Möller: „Martin Wiechers hat viele Spuren in Waren hinterlassen.“
Die Nachricht vom Tod des langjährigen WOGEWA-Geschäftsführers Martin Wiechers hat in der Müritz-Region und darüber hinaus große Betroffenheit ausgelöst. Seit der Veröffentlichung unseres Nachrufs erreichten uns zahlreiche Mails, in denen sowohl Mieter als auch Geschäftspartner nachgefragt haben, ob und wie man von Martin Wiechers Abschied nehmen könne. Die Beisetzung wird auf Wunsch des Verstorbenen und seiner Familie im engsten Kreis erfolgen. Nach Informationen von Warens Bürgermeister Norbert Möller ist im kommenden Jahr aber eine Gedenkfeier vorgesehen. Nach Möglichkeit am 2. Mai 2021. An diesem Tag wäre Martin Wiechers 60 Jahre alt geworden.
„Ich habe nicht nur einen engagierten Geschäftsführer unseres städtischen Unternehmens verloren, sondern einen warmherzigen und verlässlichen Partner, den ich mehr als 20 Jahre lang gekannt und geschätzt habe“, sagte Norbert Möller gegenüber „Wir sind Müritzer“.
„Herr Wiechers wird uns fehlen. Er hat viele Spuren in unserer Stadt hinterlassen“, so Warens Bürgermeister weiter. Der WOGEWA-Chef habe seit 2005 die gute Arbeit seines Vorgängers Kurt Kleinfeld fortgesetzt, aber auch viele eigene Akzente gesetzt. Die Sanierung der bestehenden Wohnungen sei ihm genauso wichtig gewesen wie der Neubau von Wohnungen. Dabei habe er auf eines immer besonderen Wert gelegt: Die Mieten sollten so verträglich wie möglich bleiben. Das ist ihm gelungen.
Aber auch neue Wege hat die Wohnungsbaugesellschaft unter der Führung des 59-Jährigen eingeschlagen. Wie der Bau des Wohnhauses in der Gerhart-Hauptmann-Allee. Ein nicht unumstrittenes Projekt, aber ein erfolgreiches. „Es hat gezeigt, dass Herr Wiechers auch offen für Neues war, wobei er natürlich immer wieder betont hat, dass dieses Haus in dieser Lage eine Ausnahme bleiben wird, denn die Hauptaufgabe der WOGEWA sei bezahlbarer Wohnraum für jedermann“, sagte Norbert Möller.
Durchgesetzt hat sich der Geschäftsführer auch bei einem anderem Vorhaben, das zunächst auch nicht überall auf Gegenliebe stieß: Die Begegnungsstätte „Schmetterlingshaus“ in Waren-West war ein Herzensprojekt des Wareners. Im Vorfeld gab es Kritiker, die da meinten, dass es nicht Aufgabe eines Wohnungsunternehmens sei, derartige Projekte zu bauen und zu betreiben. Das sah Martin Wiechers ganz anders. Seiner Ansicht nach gehört auch die soziale Verantwortung zur WOGEWA. Der Erfolg gab ihm auch hier Recht, denn das „Schmetterlingshaus“, das durch einen Förderverein betrieben wird, entwickelte sich schnell zum beliebten Treffpunkt für alle Altersgruppen, gibt einsamen Menschen die Gelegenheit, sich mit anderen zu treffen, und jungen Menschen durch verschiedene Angebote ganz viel Halt und Struktur im Alltag.
Ein weiteres Vorhaben, das in den kommenden Monaten umgesetzt werden soll, trägt ebenfalls noch die Handschrift von Martin Wiechers, auch wenn er die Umsetzung nicht mehr erleben kann: In der Bürgermeister-Schlaff-Straße auf dem Papenberg sollen Blöcke umgestaltet werden. Unter anderem barrierefrei und mit neuen Zuschnitten der Wohnungen. „Die WOGEWA möchte damit auf die geänderten Bedürfnisse eingehen“, berichtet Bürgermeister Möller. Der Warener Verwaltungschef wird Martin Wiechers, seinen unverwechselbaren Humor und sein Wirken nicht vergessen. Genauso wie viele Freunde, Bekannte und die Mitarbeiter des städtischen Unternehmens.
Foto oben: Das waren Termine, die Martin Wiechers besonders mochte: Er konnte das Schmetterlingshaus präsentieren, in diesem Fall Sozialministerin Stefanie Drese. Mit dabei auch Bürgermeister Norbert Möller, die SPD-Landtagsabgeordnete Nadine Julitz. und WOGEWA-Mitarbeiterin Gabriele Gotzhein.