Expedition ins Wasserreich – Forschungsaktion auf der Müritz

20. September 2018

Auf der Müritz gab es jetzt eine „Wochenendforscher-Aktion“. Den Auftakt dafür bildete letztes Jahr der zweiwöchige Aufenthalt des Medien- und Forschungsschiffs ALDEBARAN auf der Müritz. Das konnte in diesem Jahr aufgrund des niedrigen Wasserstandes bei Dömitz aber nicht in die Mecklenburgische Seenplatte fahren. Deswegen wurde kurzerhand ein Hausboot zu einem „Forschungsschiff“ umgestaltet und mit dem nötigen Forscher- Equipment ausgestattet.
Um Wochenendforscher zu werden, hatte der Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte deutschlandweit zu dieser Mitmach-Aktion aufgerufen. Aus den zahlreichen Bewerbungen wurden zwei Familien aus Leipzig und Berlin ausgewählt. Sie erhielten ein Wochenende lang Einblick in die Unterwasserwelt der Müritz.

Mit einem Bodengreifer sind zunächst Sedimentproben entnommen worden. Darin enthaltene Muscheln, Wasserflöhe und Krebse hat Ulrich Meßner, Chef des Nationalparkamtes Müritz, bestimmt und erklärt. Frank Schweikert, Mitbegründer der Deutschen Meeresstiftung und Chef der ALDEBARAN, nahm Planktonproben aus dem Wasser und mikroskopierte diese. Außerdem ließ er eine Unterwasserkamera auf den Boden der Müritz sinken oder startete mit einer Unterwasserdrohne eine beeindruckende Fahrt über den Boden. Die Teilnehmer verfolgten die Fahrt live über ein Tablet.

Neben der Quagga-Dreikantmuschel, die bereits letztes Jahr im Visier der Forscher stand, zeigte Ulrich Meßner dieses Jahr die Körbchenmuschel. „Sie lebt wahrscheinlich schon seit drei Jahren in der Müritz, wie man an der Größe erkennen kann, doch erst seit letzter Woche wissen wir von ihrer Existenz“, berichtet Meßner. Nicht nur diese Information führte zu erstaunten Blicken bei den Wochenendforschern.
„Es ist für mich total spannend, die Forschung mit zu erleben und so fundierte Informationen aus erster Hand zu bekommen“, berichtet Björn Rau. Bei den beiden Kindern stieß besonders die Unterwasserdrohne auf Interesse.

Im September 2017 tauchten Wissenschaftler des renommierten Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei im Forschungsverbund Berlin e.V. erstmals mit dem Medien- und Forschungsschiff ALDEBARAN in die Müritz ab. An Bord des flachwassergängigen Schiffes erforschten sie dabei für eine Woche die Biodiversität in den Gewässern der Mecklenburgischen Seenplatte.

Bereits seit 25 Jahren ist die ALDEBARAN weltweit unterwegs, um Meeres- und Gewässerforschung verständlich zu machen und so kommende Generationen für einen nachhaltigen Umgang mit den Ozeanen und Binnengewässern zu begeistern.


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