Verbraucherzentrale: Schluss mit unerwünschter Werbung

24. November 2021

Die europäische Woche der Abfallvermeidung steht dieses Jahr unter dem Motto “ Wir gemeinsam für weniger Abfall – unsere Gemeinschaft für mehr Nachhaltigkeit!“ Großes Einsparpotential hat unerwünschte Werbung, die Verbraucher täglich in ihren Briefkästen finden. Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern gibt Tipps:

Verbraucher erhalten Briefkasten-Werbung in Form von persönlich adressierter Werbung, sogenannten Posthauswurfsendungen, nicht adressierter Werbung, kostenlosen Werbeblättern, Werbebeilagen in Tageszeitungen und politischer Werbung von Parteien. Die meiste Werbung sind der nicht adressierten Werbung und den kostenlosen Zeitungen zuzurechnen. Nach einer aktuellen Erhebung der Universität Gießen kommen im Jahr schätzungsweise zwischen 1,3 und 1,83 Millionen Tonnen Papier für unadressierte Werbung zusammen – das sind bis zu zehn Prozent des gesamten deutschen Papierkonsums. Jedoch möchten nur 17 Prozent der Bürger gerne Briefkastenwerbung erhalten, während 76  Prozent sie ablehnen.

Briefkastenwerbung, nur wenn gewünscht: Opt-In statt Opt-out

Viele Verbraucher haben einen Aufkleber „Bitte keine Werbung“, der soll den Einwurf nicht adressierter Werbung verhindern, wird aber häufig von Zustellern ignoriert. Lokale Werbeblätter mit redaktionellen Anteilen können nur ausgeschlossen werden, wenn auch: „Keine kostenlosen Zeitungen“ zusätzlich vermerkt ist. Eine Umkehr des bestehenden Systems vom derzeitigen Opt-Out-Modell zum Opt-In-Modell kann Abhilfe schaffen. Das heißt, nur der bekommt noch Werbung, der einen „Werbung, ja Bitte“-Aufkleber auf seinem Briefkasten hat. Die gesetzliche Umstellung würde die Postwurfsendung oder gratis Zeitung also nicht abschaffen, es wäre jedoch gewährleistet, dass nur noch jene Verbraucher Werbung erhalten, die das auch tatsächlich wüschen.

Abfallvermeidung ist Klima- und Umweltschutz

Rund 65  Prozent der Deutschen werfen einen Teil oder alle direktverteilten Prospekte gleich weg. Das bedeutet, es wird sehr viel Papier für Werbeprospekte verschwendet, für deren Herstellung viel Holz, Wasser, Chemikalien und Energie benötigt werden. Werbung, die unerwünscht ist und nicht gelesen wird, ist somit nicht nur vermeidbarer Müll, sondern spart Ressourcen und Energie. Allein in Amsterdam, wo das Opt-In Modell bereits 2018 eingeführt wurde, konnten somit bereits 6000 Tonnen Papier jährlich eingespart werden.

Die Initiative „Letzte Werbung“ hat ein Einsparpotential von mehreren 100 000 Tonnen Papier bei einer Systemumstellung für Deutschland berechnet.

Durch Briefkasten-Aufkleber gegen Werbung und Gratiszeitungen tragen Verbraucher schon jetzt dazu bei, unnötigen Papiermüll zu vermeiden, etwa eine halbe Million Tonnen schätzt die Initiative.

Wo Verbraucher Unterstützung bekommen

Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern bietet Verbrauchern kostenfreie Aufkleber für Briefkästen an. Diese sind am 26.  November von 10 bis 16 Uhr am Infostand „Verbraucher stärken im Quartier“ im Rostocker Klenow Tor erhältlich. Die Aufkleber werden auch versandt, wenn Sie einen ausreichend frankierten und adressierten Rückumschlag an ihre Beratungsstelle der Verbraucherzentrale M-V senden.

Auf der Internetseite der Verbraucherzentrale informiert der Artikel „Werbung per Post: So wehren Sie sich gegen unerwünschte Werbebriefe“ über die Rechtslage und erklärt Möglichkeiten, sich gegen unerwünschte Werbung zur Wehr zu setzen.

Link zur Initiative letzte Werbung: www.letzte-werbung.de

Link zur Website der Verbraucherzentrale: https://www.verbraucherzentrale-mv.eu/wissen/vertraege-reklamation/werbung/werbung-im-briefkasten-so-wehren-sie-sich-gegen-werbepost-10418


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