorstellungsgespräch erzählt wurde. Es gibt auch Branchen die meinen das sie mich bei ein 15 Stunden Woche voll in Anspruch nehmen können und eine Kooperation mit meinem Hauptjob somit nicht möglich ist was also selbst den Zuverdienst nicht möglich macht! Das wäre auch etwas wo die Politik mal dran arbeiten könnte!!! Genauso wie das Arbeitsplätze in einem Betrieb angeboten werden und der geringfügig Beschäftigte mehr Stundenlohn bekommt als der auf 40 Stunden eingestellte! MfG

  8. Liz sagt:

    Danke für den Text. Gut geschrieben!
    Es geht mir ähnlich.

  9. Peter Roloff sagt:

    Hallöchen
    die junge Frau Sud der Müritzregion hat Recht.
    Die Frage is doch Lohnt sich Arbeiten noch ?
    Mit Lohnerhöhung oder Inflationsanpassung erreichen wir überhaupt nichts.
    DA FREUT SICH NUR DER STAAT ÜBER MEHR STEUERN und das ist politisch so gewollt.
    Was passiert denn bei der Lohnerhöhung ?????
    Die kosten werden doch logischerweise auf den Endverbraucher umgelegt
    Und dann ?????
    wieder Lohnerhöhung / Anpassung an steigende Lebenshaltungskosten ?
    Gewinner is dann mal wieder der Staat – SUPER IDEE passt zu der aktuellen Regierung
    Diese, von wem auch immer gewählte Regierung von Ideologen hat doch absolut keine Ahnung von der Wirtschaft
    Die Steuern für die arbeitende Bevölkerung müssen runter. Die Steuergelder müssen in Deutschland bleiben und den Bürger die nicht arbeiten wollen müssen die Bezüge gekürzt werden damit die sich freiwillig Arbeit suchen.
    Das ist SOZIAL.
    Wird aber schwierig bei den bevorstehenden Pleite / Insolvenzen die bei der Preisentwicklung bevorstehen.
    Jeder der nen bisschen rechnen kann müsste wissen das man keine 3 € ausgeben kann wenn ich bloß 2 € verdiene.

  10. Toni sagt:

    Heute früh überschlagen sich die Medien in der Berichterstattung über der Tod der brit. Queen. Ja, es IST immer traurig, wenn ein Mensch stirbt, keine Frage. Sat 1 wird bis 12.00 Uhr berichten! So nebenbei erfährt man, dass die Dame u.a. eine millionenschwere Autosammlung besaß.
    Wir kleinen Leute wissen nicht, wie wir noch klarkommen sollen, und die berichten im TV diesen Mist, und das Stunden über Stunden? Was haben die eigentlich nicht begriffen?? Es geht schon lange nicht mehr darum, ob einer von uns in den Urlaub fliegen kann. Das wäre ja noch ein Luxusproblem. Den Zahnarzt und die Energierechnung muss man bezahlen können!

  11. Kathleen sagt:

    Der richtige Umgang mit vorhandenen Ressourcen ist wichtig. Aber es darf trotzalledem keine Rückentwicklung für Deutschland geben. Die Entwicklung des Land und die Menschen werden mit dem Vorgehen unserer Regierung eliminiert. Man kann jemanden erst helfen, wenn man selber sich nicht in eine Gefahrenlage bringt.
    Also, Montag ist ein guter Tag, Uhrzeit passt.

  12. Monika sagt:

    Auf den Punkt gebracht! Danke

  13. meckerkopp sagt:

    Hallo, dem kann ich nur zustimmen und übrigens mit den besoffenen Deutschkasachen, der das Polizeiauto rammen wollte, so verfahren wie üblich !
    Personalien aufnehmen und laufen lassen!
    Grüße Meckerkopp

  14. Delos sagt:

    Ich bin in der glücklichen Lage das Kapital Band II von Marx gelesen zu haben und so wenig erstaunt wie entrüstet.
    Mit der jetzigen Situation in diesem Land widerspiegelt sich eins : 1989/1990 haben sich die Menschen für Demokratie entschieden aber nicht für ein Schlaraffenland. Die so oft betonte Freiheit von Herrn Gauck ist nur dann Freiheit , wenn die Rahmenbedingungen stimmen .Stimmen sie …..nein , nicht für das Groh des Volkes .
    Kapitalismus bleibt Kapitalismus , egal wieviel Rede von Freiheit und sozialer Marktwirtschaft ist. Die Tarnung ist aufgeflogen .

