Emma und Theo siegen bei Vornamen – „Graf zu“ fällt aber durch

23. Dezember 2020

Emma und Theo haben Charlotte und Ben aus dem Jahr 2019 als beliebteste Vornamen eindeutig abgelöst. Diese Fazit hat der Leiter des Standesamtes Neubrandenburg, zu dem jetzt auch Neverin und Penzlin gehören, Andreas Beck, gezogen. Mit 11 Mal war Emma 2020 bisher der häufigste Mädchenname, der bei Geburten im größten Klinikum der Seenplatte vergeben wurde. „Zweiter wurde Mia (9), Dritter Leni (8)“, sagte Beck. Bei den Jungen hat Theo mit 12 Nennungen, Finn (11) und Karl (9) hinter sich gelassen. Insgesamt haben im Klinikum 2020 bisher 822 Kinder das Licht der Welt erblickt, davon 442 Babys direkt aus Neubrandenburg. Das Geschlecht teilte sich bisher in 412 Mädchen und 470 Jungen.

„Namen sind ein weites Feld“, konnte Beck konstatieren. So versuchen Eltern auch immer wieder Kinder nach besonderen Serienhelden zu benennen. Das sei aber so selten, dass Beck solche Namen aus Datenschutzgründen nun nicht nennen darf, weil sie sofort identifizierbar wären. Nur soviel: Die Marvel-Serie gehört dazu. Als „ausgefallen“ gelte auch Vornamen wie Iwo, Connor und Dragan bei Jungen und Ruby, Lia, Amara und Anik bei Mädchen.

Doch die Erwachsene versuchen auch immer wieder für sich, die Grenzen des Erlaubten auszutesten. So gibt es vereinzelt Anträge auf komplette Umbenennungen der Familie. Das sei in Fällen im Zusammenhang mit Gewaltübergriffen oder anderen schlimmen Gründen im Vorfeld nachvollziehbar, so der erfahrene Beamte. Doch ein Fall, bei dem sich ein Mann gleich einen Adelstitel „anheften“ wollte, ist ihm auch besonders im Gedächtnis geblieben. Der Antragsteller habe beantragt in „Graf zu“ und dann einen neuen Familiennamen umbenannt zu werden. Den neuen Familiennamen hat das Amt genehmigt, das „Graf zu“ hat man im Einverständnis lieber weggelassen, da es auch rechtlich nicht zulässig gewesen wäre.

Insgesamt konnte Beck auch eine positive Bilanz für die Hochzeiten ziehen. Mit insgesamt 305 Ehen, wurden nur zehn Ehen weniger als 2019 geschlossen. „Das hätte ich nicht erwartet“, sagte Beck. Nachdem in der ersten Corona-Zeit im Frühjahr fast alle Eheschließungen im März, April und Mai abgesagt worden waren, sei das später fast aufgeholt worden. Der Juli war mit 45 Ehen der hochzeitsträchtigste.

Doch noch einen besonderen Aspekt hatte Beck parat: Am heutigen 23. Dezember stehen gleich sieben Eheschließungen an. Das sind einige, die ihre Hochzeit zu Jahresbeginn noch verschoben hatten, das nun aber doch nachholen wollen, sagte der Beamte. Wann dann wirklich groß gefeiert wird, stehe aber auf einem anderen Blatt.


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