Schwimmhalle für Waren noch nicht „untergegangen“

15. Juli 2015

Wir bleiben bei unserer Berichterstattung heute im nassen Element: Eine Schwimmhalle für Waren ist gestern Abend nämlich ebenfalls Thema bei der Stadtvertretersitzung gewesen. Zum wiederholten Mal und erneut auf Antrag der FDP.
Die hat nämlich in den vergangenen Wochen erfolgreich Unterschriften dafür gesammelt, dass noch einmal ganz gründlich geprüft wird, ob ein Bau und die Betreibung einer Schwimmhalle in Waren nicht doch möglich sind. Mit dieser Frage muss sich nach dem gestrigen Beschluss der Stadtvertreter in den nächsten Wochen nun die Verwaltung sehr intensiv beschäftigen.

Unter1Freunde werden sie wohl nicht mehr, der FDP-Stadtvertreter Toralf Schnur und der CDU-Mann Jürgen Seidel. Das ist gestern in der Diskussion um den Schnur-Antrag erneut mehr als deutlich geworden.

Denn die FDP beantragte nach ihrem Unterschriften-Erfolg, dass die Verwaltung verschiedene Möglichkeiten prüft, eine Schwimmhalle im Heilbad zu realisieren und soll dabei auch die Anschaffungs-, Herstellungs- und Folgekosten berücksichtigen.

„Wir haben genügend Unterschriften für ein Bürgerbegehren zusammen, wollten aber – auch auf Wunsch vieler Einwohner – mit diesem Antrag noch einmal versuchen, die rund 20 000 Euro, die so ein Bürgerbegehren kosten würde, zu sparen“, erklärte Toralf Schnur. Seinen Angaben zufolge haben er und seine Mitastreiter bis gestern Abend rund 2800 Unterschriften von Warenern gesammelt.

Schnur kontra Seidel

Das hat den CDU-Stadtvertreter Jürgen Seidel nicht beeindruckt. Oder doch, denn ablehnen wollte er den Antrag von Schnur auch nicht, sondern kündigte seine Enthaltung vordem sogar an. Und er kritisierte die Art Politik, die Schnur betreibt.

So verglich er die Unterschriftensammlung mit dem Plenum in Griechenland. „Da wurden die Leute gefragt, ob sie mehr Steuern bezahlen wollen, was sie abgelehnt haben und hier wurden die Leute gefragt, ob sie eine Schwimmhalle wollen. Aber Sie haben den Menschen nicht gesagt, dass sie dann vielleicht auf andere Dinge wie vielleicht die Zuschüsse zur Musikschule verzichten müssen“, so der Vorwurf Seidels. Es sei nicht richtig, die Bürger unterschreiben zu lassen, ohne sie über die Folgen eines Schwimmhallenbaus zu informieren.

DSchwimmunterschriftenieser Angriff Seidels brachte Toralf Schnur so richtig auf die Palme. Er betonte, dass man die Menschen auf der Straße nicht einfach stupide gefragt habe, ob sie eine Schwimmhalle wollen. Zudem stand seinen Angaben zufolge auf jedem Unterschriftenzettel, um was es geht. „Sie unterstellen hier also den 2800 Menschen, dass sie nicht gelesen haben, was sie unterschreiben. Wie viel Demokrat sind Sie eigentlich?“ antwortet der Liberale .

Zahlen sollen Klarheit bringen

Rüdiger Prehn (Linke), gehört zwar auch zu den Schwimmhallen-Skeptikern, stimmte aber gerade deshalb dem Antrag von Schnur zu . „Man muss einfach mal aufzeigen, was es finanziell für eine Stadt mit rund 20 000 Einwohnern und einem nur 30 Kilometer entfernten Bad bedeutet, eine eigene Schwimmhalle zu bauen.  „Aktuelle Zahlen können uns aufzeigen, was so ein Bad und die Betreibung kosten und wie so etwas refinanziert wird.“

Zustimmung auch von der SPD-Fraktionschefin Petra Klebba, allerdings ebenfalls nicht unter dem Schnur-Aspekt: „Ich bin der Meinung, dass wir uns eine Schwimmhalle nicht leisten können und dann bei den freiwilligen Aufgaben sparen sowie vielleicht sogar die Elternbeiträge für Hort und Kita erhöhen müssen.“ Interessant wäre für sie, wie viele der Menschen, die bei Schnur unterschrieben haben, auch wirklich in die Halle gehen und bereit sind, entsprechende Eintrittsgelder zu zahlen.

Letztendlich gab es eine klare Mehrheit für den Antrag des FDP-Stadtverterters und damit viel Arbeit für die Verwaltung.


Eine Antwort zu “Schwimmhalle für Waren noch nicht „untergegangen“”

  1. Schulz sagt:

    Das ist ja nichts neues das die Stadtvertreter gegen den Schnur vorgehen wollen in der Stadtvertreter – Versammlung
    wegen die Unterschriften einer Schwimmhalle.
    Aber die Mehrheit der Bürger sprechen doch klare Worte wenn auch mit Ihren Unterschriften.
    Da sollte mal B.M Möller & die anderen besonders die CDU sich zurückhalten.
    Die sind nämlich die ersten wenn die Schwimmhalle erst mal steht da sind um Sie einzuweihen bzw. zu benutzen.