Nordkurier-Chefredakteur reagiert doch auf Kritik

30. Mai 2024

Der Chefredakteur des Nordkurier, Gabriel Kords, hat doch auf die massive Kritik von FDP/MUG-Fraktionschef Toralf Schnur und AfD-Fraktionschef Frank Müller an der ihrer Meinung nach tendenziösen Berichterstattung der „Müritz-Zeitung“-Mitarbeiterin Miriam Brümmer reagiert. Gestern Abend erhielten die Beiden jeweils eine Mail des Chefredakteurs, die vom Inhalt her ähnlich sind und die „Wir sind Müritzer“ vorliegen Darin gibt er Beiden zumindest in einem Punkt Recht: Dass die Autorin des Artikels „vergessen“ hat, dass die Mit-Organisatorin des Kandidatenforums, Ritva Marx, auch Kandidatin für SPD ist, habe man nun „vollständigkeitshalber“ ergänzt. „Immerhin“, meint Toralf Schnur, der sich aber ansonsten mehr Einsicht und Beschäftigung mit seinen Argumenten gewünscht hätte.

„Ich habe den beanstandeten Artikel geprüft, kann aber nicht feststellen, wieso dieser nicht statthaft sein sollte. Auch den Begriff des ‚Schwänzens‘ für das Verhalten von AfD und FDP halte ich für vertretbar. Ich habe in dem Artikel lediglich der Vollständigkeit halber noch die Information ergänzen lassen, dass Frau Marx zugleich zu ihrem Engagement beim Demokratiebündnis auch für die SPD als Bewerberin kandidiert. Diese Information war für den Artikel zwar nicht zwingend erforderlich, aber ich finde es besser, wenn es erwähnt wird“, so Gabriel Kords an Frank Müller.

Was die Berichterstattung von Miriam Brümmer bezüglich ihres ebenfalls für die SPD kandidierenden Mannes Martin Brümmer betrifft, sieht Kords keine Probleme. “ Frau Brümmer ist mit der Tatsache, dass ihr Mann sich kommunalpolitisch engagiert, in der Redaktion immer transparent umgegangen und alle Redaktionsmitglieder sind für diese Tatsache sensibilisiert. Das Ganze ist sicherlich nicht ideal, lässt sich in den Lebenswirklichkeiten einer Kleinstadt aber nicht immer vermeiden. Und dass Frau Brümmer allein deshalb keine Veranstaltungsankündigung schreiben dürfen soll, weil darin der Name ihres Mannes in einer längeren Aufzählung fällt, halte ich für abwegig.“

Gegenüber Toralf Schnur äußert der Nordkurier-Chefredakteur: „Zunächst kann ich nicht erkennen, wieso allein in der Tatsache, dass Frau Brümmer in einer längeren Aufzählung auch den Namen ihres Mannes nennt, einen Verstoß gegen Neutralitätspflichten begründet sein sollte. Selbstverständlich ist die Konstellation innerhalb des Ehepaars Brümmer potenziell nicht glücklich; so etwas lässt sich in Kleinstädten aber nicht ganz verhindern und begründet auch nicht von Vornherein einen pauschalen Ausschluss von der Berichterstattung.“

Die Anmerkung von Schnur, dass die entsprechende Journalistin seit Wochen eine organisierte Schleichwerbung für das Demokratiebündnis und Ritva Marx betreibe, weist Gabriel Kords zurück.

Und: „Dass wir das Verhalten der FDP, über das wir im Artikel sachlich vollkommen korrekt berichten, unter dem Begriff ’schwänzen‘ subsummieren, ist aus meiner Sicht nicht zu beanstanden. Es handelt sich dabei auch nicht um eine unwahre Tatsachenbehauptung.“

Hier geht’s zu unserem ersten Artikel von heute Morgen:

Warener Politiker zweifeln an Unabhängigkeit der Lokalzeitung


Eine Antwort zu “Nordkurier-Chefredakteur reagiert doch auf Kritik”

  1. Willy sagt:

    Der verwendete Begriff“ schwänzen“ soll doch suggerieren, dass man an etwas planmäßiges nicht teil nimmt,weil man keine Lust hat. Diese hier beworbene Veranstaltung ist doch nichts planmäßiges,oder? Insofern wäre es aus meiner Sicht transparenter, wenn geschrieben worden wäre, das die besagten Vertreter abgesagt hätten. Das hat aber mit „schwänzen“ nichts zu tun. Dieses bewust gewählte Wort sollte dann sehr wohl der Diffamierung dienen. Also politisch motiviert den anderen in einem schlechteren Licht dazustellen. Als Chefredakteur sollte man sowas aber Wissen.