Illegaler Welpenhandel boomt zur Weihnachtszeit

9. Dezember 2020

Aufgrund des coronabedingten Lockdowns und der damit einhergehenden Isolation erwartet die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN insbesondere zu den Weihnachtstagen eine erhöhte Nachfrage nach Hunden. Doch gerade beim Kauf auf Online-Plattformen besteht das Risiko, an kriminelle VerkäuferInnen zu geraten. VIER PFOTEN ruft dazu auf, keine Impulskäufe zu tätigen oder Tiere zu Weihnachten zu verschenken. Zum Schutz zahlloser Hundeleben fordert VIER PFOTEN die Bundesregierung auf, umgehend den Online-Handel mit Tieren sicherzumachen, indem sowohl die Identität der VerkäuferInnen als auch die Herkunft der Tiere überprüft werden.

„Momentan werden viele hilflose Welpen in kalten Transportern aus Osteuropa nach Deutschland geschmuggelt, denn zu Weihnachten ist die Nachfrage nach niedlichen Welpen besonders hoch. Das nutzen kriminelle Händler skrupellos aus. Bei Online-Inseraten sollten Interessenten generell aufmerksam sein, doch gerade in der Adventszeit raten wir dringend vom Tierkauf im Internet ab“, sagt Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN.

Illegaler Welpenhandel

Die Hundebabys im illegalen Handel sind oft erst wenige Wochen alt und viel zu jung, um von ihren Müttern getrennt zu werden. Die neuen Besitzer ahnen nichts von dieser Herkunft, weil sie den Online-Anzeigen glauben, worin von einer liebevollen Hobbyzucht geschrieben wird. Doch wenn der kleine Hund dann plötzlich schwer krank ist, sich aus Angst vor menschlicher Berührung nicht anfassen lässt oder im schlimmsten Fall sogar verstirbt, ist der Kummer groß.
„Zum Schutz unzähliger illegal geschmuggelter Hundebabys appellieren wir an die Bundesregierung, endlich Gesetze zu erlassen, damit die Herkunft jedes Tieres zurückverfolgt werden kann und kriminelle Hundehändler zur Rechenschaft gezogen werden können. Nur mit einer Verifizierungspflicht für alle Verkäufer in der Tier-Kategorie auf Online-Plattformen sowie der Registrierung der Hunde können illegale Welpenhändler vom Markt ausgeschlossen werden“, so Schneider.

Tiere sind fühlende Lebewesen, keine Geschenke

Aufgrund der aktuellen sozialen Einschränkungen ist die Sehnsucht nach tierischer Gesellschaft nachvollziehbar. Doch die meist turbulenten Weihnachtstage sind ein schlechter Start für eine vertrauensvolle Mensch-Tier-Beziehung. Ein Hund braucht Ruhe, Geduld und einen geregelten Tagesablauf, um sich in seinem neuen Zuhause zurechtzufinden. „Jeder, der sich einen Hund anschafft, sollte zuerst und immer an das Wohl des Tieres denken. Wer einen Hund über das Internet kauft, läuft Gefahr, unbewusst den illegalen Welpenhandel zu unterstützen. Für jeden verkauften Welpen werden neue Hundebabys unter grauenhaften Bedingungen produziert“, warnt Schneider.

Hunde gehören nicht unter den Weihnachtsbaum

Die Entscheidung, sich ein Haustier anzuschaffen, sollte stets wohlüberlegt sein und nicht aufgrund eines Feiertages geschehen. Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum, denn sie sind fühlende Lebewesen, die Fürsorge und Liebe brauchen. VIER PFOTEN rät jedem, der ein Haustier aufnehmen möchte, zuerst im Tierheim nach einem vierbeinigen Familienmitglied zu schauen. Denn auch dort warten viele junge und reinrassige Tiere auf ein liebevolles Zuhause.


2 Antworten zu “Illegaler Welpenhandel boomt zur Weihnachtszeit”

  1. Stefan sagt:

    Wir haben selbst eine liebevolle Hobbyzucht, aber was ich von manch einem Interessenten gehört habe lässt mich erschaudern!
    Menschen die Welpen auf dem Rastplatz kaufen, eingeschüchterte Tiere die ohne Mutter präsentiert werden, Kauf und Mitnahme beim ersten Präsenztermin…
    Und übrigens nicht nur die sogenannten Vermehrter sind hiermit gemeint – auch eingetragene Züchter betrachten die Tiere einstweilen als Ware und nicht als Lebewesen.
    Hier gibt es leider auch viele schwarze Schafe die das Geld das sie in die Zulassung gesteckt haben schnellstmöglich wieder auf der Haben-Seite sehen wollen. Es geht nur um Profit.

    Leute, wenn ihr wirklich mit dem Gedanken spielt ein Tier, gleich welcher Rasse, in eurer Familie willkommen zu heißen, dann setzt euch bitte ausführlich mit allen Eventualitäten auseinander. Urlaub, Verpflichtungen, Kosten… nicht jedes Tier passt zu jedem Halter und dessen Lebensumständen. Tiere sind keine modischen Accessoires!!!
    Wir sehen uns jeden Interessenten an bevor wir über Zusagen entscheiden. Und ich bestehe auch darauf, dass sie hier bei mir alles in Augenschein nehmen damit auch sie sicher sein können, dass sie gesunde Tiere erwerben um die sich wirklich gekümmert wird. Lieber sage ich jemanden ab als das ich um jeden Preis verkaufe!

    Ich bin schon lange dafür, dass der Onlinehandel besser kontrolliert wird und wer nichts zu verbergen hat muss ja auch nichts befürchten.
    Manch einem Verkäufer sollte dann allerdings auch das Recht auf Tierhaltung gänzlich abgesprochen werden!

  2. Schulz sagt:

    Ja, nun ist es wieder die Zeit wo am Weihnachten entweder die Hunde ausgesetzt werden & nun auch durch diese Corona Zeit der Welpen – Boom im Internet stadtfindet!
    Deshalb sind wir Tierschützer & Tierfreunde immer dafür das zur Weihnachtszeit keine Tiere vermittelt werden durch die Tierheime! Und bis jetzt hat es immer soweit gut geklappt..
    Leider kann man diesen unseriösen Welpen Handel nicht immer auf frischer Tat ermitteln / dingfest machen..
    Es liegt auch an den Menschen Verstand der ein Hund kaufen möchte. Man sollte sich zuerst richtig erkundigen ob ein Hund zu einer Familie passt & sich richtig überlegen!!
    Für alle Tierfreunde & Tierbesitzer einen besinnlichen , friedvollen Adventzeit mit Ihren Haustieren..