Pflege-Schüler beraten Patienten und Besucher im Klinikum

17. Juli 2018

Zahlreiche Patienten des MediClin Müritz-Klinikums, Angehörige und Besucher haben sich gestern umfangreich zu medizinischen Themen im Foyer des Warener Klinikums beraten lassen. Beim Aktionstag „Information und Aufklärung in der Pflege: Das geht uns alle an!“ ging es bis in den frühen Nachmittag um die Themen: Sturzprophylaxe, Pneumonie-Prophylaxe, Kontrakturprophylaxe, MRSA-Keime und Thromboseprophylaxe. Die Schüler der Alten- und Krankenpflege des zweiten Lehrjahres des Beruflichen Bildungszentrums Müritz (RBB-Müritz) gaben Auskunft und erklärten medizinische Sachverhalte.

Nicht immer können Patienten medizinische Fachtermini, wie sie vom Arzt während eines Krankenhausaufenthaltes verwendet werden, auch nachvollziehen. Der Informations- und Aufklärungstag sollte ihnen einige dieser Themen laienverständlich näher zu bringen. Dies dient der Förderung des Empowerments der Patienten. Diese werden befähigt, ihren Krankheitsverlauf besser nachzuvollziehen und somit auch besser Einfluss auf die eigenen Heilungschancen zu nehmen.

Wenn Patienten besser über bestimmte Erkrankungen aufgeklärt sind, dann können sie zum einen auch besser verstehen wie es um sie steht oder zum anderen sogar vorbeugende Maßnahmen selber treffen, um gar nicht erst daran zu erkranken. Wer ist besonders gefährdet eine Pneumonie zu bekommen? Wie führe ich eine hygienische Händedesinfektion durch, um die Übertragung von Keimen zu vermeiden? Welche Ursachen haben Kontrakturen? Und wie beuge ich einen Sturz vor? – diese und weitere Fragen beantworteten die angehenden Pflegekräfte den interessierten Standbesuchern.

Mit viel Mühe und Liebe zum Detail haben die jungen Damen und Herren Anschauungsmaterial gebastelt, Flyer entworfen und sich auf ihre Rolle als Berater vorbereitet. „Im Rahmen ihrer Ausbildung ist es wichtig, dass sie sich an solchen Situationen üben, denn auch im Berufsalltag als Gesundheits- und Kranken- oder als Altenpfleger werden sie immer wieder in Situationen sein, in denen sie ihre Patienten informieren und auf mögliche Erkrankungen und Risiken sowie deren Vorbeugung, z.B. der Entstehung einer Thrombose nach einem operativen Eingriff, hinweisen müssen“, sagt Carola Seidel, Abteilungsleiterin Gastronomie und Gesundheit des RBB-Müritz, in ihrer Eröffnungsrede.

Beispielsweise wie eine Thrombose entsteht und was in einem venösen Gefäß passiert, wenn sich ein sogenannter Thrombus (ein Blutgerinnsel) darin festsetzt, demonstrierten die Schüler sehr anschaulich an einem selbstgebastelten Modell. Rosinen in transparenten Schläuchen, welche die Blutgerinnsel in einer Vene darstellen sollten, verstopften den Schlauch. Das Blut, das Sie mit rotem Früchtetee nachgestellt hatten, wird so an einem reibungslosen Fluss durch die Vene gehindert.

Neben den Schülern standen den Besuchern dieses Infotages auch bereits erfahrene Fachkräfte Rede und Antwort. An den Ständen hatten sich Standpaten einiger Pflegeunternehmen der Müritz-Region eingefunden. So unterstützen Mitarbeiter des DRK Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte, des Kursana Domizils Stavenhagen, des AWO Kreisverbandes Müritz e.V., der Diakonie-Sozialstation Röbel der Diakonie Güstrow  sowie des Warener Pflegedienstes Heiko Quiram die Schüler am gestrigen Tag.

Die fünf Themen für den Aktionstag wurden übrigens im Rahmen eines kleinen Forschungsprojektes im Vorfeld von den Auszubildenden zum Gesundheits- und Krankenpfleger des RBB-Müritz des zweiten Lehrjahres evaluiert.

Sie befragten im April Patienten auf den Stationen des MediClin Müritz-Klinikums, zu welchen Themen erhöhter Informations- und Beratungsbedarf bestehe.  Die Idee und die Begleitung des Projektes kamen Dr. Stefanie Kirschner und Dr. Anne Kirschner, beide Lehrerinnen am RBB-Müritz sowie Jeannette Romer, Berufspädagogin und Praxisanleiterin im MediClin Müritz-Klinikum.

Das Forschungsprojekt wurde von den Schülern und Lehrkräften zum Altenpflegepreis des Landes Mecklenburg Vorpommern eingereicht. Nun heißt es nach dem erfolgreich durchgeführten Aktionstag am Montag noch Daumen drücken für den Ausgang des Wettbewerbs, der Ende Juli verkündet werden soll.

Text und Fotos: Jenny Beckert, MediClin Müritz-Klinikum


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