Polizei warnt eindringlich vor Anlagebetrug

16. Februar 2023

Online-Betrügereien verbreiten sich immer mehr, die Maschen unterscheiden sich, fast täglich kommen neue hinzu. Derzeit registriert die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern eine Häufung im Bereich des sogenannten Anlagebetrugs im Zusammenhang mit der „van Tilburg Consultancy“, die augenscheinlich mit verschiedenen Banken, wie zum Beispiel der „Qliro“ oder „Nordea“ zusammenarbeiten und dabei ihre Opfer zu angeblich vielversprechenden Festgeldanlagen im Internet bewegten. Ob diese „Banken“ tatsächlich existieren oder es sich um Fake-Banken handelt, ist nun Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.

In einem Fall verlor ein 48-jähriger Mann aus Stralsund 25 000 Euro, als er sein Geld, in dem Glauben mit dem schwedischen Bankdienstleister Qliro Geschäfte zu machen, fest anlegen wollte. In einem anderen Fall verlor ein 71-jähriger Mann aus den Landkreis Vorpommern-Greifswald 50.000 Euro, als er das Geld auf ein Konto der vermeintlichen Nordea-Bank überwies. Das Perfide – die Banken lockten nicht etwa mit hohen Zinsen. In beiden Fällen handelte es sich um Termineinlagen die es ermöglichen sollten, das Ersparte mit einer festen Laufzeit (in beiden Fällen einer Laufzeit von 12 Monaten) und zu einem festvereinbarten Zinssatz (Fall 1: 3,30%, Fall 2: 3,70%) anzulegen. Zudem sollte eine Willkommensprämie in Höhe von 50 Euro bzw. 100 Euro ausgezahlt werden. Doch weil die Prämien nicht ausgezahlt wurden, fiel der Schwindel auf.

Nun wird durch die Kriminalpolizei aufgeklärt werden müssen, ob die Gelder direkt an die Banken oder vielmehr auf ein Konto der jeweiligen Bank überwiesen wurde, das den Betrügern selbst oder einem sogenannten Finanzagenten gehörte.

Die Polizei rät: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Betrug zu verhindern. Dafür müssen Sie allerdings ein wenig recherchieren. So sind zum Beispiel Listen von Unternehmen, die von der BaFin zugelassen sind, in der Unternehmensdatenbank der BaFin abrufbar.

Informationen rund um Geldanlagen erhalten Sie beispielsweise auch von der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. und den örtlichen Verbraucherzentralen. Dort finden Sie häufig auch Listen mit den Namen zweifelhafter Anbieter.

Eine Reihe von Wirtschafts- und Finanzzeitschriften veröffentlichen ebenfalls regelmäßig Listen mit unseriösen Anbietern und Produkten.

Spätestens bei der Identifikation sollten Sie jedoch stutzig werden, wenn Sie der Bank beziehungsweise dem Vermittler nur Ihren normalen Personalausweis als Kopie senden sollen. Seriöse Banken nutzen das Post-Ident- oder Video-Ident-Verfahren, um Sie eindeutig zu identifizieren.

Sollten Sie bereits Opfer eines Anlagebetruges geworden sein, dann scheuen Sie sich nicht davor Strafanzeige zu erstatten. Nutzen Sie hierfür gerne unsere Onlinewache https://www.polizei.mvnet.de/ oder wenden Sie sich an jede andere Polizeidienststelle.


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