Israelischer Regisseur besucht Warener Gymnasium

5. Februar 2020

Vor wenigen Tagen fand in der Aula des Warener Wossidlo-Gymnasiusm die Dokumentationsvorführung „The Essential Link – The Story of Wilfrid Israel“. Sie handelt vom tausendfachen Judenretter in der NS-Zeit Wilfrid Israel, dessen Einsatz bisher nur wenig gewürdigt wurde. Die Veranstaltung stand im Kontext des Holocaustgedenktages, an dem sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zum 75. Mal jährt. An der Veranstaltung nahmen neben zwei 10. Klassen auch der Beauftragte des Landes M-V für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus Hansjörg Schmutzler, Robert Kreibig (Land und Leute e. V., Röbel) und der Schulleiter Kai Behrns teil.

Robert Kreibig, u.a. Leiter der Jugendbildungsstätte in der Synagoge Röbel, hat den prämierten Regisseur der Dokumentation, Yonatan Nir, dafür gewinnen können, der Veranstaltung beizuwohnen. Er erstellte durch Nachfahren- und Zeitzeugenbefragung ein bewegendes Portrait des Mannes, dessen selbstloser Einsatz über Jahrzehnte unbekannt blieb. Wilfrid Israel, Leiter des Kaufhauses „Nathan Israel“ in Berlin, floh nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten nicht in Sicherheit, sondern initiierte die Rettung gefährdeter Juden, unter ihnen Hilde Jacob, eine frühere jüdische Schülerin des Warener Gymnasiums.

Im Anschluss an den Film beantwortet Yonatan Nir die Fragen der Schüler, die sich bei der Vorführung ergeben haben, in einer englisch-sprachigen Diskussion. Er erzählte von der jahrelangen Forschungsarbeit, die der Dokumentation zugrunde liegt sowie der problematischen Quellenlage zur Person Isreals, da er seine Arbeit mit nur wenigen Bildern zu ihm begann.

Im Rahmen seiner Recherchearbeiten kamen neue interessante Kontakte zustande, die für Interviews bereit waren. So erfuhr er durch die Zeitzeugenbefragungen u.a., dass Israel Vermittler eines Briefwechsels zwischen Mahatma Gandhi und Albert Einstein war.

Nir ist stolz darauf, durch sein bewegendes Portraits Wilfrid Isreals, ein Grund dafür zu sein, dass dieser nun die Würdigung bekommt, die ihm aufgrund seiner Lebensleistung zusteht.


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