  15. Dreas sagt:

    Bis auf den etwas abwertenden Kommentar zu den Bürgergeldempfängern (wir wissen alle nicht, wo wir im Leben mal landen) ein super Text, der auch mir aus der Seele spricht. Vielen Dank dafür! Der sollte nach Berlin und nach Schwerin geschickt werden.

  16. Elimar sagt:

    Wir befinden uns in eine globalen Marktkonsolidierung. Die wäre auch ohne den nur von Putin zu verantwortenden Gas- und Getreidemangel gekommen. Ein großer Vulkanausbruch wäre noch einschneidender. Seit Jahren lief die Weltwirtschaft heiß. Es wurde bereits vor der Finanzkrise eingestellt, was das Zeug hält. Alle wollten mitziehen. Sobald kam der Fachkräftemangel. Die jungen Beschäftigten in den Betrieben können sich alles herausnehmen. Weniger Leistungsdruck, Fitnessangebote, Gratiskaffee, After Work Partys auf Kosten der großen Firmen usw. Auch in der Phase der immer drastischeren Lieferengpässe und Ressourcenknappheit hat niemand in den Zentralbanken das Steuer herumgerissen und die Zinsen erhöht, was alles Investive etwas verteuert und den Geldwert stabilisiert hätte. Wir rasen auf die Katastrophe zu und die Verantwortlichen sehen das, wollen aber nicht der erste sein, der eingreift. Bremset er zu früh, hat er verloren, bremst er zu spät, ist alles finito (Udo Lindenberg). Die Konjunktur lebte immer weniger von steigenden Gewinnen durch Effizienzzugewinn, sondern durch dümmliche Expansion. Es wurde investiert, weil das Geld als Kredite nichts kostete, ohne darauf zu achten, wie effektiv das Geld angelegt ist. Inzwischen war es zum Bremsen sowieso zu spät geworden. Die Verbraucher? Die konnten in der Pandemiezeit nicht alles zuhause verfrühstücken. Also waren sie irgendwann bereit, mehr für Quatsch auszugeben. Da werden die Autos 50% teurer und werden trotzdem gekauft. Zwar waren mit jedem Jahr die Gasspeicher leerer. Aber auf die teureren, erneuerbaren Energien wollte die von Frau Merkel und Herrn Altmeyer vertretene Mehrheit auch nicht umsteigen, sowas, wie zu früh bremsen. Da war den ganzen Sommer auf den Flughäfen die Hölle los. Koste es, was es wolle, alle wollten abheben. Und dann kostete es auch ordentlich mehr. Aber weiter! Fast jeder will sofort alles und viele es noch mal wissen, bevor es aus Umweltgründen oder sonst was eng wird. Und sie kriegten es. Das ging natürlich noch eine Weile. Aber irgendwann gibt es darunter kein Fundament mehr, an Leistung, die den Wert des Geldes darstellt, Goldreserven auch nicht. Und dann kam oder kommt es, wie es kommen musste. Was wir erleben, ist nach meiner Einschätzung erst der Anfang von einer gewaltigen Rezession, die uns m.E. ins Haus steht. Ich bin kein Guru, der die Zukunft vorhersehen kann. Aber die Daten schreien, dass dieses Szenario das Wahrscheinlichste ist. Geld, welches der Verbraucher für weniger, zudem aus sozialen Gründen bald niedriger besteuerte Energie zurücklegt und ausgibt, steht nicht für Quatsch zur Verfügung, von dem eine Wirtschaft wie unsere zum großen Teil lebt. Es ist dann auch weniger wert. Die Politik kann nur begrenzt eingreifen. Deshalb sollten wir nun nicht auf die Schnelle einen Schuldigen präsentieren. Das ist zu bequem, sondern uns an die Nase fassen, was wir dazu beigetragen haben. Der eine nichts, der andere wenig oder viel. Das ist egal. Wir alle haben versagt, weltweit in den Industrienationen und nicht einzelne junge oder alte deutsche Politiker. Die können im Rahmen ihres Mandats es nur so oder so umschreiben und irgendwas versprechen, wovon sie nicht wissen können, ob das dann auch so kommt und was bringt. Klappt es zufällig, werden sie wiedergewählt. Nicht mehr ist ihr Job.

