Umfrage: SPD in Mecklenburg-Vorpommern baut Vorsprung aus

9. September 2021

Knapp drei Wochen vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern können die Sozialdemokraten ihren Vorsprung vor den anderen Landesparteien ausbauen und liegen mit weitem Abstand vorn. Die AfD behauptet sich in der Gunst der Wahlberechtigten auf Platz 2 und liegt damit erneut vor der CDU und der Linken. Bündnis 90/Die Grünen und die FDP würden zurzeit den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag von NDR, Ostsee-Zeitung und Schweriner Volkszeitung.

Wenn schon am kommenden Sonntag ein neuer Landtag in Mecklenburg-Vorpommern gewählt würde, käme die SPD auf 39 Prozent. Im Vergleich zur Umfrage im August würde die Partei noch einmal 3 Prozentpunkte hinzugewinnen. Die AfD bliebe unverändert mit 17 Prozent auf dem zweiten Platz. Erneut an Zustimmung verloren hat die CDU, die jetzt bei 14 Prozent liegt (minus 1 Prozentpunkt im Vergleich zu August). Auch die Partei Die Linke würde leicht verlieren und erzielte jetzt 10 Prozent (minus 1 Prozentpunkt). Neu im Parlament vertreten wäre Bündnis 90/Die Grünen mit 6 Prozent (unverändert). Ebenso die FDP, die aktuell 7 Prozent erreicht (minus 1 Prozentpunkt).

Bei einem Wahlausgang mit diesem Ergebnis könnte die SPD weiterhin die Ministerpräsidentin stellen. Das entspräche auch dem Wunsch der meisten Wahlberechtigten in Mecklenburg-Vorpommern: 55 Prozent finden, dass die Sozialdemokraten die nächste Landesregierung führen sollten. 16 Prozent würden lieber die CDU in der Führungsrolle sehen, 12 Prozent die AfD.

Die rot-schwarze Koalition in Mecklenburg-Vorpommern könnte ihre Arbeit bei diesen Mehrheitsverhältnissen fortsetzen. Eine rot-schwarze Landesregierung fänden zurzeit 43 Prozent der Befragten gut oder sehr gut. Andere Koalitionen schneiden im Urteil der Bürger schlechter ab. Eine Neuauflage der Zusammenarbeit von SPD und Linke, die es zwischen 1998 und 2006 in dem Land bereits einmal gab, würden 38 Prozent begrüßen und 57 Prozent ablehnen.

CDU-Spitzenkandidat wenig bekannt

Unverändert hoch ist die Zustimmung zur Arbeit von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). 67 Prozent äußern sich weiterhin zufrieden oder sehr zufrieden über sie. CDU-Herausforderer Michael Sack gelingt es bisher nicht, zur Amtsinhaberin aufzuschließen. Mit ihm sind 20 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden (plus 1 Prozentpunkt). Etwa die Hälfte der Wahlberechtigten kennt den Spitzenkandidaten der CDU nicht. Auch zur Linken-Spitzenkandidatin Simone Oldenburg äußern sich nur vier von 10 Befragten, davon 27 Prozent positiv (plus 3 Prozentpunkte).

Das große Gefälle in der Bekanntheit und Beliebtheit des Spitzenpersonals der Landesparteien spiegelt sich auch in der Direktwahl-Frage wider. Wie schon im August würden 65 Prozent Manuela Schwesig auch direkt wählen. Unions-Kandidat Michael Sack käme bei einer Direktwahl auf 11 Prozent (plus 1 Prozentpunkt). Auch unter den Anhängern der CDU würden vier von zehn Manuela Schwesig vorziehen.

Die SPD profitiert im Nordosten von der Popularität der Ministerpräsidentin. Fast die Hälfte der Befragten trauen der Partei die Lösung der wichtigsten Aufgaben zu (46 Prozent). Das gilt auch für nahezu alle abgefragten Politikfelder, unter anderem die Arbeitsmarktpolitik, die Bildungspolitik und die soziale Gerechtigkeit. Eine Ausnahme ist die Umwelt- und Klimapolitik. Hier schreiben die Wahlberechtigten der Partei Bündnis 90/Die Grünen die größte Kompetenz zu (28 Prozent). Umweltschutz und Klimawandel werden aber nur von 10 Prozent der Wahlberechtigten als wichtigstes Problem in Mecklenburg-Vorpommern betrachtet. Die Bürger sorgen sich mehr um die Bildung (25 Prozent), die Arbeitsmarktlage (17 Prozent) sowie um Mobilität und Verkehr (15 Prozent).

Infratest dimap befragte zwischen dem 2. und dem 7. September 2021 insgesamt 1180 zufällig ausgesuchte Wahlberechtigte in Mecklenburg-Vorpommer per Telefon oder online. Die Schwankungsbreite liegt zwischen 2 Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 10 Prozent) und 3 Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 50 Prozent).

Quelle: Infratest dimap im Auftrag von NDR, OZ und SVZ.


Eine Antwort zu “Umfrage: SPD in Mecklenburg-Vorpommern baut Vorsprung aus”

  1. Totto sagt:

    Aufgrund dessen das man die Spitzenkandidaten nicht direkt wählen kann, sind diese mir auch recht egal. Eine Partei bzw ein Parteiprogramm zu wählen nur weil die Person an der Spitze sympathisch ist, nun ja, meiner Meinung nach der falsche Weg. Nicht die eine Person an der Spitze regiert, sondern das Parlament und die Person an der Spitze setzt es nur um. Also sollte das Kreuz schon zu der Partei kommen die inhaltlich passt. Ich kenne 1 Person welche SPD, aufgrund des Programms wählt, aber umso mehr welche ihr Kreuz nur wegen der Frau Schwesig dort machen