Weitere Verhandlungstage im Prozess wegen sexuellen Missbrauchs
Im Prozess wegen Kindesmissbrauchs gegen einen inzwischen 49 Jahre alten Mann aus Kargow gab es in der vergangenen Woche einen weiteren Gerichtstermin, am 27. November geht die Verhandlung, die bereits im Juni begonnen hat, weiter. Dem Mann wird sexueller Missbrauch von Jungen in mehr als 50 Fällen vorgeworfen, darunter ein Teil der Fälle als schwerer sexueller Missbrauch. In der vergangenen Woche ging es hinter verschlossenen um mehrere Beweisanträge, die von den Anwälten des Angeklagten eingebracht wurden. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ sind die Anträge abgelehnt worden. Die Kammer um Richterin Daniela Lieschke hat weitere Termine geplant, unter anderem am 4. Dezember. Ob’s dann das Urteil verkündet wird, steht noch nicht fest.
Einzelheiten aus der Verhandlung kann die Kammer nach wie vor nicht mitteilen, da der Prozess wegen der „schutzwürdigen Interessen der mutmaßlich Geschädigten“ seit Juni schon hinter verschlossenen Türen läuft. Dem Angeklagten Stephan R. aus Kargow, der sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert haben soll, wird sexueller Missbrauch von Jungen in mehr als 50 Fällen vorgeworfen, darunter ein Teil der Fälle als „schwerer sexueller Missbrauch“, der mit höheren Strafen belegt werden würde.
Die angeklagten Fälle sollen sich von 2018 bis 2021 im privaten Umfeld des Angeklagten ereignet haben. Der vermutlich Hauptgeschädigte war zum Tatzeitpunkt damals 11 und 12 Jahre alt. Auch seine Eltern und Geschwister mussten vor Gericht erscheinen. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Prozess die Gutachten zweier psychologischer Experten. Sie sollen unter anderem die Glaubwürdigkeit der Aussagen der Jungen bewerten.
Die Kammer von Richterin Daniela Lieschke hatte festgelegt, dass erst das Urteil wieder öffentlich verkündet werden soll.
Die Ermittlungen gegen Stephan R., der bis zum Bekanntwerden der Vorwürfe unter anderem Schwimmunterricht für Kinder gegeben hat und der nach wie vor ein Internet-Portal betreibt, begannen bereits im Frühjahr 2021.
Foto: Felix Gadewolz