Erfolgsgeschichte: Warener machen weltweit alles kurz und klein

7. September 2015

Forus10Der Name FORUS ist in Japan wohl bekannter als an der Müritz. Dabei handelt es sich bei der FORUS GmbH um ein sehr erfolgreiches Warener Unternehmen, das in alle Welt exportiert. Und zwar Maschinen, die alles klein kriegen. Fast alles, wie Geschäftsführerin Cathrin Wilhelm einschränkt, denn bei Stein und Beton müssen auch die FORUS-Brecher passen. Ansonsten machen die gefragten Anlagen aus allem Kleinholz – im wahrsten Sinne des Wortes.
Wir haben einen Blick ins Unternehmen geworfen.

Der grüne Brecher läuft gerade auf Hochtouren. Er ist nigelnagelneu und soll in wenigen Stunden auf die Reise nach Japan gehen. Vordem muss er aber noch einige Belastungsproben bestehen. Denn wenn eine Maschine die Hallen in der Siegfried-Marcus-Straße verlässt, dann in höchster Qualität.

Forus12„Wir stellen im Monat zwei maßgeschneiderte Zerkleinerer her und trotzdem ist der Auslieferungstag für alle Mitarbeiter immer wieder etwas besonderes“, erzählt Cathrin Wilhelm, die von sich selbst sagt, dass sie die schlechteste Maschinenbauerin im Unternehmen ist.

Macht aber gar nichts, denn die Geschäftsführerin hat FORUS vor vier Jahren gerettet. Die Firma, damals noch in der Alban-Straße beheimatet, war in die Insolvenz geschlittert und stand kurz vor dem endgültigen Aus. Cathrin Wilhelm und ihr Mann führen eine Beteiligungsgesellschaft und haben so auch den „Fall FORUS“ auf den Tisch bekommen.

Verliebt in „Etwas zum Anfassen“

Forus8„Als wir das erste Mal in den Hallen waren, standen da zwei Maschinen vor der Auslieferung. Das war der Moment, an dem ich mich in diese Firma und die Maschinen verliebt habe“, gibt die 43-jährige Kauffrau zu. „Es ist einfach faszinierend wenn aus vielen Einzelteilen in einem Werk das fertige Produkt entsteht. Etwas zum Anfassen“, schwärmt Cathrin Wilhelm. Schnell war für sie klar, den Warener Betrieb und die Mitarbeiter zu übernehmen. Auch ohne Branchen-Kenntnisse.

Inzwischen beschäftigt FORUS 30 Mitarbeiter, die meisten sind schon sehr lange im Unternehmen. Wie Fertigungschef Ernst-Albert Holz, der natürlich auch dabei ist, als die zur Auslieferung stehende Maschine für einen japanischen Kunden getestet wird.

Forus13Trotz seiner Zurückhaltung merkt man dem „Urgestein“ des Betriebes an, wie stolz er auf die Produkte seiner Firma ist. Schon seit 1981 gehört er dazu, kennt jede Schraube und vor allem die Märkte. Dass seine Chefin nicht vom Fach ist, stört ihn gar nicht. „Muss sie nicht, sie erschließt die Märkte und kümmert sich um das Kaufmännische“, meint Ernst-Albert Holz.

Forus7Und das macht die Geschäftsführerin, die in Sachsen aufgewachsen und vor ihrem Einstieg bei FORUS in Potsdam gewohnt hat, mit großem Erfolg. FORUS liefert auf fast jeden Kontinent. Hauptsächlich nach Asien, aber auch in Finnland und Norwegen stehen Brecher von der Müritz, ebenso in Kuweit und vielleicht auch bald in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Denn dort hat die Chefin erst vor kurzem vielversprechende Gespräche geführt.

Auch in Grönland gibt’s Bedarf

Zur den Kunden zählen vor allem Entsorgungsunternehmen und kommunale Firmen, die beispielsweise Schrott, Müll oder Holz zerkleinern wollen. Aber auch ungewöhnliche Aufträge gehören zum Geschäft. So macht ein FORUS-Brecher obergäriges Bier klein, ein anderer alte Schokolade. Geht nicht, gibt’s eben nicht. Die Kunden bestellen ihre Maschinen, FORUS liefert sie maßgeschneidert aus.

Forus16Wahrscheinlich ist es das, was den neuen Auszubildenden Matthias Wilken so an dem Warener Unternehmen fasziniert. Der 28-Jährige hat eigentlich Bau- und Möbeltischler gelernt, war dann ein paar Jahre bei der Bundeswehr und lässt sich jetzt zum Industriemechaniker ausbilden. Nach den ersten Wochen ist seine Begeisterung groß. „Ich bin wirklich sehr froh über diesen Ausbildungsplatz.“

Und während der grüne Zerkleinerer zur Auslieferung nach Japan bereit steht, kommt gerade ein neuer Auftrag ‚rein. Aus Grönland. Aber auch das ist bei FORUS fast normal.


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