  17. John Doe sagt:

    Dem ist absolut NICHTS hinzuzufügen…

  18. John Doe sagt:

    @Elimar
    Du weißt wovon Du redest ? Ich werte mal das, was Du geschrieben hast als „Verlust zur Realität“. Du springst von Punkt zu Punkt, ohne eine wirkliche Aussage. Verdrehst finanzielle Wahrheiten und bringst einen sehr guten Künstler (Udo Lindenberg) in`s Gespräch. Ich lese diesen Kommentar als „Bla Bla Bla“ – erkenne keine Zusammenhänge, nur bei einem, daß uns eine Rezession bevorsteht. Und vergessen wir nicht, wie viele Politiker haben einen Aufsichtsratposten… !?

  19. Sarah sagt:

    Viel Unsinn in Ihren Kommentar.
    Exemplarisch dieser Satz:
    „Die Konjunktur lebte immer weniger von steigenden Gewinnen durch Effizienzzugewinn, sondern durch dümmliche Expansion“

    Produktivitätssteigerung mal googeln.
    Beispiele in Waren (Müritz) sind die Postboxen von DHL und Amazon, die Selbstbedienungskassen, die Digitalisierung in eigentlich jedem Betrieb mit Verwaltungsaufgaben (mehr Digitale Briefe wie PDF statt echte Papierbriefe, damit Arbeitsaufwandreduktion).
    Kosten werden gespart und die Verkaufspreise bleiben gleich – mehr Gewinn.
    Gleichzeitig wird dieser Gewinn in die Expansion gesteckt, weil es sich lohnt und die (zukünftige) Nachfrage da ist.

    Die Konjunktur ist also grundsolide, weil Menschen gut verdienen (ja, leider nicht alle) und sich Güter und Dienstleistungen anschaffen wollen.
    Daher die Nachfrage bei den Betrieben, die jedes Jahr eine Steigerung der Produktivität haben (auch nicht alle Betriebe – die gehen dann aber irgendwann Pleite oder sind spezielle Branchen) und trotzdem reicht diese Steigerung nicht aus, um mit der gleichen Beschäftigtenzahl oder gleichen Produktionskapazitäten die Nachfrage zu bedienen.

    Kein Unternehmer mit Verstand baut einfach nur so eine neue Fabrikhalle, nur weil die Zinsen günstig sind (aber immer noch über 0,0 % pro Jahr).
    Er macht das nur, wenn er mit steigendem Absatz rechnet.

    „Da werden die Autos 50% teurer und werden trotzdem gekauft. “
    Sind mir auch zu teuer, aber es gibt halt genügend Leute, denen ein teures Auto wichtig ist.
    Wo ist das Problem? Wenn die nicht gekauft werden, dann haben wir ein Problem!

  20. Elimar sagt:

    John und Sarah, was ich schrieb, ist meine aktuelle, sich aber ständig weiterentwickelnde Meinung zu dem zweitkomplexesten Thema, nach den Funktionen der Natur, welches es gibt. Für meine Argumente, gibt es Anhaltspunkte und Beispiele, für Ihre auch. Ich weiß auch nicht, welche Folgen ein anderes Investitions- und Verbraucherverhalten gebracht hätte, solange die Wirtschaft auf 120 lief. Wenn man etwas kritisch sieht, kann man zu der einzelnen These nachfragen. Pusselkram in Details. Ist der abwegig oder mühsam, kann man es auch lassen. Bleiben wir beim respektvollen Miteinander oder kehren zu diesem zurück, anstelle jemanden pauschal herabzuwürdigen. Der Blog ist weder Tageszeitung, noch Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk. Wenn Sie mögen, John, hier geht so auch das. Viel Spaß im einzigartigen Bewusstsein der Realität!